Der Einladung ist bisher nur sehr bescheiden Folge geleistet worden.
Nur ein einziger vollständiger Anlageplan ist eingegangen, den ich mit um
so grösserem Dank hier abdrucke:
«Von den vielen Anfragen nach guten Titeln, nach Sicherheit, nach hoher
Rendite usw. ermüdet, haben Sie sich sozusagen ein «Gesellschaftsspieb ausge-
dacht, bei dem jeder Leser des Spiegels «trocken» spekulieren darf ohne Risiko
und dabei zeigen kann, was er bei der Lektüre Ihrer Publikation gelernt hat.
Es fällt einem eigentlich nicht leicht, da mitzumachen, besonders wenn
man gerade vorher den Artikel betreffend «Variationen über Sicherheit» in
Nr. 12 [des Spiegels der Wirtschaft] von 1942 gelesen hat. Aber sei’s drum,
unter der Bedingung, dass keine Rücksicht auf den Besitz, die Rendite und
den Beruf des Sparers genommen wird.
Selbstverständlich hat die Geschichte einen Haken; denn die ersten
50'000 Fr. wird einer nicht ebenso anlegen wie vielleicht die letzten, so
etwa zwischen einer halben und einer ganzen Million! Wer beruflich an
einem Gewerbe hängt, wird nicht unbedingt seine Ersparnisse in gleicher
Art unterbringen; wer beim Staat untergebracht ist, wird Zurückhaltung
üben mit Anlagen der öffentlichen Hand, desgleichen wer über grossen
Besitz an Versicherungen oder Leibrenten verfügt.
Nachdem die <Spielregeln> derart festgelegt sind, würde ich die 50000 Fr.
anlegen wie folgt: ungefähr ein Drittel in Obligationen und zwei Drittel in
Aktien, etwa ein Drittel Ausland, zwei Drittel Inland gemäss Bedingungen.
L.
5’000 Fr. nom. 3% Wehranleihe zu 101%
(gute Sicherheit, kurzfristig, liquid)
2'500 Fr. nom. = 50 Stück zu 95 Fr. 3% Freiburg
Gemeinden, Prämienanleihe
(gute Sicherheit, langfristig, Gewinnchance)
20'000 Fr. nom. 6% Chile zu 22,50%
(neutrales Ausland, spekulativ, billig)
2’000$ nom. 7% Meridionale EL. zu 26%
(Ausland, spekulativ, billig, hochverzinslich)
X
RL
An
Dbligationen total in Franken
5050
4'750
4'500
2'600
16'900
IM