-viele werthvolle Bilder aufbewahrt. Selbstverständlich sind die
-Häuser nicht unter dem Namen der Exkaiserin eingetragen.
DaS ganze Vermögen der Exkaiserin wird auf ungefähr 50
Millionen geschätzt
Die SelbstmordSstatistik von Paris wird immer schreck-
licher. Kinder, junge Mädchen, junge und alte Weiber, Män-
ner und Jünglinge auS allen Ständen scheinen von dieser
Epidemie ergriffen zu fein. Am 2t. Morgens wurden nicht
weniger als 6 Selbstmorde angezeigt Dies bringt die Zahl
der im Monat Juli verendeten Selbstmörder auf 162 in nicht
ganz 3 Wochen. Hierbei sind die nicht gezählt, die iu den
Netzen von Saint Cloud aufgefischt worden oder deren TodeS-
Mt durch die Familien verschwiegen wird.
Spanien. Don Karloö hat am 16 d. ein Manifest an
die spanische Nation erlassen, worin er erklärt, sein Glaube an
die Macht deS Rechtes habe ihm nuumehr das Recht der
Macht gegeben, so daß er im Stande sei, seine Versprechungen
zu halten, den Aufstand zu unterdrücken und dem Volke die
wahre Freiheit (!) zu geben. Das Manifest verheißt die Be-
friedigung der religiösen und monarchischen Gesinnungen der
Spanser, verspricht den Käufern der Kirchengüter Schutz, ferner
die Aufrechthaltung der KorteS. ES schleßt mit dem Hinweis,
daß die Rebellen bei Nichtannahme der angebotenen Versöhnung
mit Waffengewalt unterworfen werden sollen.
Nach einem amtlichen Bericht ist die Uebergabe der Stadt
Cuenka in Neukastilien nach einer 56 stündigen Beschießung
erfolgt. Dieselbe kostete der Besatzung 150 Todte und 700
Verwundete. Ferner haben die Carlisten 4 Kanonen genom
men und 1000 Gefangene gemacht, und trotzdem sie der
Stadt eine Kontribution von 3 Mill Realen auferlegten,
haben sie noch geplündert, mehrere Häuser in Brand gesteckt
und Einwohner ermordet.
Zabala schickte 8 Bataillone in die Provinz Cuenca. ES
haben mehrere Verhaftungen von Parteigängern der Karlisten
in den Nord-Provinzen stattgefunden.
Landwirthschaftliches.
Die f. k. LandwirthschaftS-Gesellschaft in Tirol hat nach-
stehende wichtige Anleitu»g veröffentlicht:
Die Anlage von Düngerstätten und überhaupt die ganze
Behandlung deS Mistes muß so eingerichtet werden, daß man
vollständig versichert ist, nichts von den düngenden Bestandthei-
len zu verlieren und den Mist in brauchbarstem Zustande zu
erhalten.
Der Dünger erleidet einen empfindlichen Verlust durch AuS-
dörren, weil dadurch der werthvollste Bestandtheil desselben,
nämlich der überaus treibende Stickstoff, in nutzloser Weise in
die Lust verfliegt und dieselbe mit seinem Gestanke verunreinigt.
Einen zweiten nicht minder großen Verlust erleidet der
Mist durch Versickern und Wegrinnen der Jauche, weil die
auflöslichen Düngerstoffe dadurch weggeführt und die Wege
der Dörfer in. sehr eckelhafter Weise verunreinigt werden.
Die Düngerstätte darf unter keiner Bedingung von den
Dachtraufen und Dachrinnen getroffen werden, und ebenso muß
der Zufluß von Regenwasser vollständig abgeschnitten werden.
Jede Düngerstätte muß ein ganz wasserdichtes Pflaster
haben, welches nichts versickern läßt und gegen die Jauchen-
grübe hin abdacht, um das gleichmäßige Ablaufen der Jauche
zu ermöglichen.
Dieses Pflaster wird am besten vermittelst Mauerwerk von
Eement hergestellt, oder durch eine mindestens 6 Zoll dicke
Lehmlage, die mit Steinplatten bedeckt wird, oder auSnahmS-
Welse, wo der Lieferung wegen der Cement zu theuer ist und
auch kein brauchbarer Lehm aufgebracht wird, durch eine wohlge-
fügte Bretterunterlage, die nichts versickern läßt.
