— 3
Pa»beSvora«schlag für das Jahr 1877.
Host
Nr.
Erforderniß
Abthei-
lung
fl. jkr.
Haupt-
rubrik
fl. >kr.
1.
2.
L.
4.
Für den Landwg . . . . .
Taggelder und Bureauauslagen.
Für Administration u. Gerichtswesen
a) Gehalte und Bezüge der Landes
bediensteten
b) Pensionen derselben . . .
o) Amtserfordernisse, Taggelder,
Haftlingsverpflegung . . .
Für Schulzwecke . . . . .
a) Subventionirung der Landesschule
b) Anschaffung von Lehrmitteln
c) Lehrergehaltsbeiträge . . .
Für Landeskultur .....
a) Straßenconservirung . . .
b) Subvention für Rüfeschlchbauten
o) Viehprämien
d) Prämien für Alpenverbesserung
e) Waldaufsehergratificationen .
Für Finanzzwecke
a) Miethzinse der Zollämter Balzers
und Vaduz .
b) Baukosten des ZollamtSgebäudeS
Vaduz
c) Honorar für die Steuereinhebung
an die Gemeindeorgane . .
d) Abzahlung der 3ten Darlehens
rate an die Fürstl. Maj. Hptkassa
e) Verzinsung der Gemeindedarlehen
für Rheinwuhrbauten . . .
f) Beiträge zu öffentl. Fonden
g) Agiotage ... . . . .
Gesammtsumme der Ausgaben .
400
10500
1229
2070
217
100
1600
5500
400
274
100
30
400
3000
230
8750
4256
500
2000
93
07
50
72
400
13800
1917
6304
17036
41558
50
Höst
Rr.
Bedeckung
1.
2.
3.
4.
5.
*6.
Landschaftliche Pachtgefälle . .
Landschaftliche Stenern . . .
a) Grundsteuer 1 kr. pr. Gulden
vom Steuerkapital . . .
dl Gewerbe- und Klassensteuer.
v) Salzsteuer
d) Hundesteuer
Zollgelder ......
ZinSerträgniß von den an die Spar
kassa geleisteten Vorschüssen . .
Taxen und Stempel ....
Außerordentliche Empfänge an Zoll
geldermehreinnahmen:c. . . .
Gesammtsumme der Empfänge
Hiezu der Kassarest mit Ende 1876
Summe der Bedeckung .
Abthei-
Haupt
lung
rubrik
fl.
>kr.
fl.
kr.
415
275
10548
■—
5248
1700
3300
300
18400
—
1200
___
5000
—
6000
—
41563
27
59500
101063
27
Fiuanzgesetz
für das Jahr 1 8 7 7.
Mit Zustimmung des Landtages verordne Ich:
Art. 1.
Für das Jahr 1877 hat das LandeSerforderniß für alle
AuSgabSzweige in der Summe von 41,552 fl. 22 kr. zu
bestehen.
Art. 2.
Die in dem angeschlossenen Borschlage eingesetzten Beträge
dürfen nur in der betreffenden AuSgabS-Hauptrubrik und Ab-
theilung verwendet werden.
Art. 3.
DaS LandeSerforderniß findet feine Bedeckung durch die im
Boranschlag abtheilungsweise angeführten EinkommenSzweige.
Art. 4.
Die Ausschreibung und Einhebung der Steuern hat in
der bisherigen Weise zu geschehen.
? V. Wahl eines Mitgliedes in die Sparkassa-
kommission.
Wird gewählt: Der Abg. Ant. Amman von Vaduz, wel-
cher die Wahl annimmt.
Räch Erledigung der heutigen Tagesordnung ergreist der
fürftl. Regierungskommissär das Wort, um nachstehendes Dan-
keSvotum der Versammlung zur Annahme zu empfehlen:
„Du Landtag spricht dem Bevollmächtigten seiner Durch-
laucht Herrn Klemens Reichsgrafen von Westphalen für die
erfolgreiche Vertretung der liechtensteinischen Landesinteresse«
beim Zustandekommen des neuen österreichisch—liechtensteinischen
ZolleinigungSvertrageS sowie für dessen Einflußnahme auf die
befriedigende Lösung der für daS Fürstenthum so wichtigen
Münzregelung den Dank der Bevölkerung aus, u. ermächtiget
daö Präsidium diesen Beschluß dem Herrn Bevollmächtigten
schriftlich zu eröffnen."
Wird unter lebhaftem Beifall einstimmig angenommen.
Hierauf erklärt Präsident Dr. Schlegel,daß auch
er den Auftrag erhalten habe, sowohl für den Herrn Bevsll-
mächtigten, Graf v. Westpfahlen als .auch für den Herm
Landesverweser ein DankeSvotum in Antrag zu bringen.
jedoch dem ersten Theil feines Auftrages soeben Genüge ge-
schehen sei, so bleibe ihm noch übrig, dem Herrn LandeSver«
Weser den Dank der Landesvertretung für die umsichtige und
erfolgreiche Einflußnahme sowohl hinsichtlich deS neuen Zoll-
Vertrages als auch mit Bezug auf daS neue Münzgesetz auS-
zusprechen. Endlich beantrage er, daß dieses AnerkennungS-
Votum dem Herrn Landesverweser schriftlich durch daS Land-
tqgSbureau mitgetheilt werde.
Wird einstimmig angenommen und die Sitzung sodann
geschlossen. ^
Vaterländisches.
Badnz, den 2. Mnner. Wie wir soeben erfahren, ist
daS neue Münzgesetz von Sr. Durchlaucht sanktio-
nirt worden.
Vaduz, t. Jänner 1377. Ein kleiner Rückblick auf daS
abgelaufene Jahr ist eine altgewohnte Sitte der ReujahrStage.
Schauen wir vorerst in unserem eigenen kleinen Ländchen um.
Die Hauptsache zum Leben ist daS Ernteergebniß, das im
Ganzen genommen besonders in Folge des sehr milden und
günstigen Herbstes daS Jahr 1876 in die Reihe der guten
Jahre stellt; denn die ersten und wichtigsten Hungerbezwinger
stnd in unserem Ländchen: Kartoffel und Türken und diese
Früchte sind gut gerathen. Die Weinernte war gering, aber
die Weinpreise ungewöhnlich hoch. Die Rachfrage nach Vieh
war im Allgemeinen zufriedenstellend, und die Preise in ordent-
licher Höh.'. Trotz dieser annähernd günstigen Erträgnisse
leidet unsere Landwirtschaft mehr oder weniger immer noch