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Blatte wörtlich mittheilen: „Am gestrigen Tage wurde bei Be
erdigimg todter Cholerakörper eine unbekannte Bettlerin von
unS festgenommen und lebendig, mit den Tobten zusammen be-
graben, und jetzt hat, gottlob, die Cholera gänzlich aufgehört,
waS ich Ew. Hockwohlgeboren zu berichten die Ehre habe.
* Köln, 6. Nov. Der zweite Guß der großen 500 Ztr.
schweren, für den Kölner Dom bestimmten Kaiserglocke soll am
11. d. MtS. im Gießhause des Herrn Hamm zu Frankenthal
vorgenommen werden. Der erste Guß ist deßhalb mißlungen,
weil auf die große Kraft der durch eine gewaltige Hitze ex-
pandirten eingezwängten Luft nicht die erforderliche Rücksicht ge
nommen war. Weil für die Ableitung deS in dem Kern der
. Glockenform befindlichen bedeutenden Quantums Luft, welches
durch die ungeheure Hitze des in die Mantelform sich ergießen
den flüssigen Metalls bedeutend über sein gewöhnliches Volumen
expandirte, nicht die erforderlichen Abzugsröhren angebracht
waren, mußte die den Kern umschließende Wand der Mantel
form gesprengt werden und daS fließende Metall mußte so
einen andern alS den für dasselbe bestimmten Weg suchen. So
konnte die Form deS Mantels nur von einem Theil des flüfsi-
gen Metalls gefüllt werden. Der Guß dieses Theiles war in
jeder Beziehung ganz tadellos, der Bauch rein und ohne alle
Blasen; ebenso waren die Inschriften und alle Ornamente auf
daS Schönste ausgeprägt. Die neue Form ist vollendet mnv
AlleS ist zum Guß bereit. Der Meister lebt der festen Zuver-
ficht) daß der Guß jetzt recht gut gelingen wird und daß noch
vor Beginn deS Winters die Glocke an ihren Bestimmungsort
gebracht werden kann.
* Amerika. Wie auS Omaha (Nebraska) am 16. Otto-
der geschrieben worden ist, hat ein Feldbrand in einer Ausdehn-
ung von 25 englischen Meilen (zu 20 Minuten) in dortiger
Umgegend und längS der Südwestbahn in den Bezirken Saline
und Jeffersoy gewüthet. Eine große Zahl Häuser find ein
Raub der Flammen und große Kornvorräthe zerstört worden.
In Wilbvr wurden etwa zehn Kinder, die auS der Schule
kamen, vom Feuer überrascht, das sich mit unglaublicher Schnellig-
7eit verbreitete. Drei von ihnen find an Ort und Stelle, wo
daS Feuer sie erreichte, verbrannt; drei andere starben sofort,
als sie zu Hause angekommen waren; die vier übrigen haben
ebenfalls Brandwunden erlitten, nicht aber lebensgefährliche.
Auch die Mutter der drei erlegenen Kinder, welche sie zu retten
suchte, ist schwer verletzt.
Vom Salzsee kommt die Kunde, daß der Mormonenfürst
Brigham Zoung sich seit mehreren Tagen im Zustande der
höchsten Erschöpfung befindet, was Diejenigen, die an der lün-
gern Dauer seines LebenS ein Interesse haben, in lebhafte Un-
ruhe versetzt. Er ist auf einem Tragsessel in eine Versammlung
der Direktoren der Mormonenbank von Dexret tranSportirt
worden. Er zeigt sich sehr empfindlich, wenn er sieht, daß man
seine Reise zu den Vätern alS nahe bevorstehend betrachtet.
Sein Leben ist die Säule, auf welcher die Sache der Mormonen
ruht. Wenn nun aber der Tod ihn dennoch zupft und sein
Testament machen heißt, kann er sagen: ich habe geliebt und
gelebt. Ein ganzes Peloton zum Theil noch junge und schöne
Krauen zurücklassen zu müssen, darf einem daS Herz zerreißen.
Der Abschied wäre vielleicht weniger schmerzhaft, wenn er sie
vorschicken und langsam mit einem Regiments nachrücken könnte.
* Vor Kurzem wurde in San Francisco eine „Baby"-
Aus Kellung abgehalten, die großes Interesse erregte. Preise
wurden ausgesetzt für das größte, das schönste, daS häßlichste,
daS kleinste Kind, die. schönste Mutter ic., und es fanden sich
eine Menge Mütter, die eitel und geldgierig genug waren, sich
oder ihre Kinder auszustellen. Der Fremdling machte eine
schöne Einnahme durch daS Eintrittsgeld, welches er einsteckte;
zuletzt wurden die Preise zuerkannt und sollten am andern
Morgen ausbezahlt werden; da aber war der Fremdling ver-
schwunden und ward nicht mehr gesehen.
Verantwortlicher Redakteur u. Herausgeber: Dr. Rudolf Schädler.
Nichtamtliche Anzeigen.
Kundmachung.
Die Bauunternehmung der Vorarlberger-Bahn verkauft
Samstag, den 22. November alle, in Folge deS BahnbayeS
zeitlich eingelösten d. i. außerhalb der Bahnmarken gelegenen
Parzellenreste und Materialgraben in den Gemeinden Vaduz,
Schaan und Eschen.
Der Verkauf derselben findet für jene in den Gemeinden
Vaduz und Schaan Vormittags von 8^/2 bis 1t Uhr im
Bahnhofgebaude Schaan —Vaduz, für jene in der Gemeinde
Eschen Nachmittag von 1 bis 3 Uhr im Bahnhof in Nendeln
statt.
Feldkirch, im November 1373.
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in Ravensburg
verarbeitet fortwährend gegen billigen Lohn
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Johannes Foser, Forstmann in BalzerS.
Heinrich Rohrer, Kaufmann an der Bahnhofstraße
in BuchS.
Kornpreise vom Fruchtmarkt in Bregenz vom 14. Nov.
| Der halbe Metzen
beste
mittlere
geringe
fl
fr.
1 fl-
kr.
fl.
kr
Korn . . . . .
4
50
4
40
4
30
Roggen . . . . '
3
50
3
40
3
30
Gerste .....
2
90
1 2
80
2
70
Türken ....
3
—
2
90
2
80
Hafer |
1
80
: 1 ,
70
1
60
Thermometerstaud nach Reaumur in Vaduz.
Monat
Morgens
7 Uhr
Mittags
12 Uhr
AbendS
6 Uhr
Witterung.
Nov.
12
+ 1
+ 4%
+ %
fast hell.
tt
13.
- iy 2
+ 3>/ 4
„ „ ; Reif,EiS.
tt
14.
+ 2'/4
+ 2V 4
+ 2
halb hell; Nebel.
tt
15.
+ S /4
+ 2%
+ l 3 /4
trüb; Nwd.
V
16
4" 1 Vi
+ 2%
+ 1
halb hell.
n
17.
- 3 Vi
+ 1
— 2
hell; Reif, EiS.
tt
18.
— 1%
0
- %
trüb.
Telegrafischer Kursbericht von Wien.
19. November 100 fl. Silber 108.75
20-Frankenstücke ....... 9.08
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.