Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1877)

Liechtensteinische 
Fünfter Jahrgang. 
Vaduz, Freitag 
Nr. 37. 
den 14. September 1877. 
Die liechtensteinische Wochenzeitnng erscheint jeden Freitag. Tie kostet für das Inland ganzjährig 2 fl., halbjährig 1 fl . sawmt 
Postversendung und Zustellung in'S HauS. Mit Postversendung für Oesterreich ganzjährig 2 fl. so kr., halbjährig l fl. 25 kr.; für das 
übrige Ausland ganzjährig 2 fl., halbjährig 1 fl. 10 kr. ohne Postversendung. — Man abonnirt für daS Zn- und Ausland beider 
Redaktion in Vaduz oder bei den betreffenden Postämtern. — EmrückungSgebühr für die 2gefpaltene Zeile s kr. — Briefe und Gelder 
werden franco erbeten an die Redaktion in Vaduz. 
Amtlicher Theil. 
Bekanntmachung. 
Diejenigen Fuhrwerksbesitzer, welche die Zufuhr des 
Schotters auf die landschaftlichen Straßen in der obern 
Landschaft pro 187? zu übernehmen wünschen, werden ein- 
geladen, ihre diesbezüglichen Angebote bis längstens 24. Septem- 
ber beim Unterfertigten zu machen. 
Rheinberger, 
F. L. Landestechniker. 
Bekanntmachung. 
Die Zufuhr des Schotters für die landschaftlichen 
Straßen in der untern Landschaft wird Mittwoch den 19. 
September früh 8 Uhr im Gasthause zum deutschen Rhein in 
Bendern an die Wenigstnehmenden vergeben werden. 
F. L. B a u b u r e a u. 
Rheinberger. 
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Vaterländisches. 
Baduz, den 8. Sept. Herr Johann Michael Icn- 
zinger, Pens, fürst, liechtenst. Landesverweser, ist am 5. Sept. 
nach langjährigem Leiden in dem hohen Alter von 84 Jahren 
9 Monaten in Ueberlingen gestorben. 
Seine vieljährige Thätigkeit im Lande hat ihm den ehren 
in 
vollen Ruf eines wohlwollenden und offenen Charakters bis heute 
erhalten. 
Wir wollen dieses schöne Andenken als Zierde auf sein 
frisches Grab legen. Er ruhe im Frieden! 
Baduz, den 12. Sept. Herr Landrichter Keßler hat die 
auf ihn gefallene ehrenvolle Wahl eines Bürgermeisters der 
Stadt Sigmaringen angenommen und in Folge dessen um Eut- 
lassung aus seiner jetzigen Stellung bei Sr. Durchlaucht nach- 
gesucht. Wie wir ferner vernehmen, wird derselbe schon in den 
nächsten Tagen unser Land verlassen um seine neue Stellung 
anzutreten. 
Herr Landrichter Keßler hat während seiner 26 jährigen An- 
Wesenheit im Lande sein Amt stets mit Würde und Achtung 
bekleidet und auch das Vertrauen der Bevölkerung, welches ihn 
seü dem Bestehen der Verfassung ununterbrochen in den Land- 
tag berief, durch sein einsichtiges und überzeugungsvolles Wirken 
in demselben durchaus gerechtfertigt. Es ist deßhalb bei unsern 
kleinen Verhältnissen und bei dem Mangel an tüchtigen Kräften 
der Weggang eines solchen Mannes als ein wirklicher Verlust 
zu bezeichnen. 
Wenn wir daher an dieser Stelle öffentlich unser Bedauern 
über seinen Wegzug ausdrücken, so sprechen wir gewiß im Sinne 
der Mehrheit der Bevölkerung und das um so mehr, als er ge- 
rade durch das Vertrauen des Landes vor kaum 5 Monaten 
mit großer Mehrheit wieder in den Landtag gewählt wurde. 
Vaduz, d. 11. Sept. (Korrespondenzkarten), welche 
nicht gehörig frankirt sind, dürfen nach der bestehenden postali- 
schen Vorschrift nicht abgesendet werden, und werden solche, 
wenn der Aufgeber bekannt ist, demselben zur weitern genügen- 
den Frankirung zurückgestellt, die übrigen aber als unabsendbar 
beim Postamte zurückbehalten und seiner Zeit an die Postdirektion 
eingesendet. 
Es diene dem korrespondirenden Publikum zur Darnachach- 
tung, daß die Taxe für Korrespondenzkarten in Oesterreich, nach 
Deutschland, Helgoland und Luxemburg 2 Kreuzer, nach den 
übrigen dem Berner Postvertrage beigetretenen europäischen 
Staaten und zwar nach Belgien, Dänemark, Frankreich, Gibral 
tar. Griechenland, Großbrittanien, Portugal, Rumänien, Rußland, 
Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei fünf Kreuzer, nach 
Nordamerika ebenfalls 5 Kreuzer; nach Montenegro und Serbien 
4 Kreuzer beträgt. 
A u s l a n d. 
Frankreich. Wie wir schon in der letzten Nummer kurz 
gemeldet haben, ist Thiers (geb. am 16. April 1796) am 3. 
September plötzlich gestorben. Der unerwartete Hingang dieses 
großen Staatsmannes hat nicht nur in Frankreich die größte Be--
	        

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