letzten Viehmärkte flau zu Ende gegangen. Zweijähriges Galt-
Vieh wurde zwischen 240 bis 270 Fr., Milchvieh zwischen 360
biS 400 Fr. gehandelt. Im Ganzen zeigt sich ein kleiner
Rückgang der bisherigen Preise. Die Flauheit deS Marktes
rührt theilS von dem Umstände, daß zu gleicher Zeit in benach-
harten Schweizerortschaften Viehmärkte abgehalteü worden sind,
theilS von der hohen Preishaltung von Seite der Verkäufer
her. Dü der nächste Markt, Dienstag den 18. .November auf
einen Tag fällt, wo anderwärts in der Umgegend keine Märkte
stattfinden, verspricht man sich einen lebhafteren Umlauf deS
Verkaufes. Beklagt wird allgemein, daß viele Leute,, welche
feiles Vieh besitzen, ohne dasselbe den Markt besuchen, um zuerst
Nachfrage nach den etwaigen Preisen zu halten. Im Interesse
eines ' 'regtren'Verkehres,'wäre ^ xS'-.deshalb ^'' Hr zu wünschen,
Äenn die verkaüfslustigen Viehbesitzer auf dem Markte eine
größere Betheiligung zeigen würden, indem sonst dem Renomme
deS Vaduzer ViehmarkteS nichts weniger alS aufgeholfen wird.
; Deutschland. Ein bayerisches Blatts der „ Bayer. Kurier",
schreibt dem Könige von Bayern etwas seltsame und nichts
weniger als reichsfreundliche Aeußerungen zu, die er bei Em-
pfang deS SchriftfübrerS deS Garmischi^r Veteranenvereins ge-
than haben soll. Letzterer überreichte dem König in besonderer
Audienz die Festrede, welche er bei Enthüllung eines Denk.
maleS für die im letzten Kriege gefallenen Ängchörigen der
Gemeinde Garmisch hielt und das Mißfallen etlicher fortschritt-
licher Beamten erregt haben soll. Ueber die Aeußerungen d^eS
Königs bei dieser Gelegenheit bringt nun der „Bayer. Kurier"
Folgendes: „Er (der König) habe seine Gesinnungen seiner
Zeit der Füssener Deputation gegenüber ausgesprochen; W-
tungen hätten versucht, zu behaupten, jene Worte seien nicht
gesprochen worden. Er habe sie gesprochen, damit das Völk
erfahre, was er wolle." Bei dem Feste in Garmisch waren nur
blau-weiße Fahnen sichtbar. Der König lobte daS: „Man
ehrt mich nur in meinen Landesfarben, sagte er, und in keinen
andern." Angesichts der eben erwähnten Thatsache, daß d^er
Festöerlauf etlichen fortschrittlichen Spitzen nicht genehm war,
bemerkte der König, daß er die bayerischen Beamten bezahle,
nicht ein anderer Fürst, und daß folglich jene ihm (dem König)
Gehorsam'. Treue und Anhänglichkeit schulden; in Bayern habe
man nur Einen Fürsten. Der König sprach sodann die Hoff-
nung aus, daß das GebirgSvolk noch gut bayerisch sei, anderSwo
lasse freilich die bayerische Gesinnung nach und nehme die
preußische zu.
. AuS dem letzten. Feldzuge werden jetzt von der bayerischen
AWee noch immer 1646 Mann vermißt, wovon 46 verheiratete
werden, bei dessen F'eststeÜung die Wjinsche der betheiligten Grund-
bescher bestmöglichst zu berücksichtigen find. — Zu der mittler»
Region muß der Wald vorherrschen, es sind daher hier nur die
ganz günstig gelegenen Partien als Maisäße oder Bergwiesen zu
behandeln, alle andern aber, namentlich alle ganz steilen Hänge der
Ho.lzzucht zu widmen. Die Auffyrstung in der obern und mittlem
Region kann und soll gleichzeitig betrieben werden und zwar an
beiden Orten unter Beachtung des oben aufgestellten Grundsatzes. —
Jh- hex gmtern Region ist das Gebiet für die Aufforstungen klein,
es; beschränkt sich auf Bachborde und einzelne Theile der Schutt-
kegel, wo Niederwaldanlagen zur Bindung und Fruchtbarmachung
des Bodens sehr viel beitragen. •
3. In -gleicher Weise find die Arbeiten an den Wildbächen
und in ihrer Umgebung auszuführen ?
g. Bautechnische Arbeiten.
