AnanaS, Reinette, Karmeliter Reinette, Pariser Rambour Rei-
nette, Ribston PeppiNg, ParperS Pepping und Goldparmäne
12 bis 15 Fr. Fast alle diese Aepfel gedeihen auch bei uns
sehr gut und sobald der Gotthard eröffnet ist, werden wir sie
von der Schweiz zu ähnlichen Preisen nach Italien versenden
können. Von Bozen aus kommen viele inS nördliche Afrika
und in den Orient. Wie theuer werden sie wohl in Neapel,
Palermo, oder gar in Kairo und Alexandrien bezahlt? Macht
man sich in der Schweiz auch gefaßt auf einen so einträglichen
Obsthandel, der uns in einigen Jahren in Aussicht steht?
*Auch eine Ansicht. Ein etwas bedenklich älteres
Frauenzimmer kommt zum Standesbeamten. „Ist das hier,
wo man die obligatorische Civilehe eingehen kann?" — Stan
desbeamter : „Allerdings." — Dame: „Dann bitte ich Sie
um sofortige Trauung?" —- Standesbeamter: „Wo ist denn
Jbr Bräutigam?" — Dame: „Bräutigam? Erlauben Sie
mal! den muß ich doch geliefert bekommen, wozu wäre denn
sonst die Ehe obligatorisch?"
* Eine Frau auf Bestellung. Ein Amerikaner
hatte sich ein hübsches Vermögen erworben, und dachte daran,
stch zu verheirathen; aber sei eS dessen eigene Schuld, sei eS
Zufall, er fand in seinem Land nicht das Weib seiner Wün
sche. Er nahm deßhalb seine Feder und schrieb an einen
seiner Londoner Geschäftsfreunde, dessen Pünktlichkeit und Red-
lichkeit er kannte. Nachdem er von verschiedenen Geschäften,
von Wolle und Baumwolle gesprochen, gieng er ohne weiteres
auf den Artikel „Heirath" über. „Ich habe beschlossen, mich
zu verheirathen", schrieb er. „Ich finde hier nichts Passendes.
Unterlassen Sie nicht, mir per. erstes Fahrzeug nachstehend be-
zeichnete Frau zu schicken. Aussteuer ist nicht nöthig, aber die
Frau muß aus einer ehrbaren Familie, zwischen 20 bis 22
Jahre alt, mittlere Größe und wohl gestaltet, von angenehmen
Aeußern, mackellosem Ruf, gesund und stark sein. Sie muß
die Ueberfahrt, den Klimawechsel gut vertragen können, damit
ich nicht genöthigt bin, sogleich eine Andere zu suchen. Wenn
sie nach Bestellung mit Gegenwärtigem, von Ihnen girirten
Schreiben (oder beglaubigter Abschrift) hier eintrifft, so ver-
pflichte ich mich, besagtem Schreiben Schutznahme zu bereiten
und die Inhaberin nach Sicht zu Heiratben zc. William Ro-
bert." - AlS der Londoner Geschäftsfreund diesen Auftrag
erhielt, war er nur mittelmäßig erstaunt: Bruder Jonathan
und John Bull verstehen sich, wo es stch um eine Excentrici-
tät handelt. Nach vielem Suchen glaubte der Engländer das
Gesuchte gefunden, zu haben: eS war ein armes Mädchen,
aber aus einer ehrbaren Familie und brav, welches den An-
trag ohne Zaudern annahm. Mit den nöthigen Zeugnissen
schiffte eS stch mit den andern für Herrn William R. bestimm-
ten Waaren nach Amerika ein. Im Frachtbrief geschah der
zukünftigen Gemahlin folgende Erwähnung: „Dito ein Mäd-
chen von 2t Jahren, nach Bestellung laut beigefügten Be-
scheinigungen." AlleS kam wohlbehalten im Hafen an; Willi-
am war am Landungsplätze. Als er ein hübsches Mädchen
an'S Land steigen sah, nannte er stch; sie übergab den Brief
deS Geschäftsfreundes, worin er las: „Die Überbringerin ist
die Gemahlin, welche ich laut Ihrem Werthen ... auf Ihre
Rechnung und Gefahr bestkonditionirt expedirte." „Fräulein!"
sagte der Amerikaner, „nie wurden meine Wechsel protestirt
(NB. die Geschichte ereignete sich vor' der HandelSkrifiS) und
seit ich Sie sah, werde ich mit dem, welchen Sie Präsentiren
sicherlich nicht beginnen; ich werde mich glücklich schätzen, ihn
einlösen zu dürfen". Vierzehn Tage nach Vorzeigung wurde
die Hochzeit gefeiert. Herr William zeigte seinem Freunde
den richtigen Empfang an und dankte für pünktliche Aus-
führung.
* Riesengeschütz. Am 20. passtrte die Station Os-
nabrück der Venlo-Hamburger Bahn ein Krupp'scheS Geschütz
(für Konstantinopel bestimmt), dessen Rohr allein 1100 Zent
ner wog. Das Geschütz war auf Krupp'schen, extra für diesen
Zweck gebauten Wagen verladen, von den zwei 8rädrige daS
Rohr, ein lZradriqer und ein 6rädriger die übrigen Geschütz-
theile trugen. Zur Ladung deS Geschützes sind 125 bis 180
Kilo Pulver erforderlich.
* Ein Appenzeller, der den Markt in St. Gallen besuchte
und AbendS wegen schlechter Witterung ein Postbillet nach
GaiS löSte, wollte bei Abgang der Post sich in's Innere des
Postwagens setzen. Da aber schon AlleS besetzt und für
unfern Appenzeller kein Platz mehr vorhanden war, verfügte
der Posthalter, daß er noch auf dem Bock Platz nehmen müsse.
Der Appenzeller erklärte aber kategorisch: I hocke nid uf de
Bock, i ha uf GaiS zahlt.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler
Nichtamtliche Anzeigen.
Vaduz.
Bei jetzt nahender günstiger Pflanzzeit wollen etwaige Be-
stellungen auf
VW^Näume^WG
bald gemacht werden.
Eine Partie stärkerer Kirschbäume, meist unveredelt, gibt
zu billigem Preise ab
Oberlehrer Hinger.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 3. März.
J Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
kr.
1 fl.
^ |
1 fr
kr.
j Korn . ... . .
3
40 j
1 3 i
15
3
05
Roggen . . . .
2
80
1 2
60
2
50
Gerste
2
70
2
50
2
30
Türken ....
2
80
2
50 1
2
20
Hafer | 1
70
1
60
1
50
Thermometerstand nach Reanmnr in Baduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
März
1
+ 4%
+ 10%
+ 8%
trüb
n
2.
+ 4
+ 5
+ 5
„ Reg.
»
3.
-f 3
+ 4
+ 4/2
„ Reg.
n
4
-f- 2
+ 7%
+ 7
hell
n
5.
+ 2
+ 5'/ 2
+ 3
fast trüb
H
6.
+ 2%
+ 5 j / 2
+ 6
trüb, Reg.
n
7.
+ 3%
+
+ IV2
„ „ Sturm
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
8. März Silber 102.90
20-Frankenstücke 9.23^
Druck von Heinrick Graff in Feldkirch.