Dörfer und haben eS hauptsächlich auf Kinder abgesehen, die
in ihrer Angst fortspringen, dabei fallen und dann vollständig
verloren find. In der Nähe deS Dorfes Pallegney find zwei
Menschen diesen Raubthieren zum Opfer gefallen. DaS Ge-
fährliche bei der Sache ist, daß sich die Wölfe hinter Stein-
Haufen verstecken, den einsamen Wanderern ablauern und als-
dann über ihn herfallen. Man beklagt allgemein, daß die
Forstbeantten sich nicht zu einem allgemeinen Treibjagen mit
ihren elsäßifchen Kollegen verständigen können.
• In Betreff des Anwachsens der Wehrkraft der eüropüi-
schen Staaten hat seit 1859 in allen ausschlaggebenden Län-
dem eine bedeutende Vermehrung nicht bloS der Defensiv-, son
dern auch der Offensivkräfte stattgefunden, deren Erhaltung
allerdings den betreffenden Staaten große Ausgaben verursacht
und ihre Finanzen wie die Steuerkraft der Völker hart in An-
spruch nimmt.
WaS die Heranziehung der Bevölkerung zum Kriegsdienste
anbelangt, so hat nach vollständig durchgeführter Mobilma
chung jede Million Einwohner zum Heere, einschließlich der
Stäbe und TrainS, folgende Anzahl Männer zu stellen:
Gesammt-
Offensiv«
leiftung.
Armee.
Oesterreich-Ungarn
27,821
15,674
Europäisches Rußland u. Kaukasus 20,066
10,021
Italien
25,175
l 3,853
Deutsches Reich
35,815
20,624
Frankreich und Algerien
29,059
16,290
Belgien
20,333
13,013
Niederlande
19,230
9,894
Großbritannien
16,088
2,935
Dänemark
30,392
19,748
Schweiz
77,624
40,251
Serbien
105,913
69,977
Rumänien
30,196
10,029
Nächst den reinen Milizheeren
der Schweiz
und Serbiens
ist hiernach die allgemeine Wehrpflicht in keinem Staate in so
hohem Grade zur Wahrheit geworden, als im Deutschen Reiche.
Dagegen folgt in Bezug auf die relative Heranziehung der
Bevölkerung für die außerhalb deS eigenen Staatsgebietes ver
wendbaren Streitkräfte auf daS Deutsche Reich zunächst Dä-
nemark, dann Frankreich, Oesterreich-Ungarn u. Italien. Selbst
vereint, ist deren Offensivkraft nicht viel größer als die De-
fenstvkraft deS Deutschen Reiches.
* Der Champagner gehört zu den liebenswürdigsten
Seiten der Franzosen und sie geben sich alle Mühe, durch den-
selben die gute Laune der Völker wieder herzustellen, welche sie
durch Anderes verdarben. Seit 30 Iahren machen sie fast
viermal so viel Champagner als sonst. Im Jahre 1845 mach-
ten sie 6,635,000 Flaschen, wovon sie 2,255,000 Flaschen
selber tranken und 4,380,000 Flaschen den andern Leuten in
der Welt überließen; im Jahr 1873 aber haben sie 22,33t,000
Flaschen gemacht und 18,917,000 Flaschen in alle Welt ver-
sandt — für ungefähr 60 ^Millionen Franks. Sie hatten
freilich auch viel gut zu machen.
Landwirthschaftliches.
Kartoffelfütterung. So sehr eS auch zu rechtfertigen
ist, die zur Berfütterung kommenden Kartoffeln vorher zu ko-
chen, so grenzt eS auch an daS Thörichte, das Kochen der Fut-
terkartoffeln für einen oder mehrere Tage, bevor sie zur Ver-
fütterung kommen sollen, vorzunehmen. Gekochte Kartoffeln, die
man kalt werden läßt, bilden bekanntlich eine Art Kleister. Daß
dieser schwer verdaulich ist, ergibt sich aus dem folgenden Ver
suche. Zwei Kühe von gleichem Gewicht und mittlerer Milch-
ergiebigkeit wurden 9 Wochen lang, täglich mit gleich großen
Mengen Heu, Häcksel, Kartoffeln u. Kleien gefüttert. In den
ersten 3 Wochen, wo die Kartoffeln in frisch gekochtem Zustande
gegeben wurden, gaben die Kühe 189 Maß Milch u. die Kühe
wogen zusammen 993 Pfund; in den zweiten 3 Wochen, wo
die Kühe nur Kartoffeln bekamen, die TagS vorher gekocht
worden waren, gaben die Kühe 171 Maß Milch und wogen
am Ende 975 Pfund. In den dritten 3 Wochen, wo die Kar-
toffeln wieder in frisch gekochtem Zustande gegeben wurden, be-
trug die gewonnene Milchmenge 187 Maß und daS Gewicht
der Kühe am Ende 989 Pfund.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: Dr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
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Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 25. Dez.
j
Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
ff
kr.
fr
kr
ff.
kr.
Korn
3
40 j
3
15
3
05
Roggen ....
2
80
2
60
2
50
Gerste
2
70
2 1
50
2
30
Türken ....
2
80
2
50
2
20
Hafer
1
70
1 1
60
1
50
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
24. Dez. Silber 106.20
20-Frankenstücke 8.91
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.