tinentale Linoleum). Aktien von Konglomeraten und so genannte «Hol-
dingaktien» mied Zickert: «Keine Holdingaktien kaufen! ... Denn Hol-
dinggesellschaften haben keine «eigen® Existenz.»*® «Die Erträgnisse werden
sinmal da und einmal dort höher ausgewiesen. Beteiligungen werden von
ziner Gesellschaft auf die andere Beteiligung übertragen und auch wieder
zurück... Deshalb erscheint eine Beurteilung der Ertragskraft der Nestle-
Unternehmungen und eine Bewertung der Aktien unmöglich... Gerade bei
Nestle [macht sich] der Mangel einer konsolidierten Bilanz besonders be-
merkbar, und die Aktionäre haben als Basis einer Bewertung der Aktien
aur den Glauben, dass ihre Gesellschaft durch die zahlreichen und grossen
Risiken des Krieges und der Währungsschwierigkeiten diesmal glücklich
hindurchgesteuert wird. Dass mir dieser Glaube und 3% Rendite für eine
Kapitalanlage nicht genügen würden, hatte ich auch in letzter Zeit öfter
geschrieben.»** Wichtig war für Zickert, dass die Unternehmen über solide
Bilanzen verfügten. Auch hier gibt es Parallelen zu Warren Buffett.
Diversifikation und nicht Zersplitterung
[m konkreten Anlagevorschlag legt Zickert Wert auf eine vernünftige Titel-
und Branchendiversifikation.
In den «Grundsätzen der Kapitalanlage», die 1933 in einem Sonder-
druck erschienen?®, widmete sich Zickert unter anderem auch der Diver-
sifikation der Anlagen in einem Portefeuille. Er vertrat die Ansicht, man
solle die Kapitalanlagen so auswählen, dass sie zueinander passen und’dann
in einen Korb geben. So «ist der Grundsatz der Diversifikation geradezu
das Ideal.»3% Gleichzeitig warnte er vor einer Zersplitterung: «Keine Unzahl
von einzelnen Anlagen! Sondern eine mässige Vertei-
lung. Und auf wenige solcher Anlagen, die im Auge
behalten werden können. Daher weder Aktien von
unbekannten Gesellschaften, noch Anleihen von ir-
gendwelchen Exoten.»*” An anderer Stelle bemerkte
er: Es ist aber «keine Risikoverteilung, wenn man statt
einer Brauereiaktie die Aktien von vier Brauereien
xauft. Das ist eine Zersplitterung. Man muss sich
% Spiegel der Wirtschaft, Nr. 38, 24. September
1939, S. 301.
% Spiegel der Wirtschaft, Nr. 9, September 1941.
5.266.
°5 Hermann Zickert: Grundsätze der Kapitalan-
lage. Sonderdruck aus Wachet auf?, Schaan 1933.
&benda, S. 14.
Ebenda.
DG
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