vermögen Oesterreichs weist für den Sommer 1873 ein haar
sträubendes Minus auf und läßt nur den Blick in eiti wirth-
schaftliches ChaoS zurück. '
Trotz all dieser Mißgeschicke, die natürlich kein Land schwe
rer treffen als Oestetreich und speziell die Wiener selbst, hat
4ber doch die Weltausstellung ihr Gutes gebracht, das Früchte
tragen muß und wird. Selbst der Befangenste kann dies nicht
verkennend -
Die Völker haben sich auf's Neue wieder eckmal kennen
.gelernt in ihren Leistungen, sie haben sich neue Ankaufs- und
Absatzwege geöffnet und die Aneiferung eingesogen, eS einander
iw den Werken deS; Friedens vorzüthun. Neue Bahnen, sind
«schloffen, und die Industriellen nahmen die Aeberzeugung mit
'sich, daß unsere Zeit des DampfeS keinen Stillstand duldet,
friß nur der Rastlose, der den andern zu überflügeln bestrebt
tfst, das Feld behauptet uild der Saumselige untergeht. Die
Völker haben wieder einmal von einander gelernt. Neues kam
^tun Netzen und der Ginblick in die Erfindungen, welche in
dem geringen Zeitraum von 5 Jahren (seit der letzten Pariser
Ausstellung) gemacht nmrden, hat sich , zum Besten deS Auf
schwunges Der Industrie, der Künste und Wissenschaften alö
ein lohnenSwerther gezeigt, der dazu beitragen wird, die innigen
Wechselbeziehungen MM Staates zum andern zu fördern und
«nit um so regerer Tätigkeit an der allgemeinen Kulturarbeit
Aeu und redlich mitzuhelfen.
Nächstdem wollen wir nicht vergessen, daß eS auch die
Meltausstellung war, welche Anlaß und Gelegenheit zu den
epochemachenden Monarchenbesuchen gab, die, den Frieden
Äuropa's sichernd, dem Frievenswerk seine nachhaltige Wirkung
geben werden. DaS ist der moralische und auch, politische Er-
folg, welchen die 6 Monate der großen Völkerexposition ge-
-liefert.
Besucht ward die Ausstellung von 7,035,735 Personen,
*md zwar kamen 1,165,048 Performumit Saison?, Legitimations-,
Dienst-, Platz- und Arbeiterkarten, 85,757 Personen mi.t Wochen-
karten-KouponS, 72,652 Personen mit OffizierSkarten, 4188
Personen mit Lehmannkarten, 40,254 Personen mit Tages
karten, 226,835 Personen mit Studentenkarten und 1,108,421
Personen mit Abonnementskarten; 3,332,582 Personen erlegten
baar den jeweiligen Eintrittspreis bei den TourniquetS. Der
bei den TomniquetS erlegte Baarbetrag erreichte die Ziffer von
* Am 5^. Nvvember hat der Kaiser den österreichischen Reichs-
rath mit einer Thronrede eröffnet. Die Thronrede machte all-
gemein güttstigen Eindruck. In Bezug auf den Wirkungskreis
deS ReichsratheS in dieser Saison wurden besonders Maß-
retzeln bezüglich der Börsenkrisis, Herstellung der Valuta, end-
gißige Peilung des VechaltNisseÄ zwischen Kirche unb Staat,
stÄidlich' Ar Vorth eilhast ist. Fehlen sichere Anlehnungspunkte,
so. müssen hmreichend starke Flügelmauern erstellt werden. Alle
ThalsperrcN . sind in der Form von liegenden Gewölben
auszuführen/ der Mdins darf jedoch kein gar zu kleiner sein; sie
werden nicht sofort zur ganzen Höhe erstellt, sondern erst im Ber-
laufe der Zeit in dem Mäße erhöht, wie sich das Bachbett ober-
hcjlb derselben mit Schutt füllt. Die Steine der einzelnen
Schichten müssen etwas gegen den Berg einfallen und der Bor-
deMite'sollte ein Anzüg von ca. *4 gegeben werden; diesen An-
zug staffelförmig herzustellen, empfiehlt sich da nicht wo man be-
fürchten muß,'daß noch großö Steine über die Sperren hinunter
fallen, weil-die verstehenden Schichten durch die herabstürzenden
Sjeine leicht beschädigt werden könnten. An der Oberfläche muß
diH Sperre schalenförmig abgeschlossen werden; der tiefste Punkt
braucht nicht absolut |tn der Mitte zu sein, an» zwe!kmäßigsten
verlegt man ihn dahin, wo ^äs Stürzbett am widerstandsfähig-
sten ist. Das Sturzbett am Fuß der Sperren ist aus ausrecht
gestellten/ 2 — 3 und mehr Fuß hohen Steinen auszupflastern
und am untern Ende' gut zu verspannen, es muß vom Funda-
Durchführung der Justiz- und Steuerreform, sowie die Errichte
ung eines Verwaltungsgerichts hofeS berührt^ >.
