langfristigen, «da sie anders zu bewerten sind», Diese Zweiteilung sollte, so
Zickert, möglich sein, wenn es auch «einige minder wichtige Zweifelsposten
geben kann», wie zum Beispiel versteckte Reserven. Er rechnete auf der
Passivseite alles zum Eigenkapital, «worauf kein anderer rechtlichen An-
spruch hat.»!”! Der zweigeteilten Passivseite der Bilanz stellte Zickert auf
der Aktivseite «die Anlagewerte und die Betriebsmittel» gegenüber.'” Was
die Anlagewerte betrifft, nahm er eine Dreiteilung vor. Er unterschied
zwischen Immobilien (Grundstücke, Gebäude usw., d.h. alles, was eine
lange Lebensdauer hat und sich verhältnismässig wenig abnutzt), Mobilien
(Maschinen, Werkzeuge usw., d.h. alles, was einer starken Abnutzung und
Wertverminderung unterliegt) und dauernden Beteiligungen. Alles, was
nicht zu den Anlagewerten zu rechnen ist, gehört nach Zickert zu den
Betriebsmitteln. Er sprach von Betriebsmitteln erster Ordnung (Kasse,
Postcheck, Bankguthaben usw.) und Betriebsmitteln zweiter Ordnung
(börsengängige Effekten, Hypotheken, Vorräte und Materialien, Halbfab-
rikate usw.).!”
Zickert äusserte sich immer wieder kritisch zu der europäischen, vor
allem zu der schweizerischen Bilanzpraxis. So meinte er 1951 im Spiegel
unter dem Titel «Bilanzwahrheit in den USA»: «Der Hauptgrund, weshalb
ich mich viel lieber mit der Analyse amerikanischer
als der von Schweizer Aktien beschäftige, liegt in dem
Unterschied zwischen einem Ball und einem Masken-
ball. Die Bilanzen der amerikanischen Gesellschaften
sind im allgemeinen offen und ehrlich. Aus ihnen
lässt sich der wirkliche Stand von Ertrag und Vermö-
gen jederzeit zuverlässig erkennen. In der Schweiz
versucht man — meist erfolglos — Masken zu lüf-
ten.»!9 Bereits 1934 stellte er in Bezug auf die Ge
winn- und Verlustrechnung fest, dass diese in der
suropäischen Bilanzpraxis nur eine untergeordnete
Rolle spiele. Ganz anders sei dies in den Vereinigten
Staaten, wo die Erfolgsrechnung im Vergleich zur
Bilanz «eine ungleich grössere Wichtigkeit» habe. In
# Spiegel der Wirtschaft, Nr. 5, Mai 1953, S. 146.
5 Ebenda, S. 149.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 36, 23. September
1934, S.3-7.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 37, 30. September
1934, S.3-7.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 6, Juni 1942,
S. 167/168.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 6, Juni 1954,
S. 153-157.
Zickert, Aktien-Analysen des Wirtschaftlichen
Ratgeber, S.6.
2 Ebenda,
2 Ebenda.
3 Ebenda, 5.7
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 5, Mai 1951, S. 137.
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