Zu jeder Düngerstätte gehört wesentlich eine geräumige
Jauchengrube, welche entweder durch Mauerwerk von Cement
oder durch eine mit Brettern vertäfelte dichte Lehmbekleidung
oder endltch durch ein undnrchlassendeS. Gesüge von Holz
wasserdicht gemacht ist.
Wo die Räumlichkeiten eS gestatten, soll durch Rinnen oder
Röhrenleitungen alles Düngerwasser auS den Ställen, Schwein-
stallen, Abtritten und das Spülwasser aus der Küche in die
Jauchengrube an der Düngerstätte zusammengeleitet werden.
Die Jauchengrube kann auch zum Theile oder ganz unter
den Düngerhaufen hinreichen und wird, so weit sie unter dem-
selben ist, mit kleinen Holzstämmen gedeckt, welche die Jauche
durchträufeln lassen; in diesem Falle entfällt die Nothwendig-
keit eineS eigenen wasserdichten Pflasters für die Düngerstätte
und man erspart zugleich Raum und Kosten.
Um Unfälle zu vermeiden und den Gestank, sowie die Ver-
dunstung möglichst zu verhindern, soll die Jauchengrube gut
gedeckt werden.
Eine Pumpe zur Entleerung der Jauche soll an der Grube
angebracht werden, jedenfalls bei größeren Düngerstätten. EtwaS
vorstehen muß die Jauchengrube immer, damit man jederzeit
dazu kommt
Die Düngerstätte sollte im Schatten liegen, um die Ver-
dunstung möglichst zu vermeiden; wo dies aber der Oertlich-
keit wegen nicht sein kann, soll der Düugerhaufen mit alten
Brettern oder mit einer Schichte Erde oder fruchtbaren Bach-
sandeS bedeckt werden.
l)m den Lustzutritt möglichst abzuhalten, sollte der Dünger-
Hausen von drei Seiten mit einer Mauer oder einer Bretter-
Verschalung oder wenigstens einen: Erddamme umfangen werden;
die vierte Seite aber muß der Zu- und Abfuhr /wegen offen
bleiben.
Die Düngerstätte soll nicht tief in den Boden hinabgehen,
weil dies viele Arbeit beim Aufladen und Wegführen des Mistes
verursacht
Ueberhaupt soll die Düngerstätte möglichst nahe am Stalle
und durchwegs bequem und reinlich angelegt sein, um Arbeit
zu ersparen, und Gestank, sowie Schmutz möglichst zu beseitigen.
Tiefe Düngergruben, wo Jauche und fester Dünger unter-
einanderbleiben, sind obgleich wasserdicht, ganz zu verwerfen,
weil der Mist versauert und versumpft.
Der Düngerhaufen soll nicht zu hoch angelegt werden, weil
er sonst durch den zu starken Druck über Gebühr sicher hitzt und
nicht so leicht feucht gehalten werden kann; eine Höhe von 4—6
Fuß soll er nicht überschreiten.
Der Dünger soll auf der Düngerstätte durchwegs eben
und fest angetreten und von Zeit zu Zeit ja gewiß und recht
fleißig mit Jauche begossen werden; ErstereS, damit er nicht
wegen deS Zutrittes der Luft, Letzteres damit er nicht auS
Mangel an Feuchtigkeit vergähre und verschimmle.
Der auS dem Stalle ausgefahrene Mist soll auf der
Düngerstätte mit GypS eingepudert werden, weun der GypS
nicht schon der Streu zugesetzt worden ist. Die Verwendung
des GypseS, der im Lande so reichlich vorhanden ist, kann a!S
Beisatz zum Dünger nicht dringend genug empfohlen werden.
Wo GypS nicht zu haben ist, soll der Düngerhaufen nach
dem jedesmaligen AuSmisten mit einer Schichte Erde oder
fruchtbaren SandeS belegt werden, um das Verdampfen des
StickftoffeS zu verhüten. Dieses Bedecken ist überhaupt gar
immer anzurathen, wenn der Dünger auf das Feld verfahren
und dort auf Haufen gebracht wird.
Der Jauche soll ebenfalls GypS oder Eisenvitriol zugesetzt
werden. Letzterer ist vorzüglich von Zeit zu Zeit als Zusatz
für Abtritte, besonders bei ansteckenden Krankheiten, dringend
zu empfehlen, weil er jeden Gestank vertilgt und die Gefahr