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der Nacht zum wüthendsten Orkan anwuchs. Das Wasser,
durch den Druck des Windes zum Lande hingetrieben, stieg
mit rasender Schnelligkeit, so daß Jedermann nur an die Er-
Haltung des eigenen Lebens denken konnte. Binnen Kurzem
standen die Straßen 7 Fuß hoch unter Wasser. Am 17. drehte
sich der Wind n«ch Nordwesten, und die Wassermassen, welche
derselbe aus den Jndianola umgebenden, mit dem Meere zu
sammenhangenden Seen heraustrieb, überflutheten die Stadt
von der ändern Seite. Die Häuser wurden weggerissen oder
stürzten zusammen. Gegen den Morgen deS 18. legte sich der
Wind und das W«ffer trat dann allmälig zurück.
Mit Tagesanbruch wurde alsdann die schreckliche Wer-
Wüstung sichtbar. Die Stadt konnte kaum wiedererkannt wer«
den. Kein HauS wsr der Zerstörung entgangen und todte
Körper lagen in allen Richtungen umher. Die Ueberlebendsn
und organisirten Polizeiwachen suchten zu retten, waS noch zu
retten war. Siebenzig Leichname wurden binnen Kurzem auf-
gefunden und beerdigt. Männer, Frauen und Kinder entdeckte
man in allen Stellungen, wie sie sich vergeblich an Fenstern
und Thüren anzuklammern versucht hatten, um nicht von den
Wellen hinweggerissen zu werden. Viele Gefangene ertranken
in den Zellen; einer, ein Mörder, entkam, als man ihn be-
freite, um ihn von dem Tode deS Ertrinkens zu retten. Hun-
derte entkamen durch eigentliche Zufälle. Der Verlust., an
Menschenleben mag sich auf inSgesammt 200 belaufen. Alle
Kirchen find vollständig verschwunden, ebenso alle Kaufmanns-
Häuser, mit Ausnahme von fünfen.
Ein Telegramm, welches der Attornev-General des Distrikts
nach Galvestone sandte, lautet wie folgt: „Senden Sie uns
um Gotteswillen schleunige Hülfe. Neun Zehntel aller Häu-
ser sind gänzlich zerstört. Todte Körper finden sich in einem
Umkreis von 20 englischen Meilen zerstreut. Siluria in Texas
ist vollständig hinweggeschwemmt worden. Corpus Christi hat
wenig gelitten."
Die Stadt Sabine wurde vollständig überschwemmt und
arg beschädigt, aber ohne Verlust an Menschenleben. Cedar
Lake ist ebenfalls zerstört und es heißt, daß alle Einwohner
dabei umkamen. In einem Gehöfte von 28 Menschen ertran-
ken Alle bis ans fünf.
* Von der Ertragfähigkeit der Kattoffeln erzählt der „Bote
der Urschweiz" folgendes Beispiel: Letztes Jahr hatte ich einen
zwei Pfund und anderthalb Pierling schweren Erdäpfel auS-
gegraben und beschloß denselben aufzubewahren. Dieser Rie-
senkartoffel wog dieses Frühjahr nur mehr 2 Pfund und ich
legte denselben an einen eigenen Platz und unter Pflege ganz
in die Erde. ES war eine große kräftige Staude, die dieser
Sämling getrieben und als wir die Staube letzthin ausgruben
da zählten wir 87 Stück Kartoffeln an derselben, welche zu-
sammen 16 Pfund wogen. Unter ihnen waren Stücke bis
auf ein Pfund.
* Der größte Bienenzüchter der Welt ist Herr Adam
Grimm zu Jefferson in Wisconsin. Die Zahl seiner Bienen-
stöcke beträgt 1158, von welchen er im vergangenen Jahre
nicht weniger als 25,910 Pfund Honig bezog.
* Die Berliner Bürgerzeitung erzählt von einer Wunder-
kur, die letzter Tage ein Handwerksmeister in Berlin an einem
Lehrburschen verrichtet habe. Jener hatte akf kurze Zeit sein
Geschäft verlassen und die Lehrburschen hatten während dersel-
ben, anstatt zu arbeiten, Allotria getrieben. Der Meister war
darüber so entrüstet, daß er ihn Zorn gerieth und einem der
Burschen, dessen Vater ihm befreundet war und der gerade den
Sohn, weil dieser schwerhörig ist, ihm in die Lehre gegeben,
eine Ohrfeige gab. Der Junge lief schweigend davon und
klagte zu Hause, was ihm wieverfahren sei. Der Vater un
terhielt sich mit ihm in dem gewohnten lauten Tone, erstaunte
indessen nicht wenig, als der Sohn ihn aufforderte, nicht so
laut zu schreien. Was vielfacher ärztlicher Rath nicht vermocht
hatte, daS hatte die Ohrfeige bewirkt. Das Gehörleiden ist
seitdem beseitigt und der Knabe befindet sich bereits wieder
bei seinem unfreiwilligen Arzt in der Lehre.
* Läusekrankheit der Hühner. Gegen diese, wohl jedem
Zuchter als lästig bekannte Krankheit hat Hr. C. Rasch mit
Erfolg Carbolfäure angewandt. Cr berichtet varüber: „Ich ge
brauchte Carbolsäure mit Wasser verdünnt im Verhältniß von
t zu .100. Die Mischung wurde in einen Topf gethan und
unter beständigem Rühren, weil die Säure sich schnell nieder-
schlägt, bestrich ich mit einem Pinsel zunächst die Sitzstangen,
sowie alles Holzwerk, Nester und den Kußboden. Hinterher
wurde jedes Huhn vorgenommen und unter den Flügeln auf
der Haut depinselt. Die Wirkung war eine eminente, denn
schon nach einigen Tagen war keine LauS mehr zu spüren;
die Thiere bekamen ihre alte Munterkeit wieder und erreichten
bald ihr früheres Gewicht, wovon sie über die Hälfte schon
eingebüßt hatten.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: vr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Anzeige und Empfehlung.
Unterzeichneter hat sich hier als praktischer Arzt niederge-
lassen und empfiehlt sich auch dem geehrten Publikum der über-
rheinischen Gemeinden in allen Zweigen der Medizin, Chirur-
gie und Geburtshilfe bestens, unter Zusicherung treuer Pflicht-
erfüllung.
Buchs, (Bahnhofstraße) im Oktober 1875.
z Eigeninann-Sequiii, Arzt.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 8. Okt.
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
fl
kr.
fl-
kr. |
1 fl-
kr.
Korn
1 3
40
3
15
3
05
Roggen ....
1 2
80
2
60
2
50
Gerste . . . . .
2
70
2
50
2
30
Türken ....
2
80
2
50
2
20
I Hafer
1
70
1
60
1
50
Thermometerstand nach Reaumnr in Badnz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witterung.
Oktyber 6
+10
+14
+ 12
fast trüb; etw.Reg
tr
' 7.
+ 7 %
+11%
+ 8
hell
n
8.
+ 6%
+12
+ 8
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V
9
+ 8 Vi
+13 y 2
+ 13 3 / 4
hell etw. Föhnw.
tf
10.
+ 9
+H/4
+ 8
trüb
«f
11.
+ 5
+ 8
+ 6%
halb hell
0
12.
+ 5-/2
+ 5%
+ 4
Regen
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
13. Okt. Silber 102.45
20-Frankenstücke 8.97
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.