Volltext: Liechtensteinische Wochenzeitung (1874)

Vaduz, den lt. Juli. Die unA dem^Patronate der 
GemHM^F-heMHWplaneMW>eMWn ist ausgWrieben 
nnd Wi^-M WW W beseHt werden. Das Ein- 
MvM^^Mer -HMDe ^WMzirka MO M^Oe. M.- oder 
TMJ&,' Als ÄnmeldüngStermin für Bewerber um W 
KaplalWUschen wurde vom bischöflichen Ordinariat in Chur 
eine 20tägige Frist festgesetzt 
Vaduz. 12. Juli Ueber daS am 10.3uli, iy Ieldkzrch 
ausgebrochene Schadenfeuer entnehmen Mk^r^Wdk. Dg 
folgenden Bericht: 
^ Heute. früh. 6 Uhr wurden die Pewohner Feldkirchy.in . 
Glicht ^ geriitgen' SchWen versetzt. In der Marktgaffe im Hin-' 
^terhauseresp RemisedeS Feivinlrnd-Mütttt'fchen WdWhMseö 
-WMeÄe^ MhW^e^^eMs/a^ ^ Ärde, schon 
lU starke zvar, daß die rings herumliegenden Gebäude, ja das 
, ganze Viertel der Schmiedgasse bis zur Neustedt arg bedroht 
erschien, da die Flammen alsbald auch auf die beiden rückwärts 
M^r^Mssechllffe "lMWMNNasfschen uüd Schlosser tfn-~ 
gerochen Hauser ausgedehnt hatten. Hilfe war schnell bei der> 
Hand und so gelang eS durch angestrengteste Thätigkeit derj 
Keuerwphr m»w der aus. der Ktadt und Umgebung herbeige- j 
] elften Pewohner, datz verheerende Element nach einer Stunde j 
schon soweit zu bemeistern, daß die Gefahr beseitigt erschien ! 
Die herrschende Windstille und- das in Uederflnß vorhandene 
Wasser erleichterten das Löschwerk aedeutend. Außer dem Hin- 
tfrgeljgude. deS Ästller'schen Hauses (daS HauS selbst blieb 
- ganz perfchont) wurden nur, wie schon ermahnt, daS Graff'sche 
und Unger'sche HauS ergriffen. Vom Graff'schen HauS brannte 
yxr Dachstuhl > ganz ah^ das zweite und erste Stockwerk des 
'Anbaues wurden - ebenfalls zerstört und das Erdgeschoß, in 
dem sich bieMrulkerei befand, wurde derart beschädiget, daß eS 
' ganz uyben.ützbar. i'ft.; -der -Plafpnd.'-ist zwar noch nicht einge- 
stürzt, droht aber jeden AMflblick herunterzufallen. Im eigent- 
Wichen Wohnhause der Graff'schen Druckerei wurde daS obere 
tt^werk total, dys erste und das Erdgeschoß theilweise ruinjrt. - 
llnger^en Gohnhause brannte der Dachstuhl ganz ab, ^ 
.die andern Theile d^S HauseS wurden ehen falls arg beschädigt. 
Mie abgebranntenObjekte Maren f^mmtlich versichert, doch ha-. 
^ben ^ betreffenden Ngryien.jei^faVSk.beträchtlichen Schaden.! 
ZmAmterbau des Müller'fchen-Hauses verbrannten drei! 
Schweine. . ... ^ • . , | 
^ ;Padyz, l4. Julü In der Frage der Einführung der! 
GÄdzöÜe, dje wir in d^r letzten Nummer schon berührt haben,! 
der durch dieselbe hervorgerufenen! Einsprache der in Wien 
' peglauhigten Bertteter dsö Auslandes - ist zwischen .' zw« Wiener 
größeren Zeitungen ein lebhafter Streit entbrannt; während die 
^Neuefreie beöqu^tet, baf von der Schweiz, Frank-z 
^rÄch,"Aalien.Wd Hen. Äiederlanden schon eine Einsprache er-! 
- ^b.en. ivordD. 'fei,*4ffi|"defl Finanzminister zu verstehen gibt,! 
^.paß siye von.hier aMehendq ReklaMation gegen die Erhebung! 
Zi^ tn Hexlin von günstigem Erfolge sein werde, meint! 
.dje ^Presse"!: „daß man in Berlin ein solches Ansinnen aus 
^^''Hlöihen HMden.Dchyen wchcde, aus> welchen sich Graf^ 
MdrM.M^Äubete'.': Reklamationen nicht gefallen lassen! 
konnte ^ Hie aus den ÄuSfühpungen der ^Presse" weiter her-! 
Wäre b^i^^ierung für >Dcn Fall, daß das in diesem! 
.Punkte zu hefzragende Ungarn sowie ^er ReichSrath- ihre Zu-! 
Mnmüng zur Hvbebung Her Zölle in Gold ertheilen, djefe! 
Maßnahme MeMiWcht aA auswärtige Reklamationen durch-! 
zuführen Wd; ihre j HouveränetätSrechte deßfalls im vollsten j 
Äfaiwe . 