Frankreich. Am 5. d. trat die französische Nationalver
sammlung zusammen. Nur noch wenige Tage der Ungewiß-
heit und der Spannung so schreibt, die „A. A. Ztg.", und
alles wird wieder in seinem gewohnten Geleise sein, und man
wird Mühe haben sich zu vergegenwärtigen wie nahe die Re-
publik Frankreich ätt der Schwelle deS Königthums von Gottes
Gnaden stand. Mac Mahon wird vielleicht für fünf, vielleicht
für sechs, vielleicht für zehn Jahre President der französischen
Republik werden, daS ist die Lösung, welche wahrscheinlich
unmittelbar nach dem Zusammentritt der Nationälversainmlung
ausgesprochen werden wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen,
daß dieser Vorschlag die Mehrheit der Versammlung erhalten wird,
denn für ihn wird die gemäßigte Rechte, vielleicht auch die
äußerste Rechte, das rechte Zentrum, die Bonapartisten und
wahrscheinlich ein Theil deS linken ZenttumS stimmen/
Mac Mahon wird in die Verlängerung seiner Gewalten
nur willigen, wenn ihm ausreichende Befugnisse gegeben werden,
um ihn zu schützen, daß der Radikalismus ihm nicht über den
Kopf wächst. Die Mehrheit wird in Gewährung dieser Mittel
nicht karg sein, vorläufige Fortdauer deS Belagerungszustandes,
Maßregelung der Presse, ein konservatives Wahlgesetz, ein eben
solches Gemeindegesetz, vielleicht die Schöpfung einer ersten
Kammer werden, auch wenn die Republikaner sich noch so sehr
dagegen sträuben, ohne besondere Schwierigkeit zu Stande kommen
und, erst in Wirksamkeit, schon dafür sorgen, daß die Bäume
der Radikalen nicht in den Himmel wachsen. Die Dauer der
Präsidentschaft Mac MahonS ist natürlich gleichgültig, ob fünf,
ob zehn Jahre jetzt ausgesprochen werden, thut nichts zur
Sache; die Präsidentschaft Mae MahonS steht und fällt mit
der Unfertigkeit der gegenwärtigen Zustände. Gelingt eS den
Monarchisten, worauf sie unzweifelhaft hoffen, binnen kurzem
die Wege deS Königs wieder zu ebnen, so wird der Marschall
Präsident ebenso bereitwillig seine Gewalt dem Könige zu
Füßen legen, wie er dieß dem Helden von Saarbrücken thun
wird, wenn, woraus die Bonapartisten rechnen, in einigen
Jahren eine neue Auflage des napoleonischen Staatsstreichs
möglich sein wird. So rechnet jede Partei darauf die Präsi
dentschaft Mac Mahonö zu ihren Gunsten ausbeuten zu können,
und dies ist auch allein der Kitt, welcher die Koalition zu-
sammenhält.
Am 6. dS. hat Mac Mahon der Nationalversammlung
feine Votschaft zugehen lassen, worin er sich gegen jeden Ver-
dacht einer Beteiligung oder Solidarität in Betreff der Ver-
Handlungen der Rechten mit dem Grafen von Ehambord ver-
wahren wird.
Seit der Niederlage der Fusion machen die Bonapartisten
ment im Sperre unabhängig.fem,. .daHÜ ^üÄer."tmer BeschZ- ^
digung desselben nicht auch diese leide. — Selbst an den
gefährlichsten Stellen ist es nicht Mthwendig, da^ Mafl. die Sperren
so nahe an einander rücke, daß von der .Krone der einen W zum
Fuße der andern eine horizontale Bachsyhle .eMch^ indem. da-S
Geschiebe auch bei mäßigem Ansteigen derselhenliegen bleibt.
Die Stütz- und Ufermauern sind nach Denselben Grundsätzen
zu erstellen, wie die Sperren, also ebenfalls tief zu fundamentiren,
hinreichend stark zu machen und mit starkem Anzug zu versehen,
damit sie dem Druck zu widerstehen vermögen u«d nicht unter-
spült werden. Wo man solche Bauten zu beiden Weiten der Bäche
ausführt, ist es wichtig, dem Bachbett eine dey größeren Wasser
ständen angemessene Breite zu gebenWil bei zu großen^ Pxoßt
das Geschiebe liegen bleibt und hei zu geringem Beschädigungen
^ der Mauern zu befürchten siyd.
(Fortsetzung folgt.)