dem Domizilland noch ein zweites Land in Betracht ziehen, das beste
Gewähr dafür biete, nicht von den gleichen Risiken politischer und an-
derer Art bedroht zu sein wie das Land des Domizils. Da komme für den
Fall, «dass es in Europa einmal drüber und drunter gehen sollte»*®, die
USA in Frage. Nach Meinung von Zickert sollte eine geographische
Zweiteilung der Vermögensanlage ausreichen: «Die «Eiep liegen dann
wenigstens nur in zwei Körben, und es ist noch möglich, beide stets im
Auge zu behalten.»
Als nächstes stellte Zickert die Frage: In welchem Wirtschaftszweig soll
man investieren? In diesem Zusammenhang verfasste er ausführliche Bran-
chenstudien. Nach der Zuordnung der einzelnen Unternehmen zu einem
bestimmten Wirtschaftszweig verglich er die historischen Datenreihen der
einzelnen Gesellschaften miteinander. In der jeweiligen Sparte, so Zickert,
«wird es fast immer ein Unternehmen geben, das am sichersten dasteht, und
ein anderes, das die spekulativ grössten Aussichten bei guter Konjunktur
hat. Die Gründe können im Standort, den Selbstkosten, der Kapitalisierung
usw. liegen.»3® Als letzten Schritt galt es, die richtige
Aktie auszuwählen. Zickert dazu 1938: «Steht hinter
der Aktie ein Unternehmen mit wachsendem Ge-
schäft? Ist mit einer stabilen oder steigenden Dividende
zu rechnen? Welche Aktie hatte in der Baisse den
geringsten Kurseinbruch? Wenn man all dies berück-
sichtigt, ergibt dies die «grösste Wahrscheinlichkeit,
die richtige Wahl getroffen zu haben.»*"
> Dent, 5.424.
25 Spiegel der Wirtschaft, Nr. 39, 25. September
1938, 5.434.
Emch, Renz und Arpagaus, S. 592.
Pascal Gantenbein, Stefan Laternser und Klaus
Spremann: Anlageberatung und Portfolio-
management. Was Banker und Privatinvestoren
wissen müssen. 2. Aufl. Zürich 2001, 5.33.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 6, Juni 1952, S. 166.
Ebenda.
Der geographischen Risikoverteilung, einem
der ältesten «Grundsätze der Kapitalanlage»,
widmete Zickert bereits im Spregel der
Wirtschaft, Nr. 5, Mai 1950, S. 125-127, einen
ausführlichen Artikel.
Spiegel der Wirtschaft, Nr. 39, 25. September
1938, 5.434.
Ebenda
Dieses Kriterium formulierte Warren Buffett.
Siehe Robert G. Hagström, Buffertissimo!, 5.298,
«Keine Holdingaktien kaufen!»
Zickert beschränkte sich bei seinem Anlagevorschlag
auf Unternehmen, «deren Aktivitäten man ver-
steht»?%: Zwei Unternehmen sind in der Bank- und
Versicherungsbranche tätig (Bank Leu, Basler Trans-
portversicherung), ein Unternehmen ist dem Versor-
gungsbereich zuzuordnen (Kraftwerk Laufenburg),
und ein Unternehmen stellt Bodenbeläge her (Con-
‚Of!
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