Badyz, $en 423uK. Der 4373er Geschäftsbericht d?r 
Her Vorarlbergerbahn weiß wiederum, wie fein Vorgängep, nur 
von einem BetriebSdestzit zu erzählen. Allerdings ist eine Bes 
serung der Lage in so fern nicht zu verkennen, a!S die Betriebs- ! 
auSlagen im Jahre 1872 164 8% der Einnahmen betrugen, 
w^^rend dieselben im Jahre 1373 nur mehr die Höhf von 
130.37% erreichten. An Brutto-Einnahmen wüMn ÄlvMW. 
erzielt, wahrend die Ausgaben 404,467 sl. betrugen. Rechnet 
Man zu d^m hieraus reMtireNden Mnus von 94,233 fl. dep 
KurSverlÄst von Ä3,478 Md die Saldi des Wfen- und 
PrövifisnskontoS Vön W863 fl, so ergibt sich fnr daS Jahr 
O873 ein BetriebSdesizipchM 123,575 fl. Hiezu kommen noch 
verschiedene andere in die Rechnung für 1873 nicht eingestellte 
BetriebSauSlagen per 77,109 fl., und eS beläuft sich das Total- 
BetHiebödeflzjtkauf 200,684 fl. Die Verzinsung der Aktien 
und Prioritäten,"sowie die Amortisation beanspruchen für daS 
Jahr 1873 die Summe von 543,566 fl in Silber, welche 
{aüs der staatlichen Zinsengarantie gedeckt Wird. 
^ Politische Rand sch au. 
In Deutschland ruht die Politik gänzlich außer in Beiern, 
wo die Betathung über den außerordentlichen Äilitäretat etwäS 
stürmisch vor sich gieNg. 
In diesen Zeiten politischer Windstille ist viel von Besuchen 
europäischer Fürsten die jRede. Kaiser Wilhelm ist von EWS 
abgereist, um sich zunächst nach Kohlenz zu begeben und von 
da zti einem längeren Aufenthalte nach Gastein. In Salzburg 
will nach den Mittheilüngen eines Wiener Blattes der Kaiser 
Franz Josöf mit ihm zusammentreffen, um ihn bis Ischl zu 
begleiten, wo der deutsche Kaiser die Kaiserin Elisabeth von 
Oesterreich zu begrüßen gedenkt. In diesem Badeorte soll auch 
der Fürst Milan von Serbien, begleitet von seinem Minister- 
Präsidenten Marinovitsch, mit den beiden Kaisern zusammen- 
treffen wbllen. 
Der Kaiser von Rußland ist von Jugenheim abgereist um 
an den Höfen von Weimar und Dresden einen'Besuch zu 
machen und nach längerem Verweilen zu Warschau in seine 
Hauptstadt zurückzukehren. 
Frankreich. Das wichtigste politische Ereigniß ist die 
Botschaft Mac MahonS an die Nationalversammlung, sie 
lautet: 
Als Sie mir durch das Gesetz vom 20. November die 
ausübende Gewalt für sieben Jahre in die Hände legten, wollten 
Sie, indem Sie das mir von Ihnen verliehene Mandat über 
jede Kontestation stellten/ den Interessen M denfelhen nöthige 
Sicherheit geben, welche prekäre Institutionen ungenügend den- 
selben verschaffen können. DäS Votum der Assemblee hat mir 
große' Pflichten auferlegt, für welche ich Frätrkreich gegenüber 
verantwortlich bin und welchen ich mich in keinem Falle ent- 
ziehen darf. ES hat mir Rechte gegeben, deren ich mich nur 
Uttmer zum Besten des LanyeS bedienen werde. Die Geryalt, 
' Mit Ver Sie Mich kletleidet,' Hat eine feste !!)auer. Ihr Vertrauen 
!hät sie unumstößlich gemacht, indem Sie dem Votum der kon- 
stitutionellen Gesetze Vorgriffen. 
Sie wollten selbst, indem Sie mir dieselben zuschrieben, ihre 
Souveränität binden. 
Diese Vollmachten, deren Frist nicht abgekürzt werden kann, 
zü Mtheidigen, werde ich mich der Mittel dedienen, mit welchen 
ich durch daS Gesetz bewaffnet bin; indem ich das thue, werde 
ich, vavdn bin ich überzeugt, der Erwartung nnd ^ dem Millen 
der Assemblee entsprechen, die, als sie Mich für stehen Jahpe an 
die Spitze der Regierung FrankritichS stellte, eine starke, stabile 
und geächtete Staatsgewalt gründen wollte. "Aber das Gesetz 
vbm 20. Novetnber muß vervollständigt werden. Die Assemblee, 
die versprachen hatte, der yon ihr gegründeten Staatsgewalt 
die Organe zu geben, ohne welche sie Nicht nützlich funttioniren 
kann, kann nicht daran denken, ihre eingegangenen Beruflich- 
tüngett zu zetrtißen. Sie erlauben mir, Hr D a S heute auf 
bringende Weife inS' Gedächtniß zurückzurufen und die schnelle 
Ausführung dessen vvn ihr zu verlangen. DaS Land ruft mit 
seinen Wünschen die Organisation der öffentlichen Gewalten 
herbei, welche für dasselbe ein Unterpfand von Stabilität sein
	        

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