.Zu den Bauten an den Wildbächen sind wo innner möglich
Steine zu verwenden und zwar in möglichst großen Stücken. Alle
Bauten in, und an den Bächen sind, sorgfältig zu fundamentiren
und zu versichern, damit sie weder unterspült noch unterwaschen
Männer sind. Bezüglich der Todeserklärung dieser Vermißten
wird nun dem Landtag ein Gesetzentwurf vorgelegt' werden,
der auS 16 Artikeln besteht und auch Bestimmungen hinsichtlich
deö betreffenden GepchtSverfahrens »enthält.
Nach einem von Wiener Blättern' Wd Korrespondenzen
verbreiteten Gerüchte soll die deutsche RetchSregierung zur Be-
kämpfung der ökonomischen Krise in Oesterreich dem Wiener
Kabinet eine materielle Unterstützung von 100 Mill, Thalern
angeboten und letzteres dieselbe nach den Einen angekommen,
.nach Andern aber abgelehnt haben. Die „KölÄ Ztg." bezeichnet
indeß dieses Gerücht als^ eine bloße Sensationsnachricht.
Das Postdeparisment der Vereinigten Sfaäten hat der
deutschen Regierung den Entwurf eines Postkartenvertrages über-
macht, worin das Porto auf 2 Ets. fixirt ist. Die Annahme
soll sicher sein. . ^ -
Oesterreich. Die Wiener WeltausstellungP zu Ende.
Wenige Spuren nur werden nach einigen Monaten noch der
Nachwelt verkünden, wo die Wünderhallen aufgerichtet standen
und die Schätze einer Welt angesammelt Dareth Sö ist eben
Alles vergänglich; und irren ist menschlich, wird mancher Wiener
diesem Sprichworte beisetzen. Denn kaum nach der Eröffnung
der glücklich zu Stande gebrachten Ausstellung kam der un-
gebetene Gast die Cholera, und schreckte die schaulustigen Frem-
den ab, die verschiedenen großen und kleinen' „Krachs" thaten
daS ihrige mit und die guten Wiener machten saure Mienen,
denn abermals war eine — und welch herrliche Hoffnung
zu Essig gewordene Die Ulmer Wohnungsschiffe sogar fielen
unter den Hammer, weil daS Land Platz in Hülle und Fülle
hatte, um die AuSstellungSgäste aufnehmen zu können. In der
Rechnung des Herrn v. Schwarz gab eS auch bedenklich viele
leere Seiten unter der Rubrik „Einnahme/ die mit Ziffern
hätten gefüllt sein sollen, und so kam e6, daß zum Schluß das
großartige Schauspiel nicht bfoS alle vorhergehenden überflügelte,
sondern auch ein ungeahntes Defizit mit sich brachte« 13
Millionen Gulden, heißt es, vermisse man ä!S zu wenig ein-
genommen — und diese wollen gedeckt sein!
- Wie diese Hoffnungen, so ist nun auch gar manche andere
in die Brüche gegangen.
Man hatte erwartet, daß daS Werk den Nationalwohlstand
heben.und befestigen, einen volkSwirthschaftlichen Aufschwung
herbeiführen und daS stolze Gebäude der wissenschaftlichen und
industriellen Thätigkeit krönen werdet Nur ein kleiner Theil
dieser theuer bezahlten Wünsche ist in Erfüllung gegangen.
-Dem volkSwirthschaftlichen Aufschwung, den die Thronrede
noch wenige Tage vor der Eröffnung der Ausstellung betonte,
wurde der feste Boden des Vertrauens durch den tttf ein-
greifenden „Krach" entzogen; die Hebung deSMtzisnal reich-
thums ist in daS Gegenstück umgeschlagen, denn tmS National-
und umgangen werden können. Tritt ein derartiger Uebelstand
ein, so schaden die Bauten mehr als sie nützen. Die Mauern
sind durchweg trocken, also ohne Mörtel auszuführen, aber so
zu verspannen, daß die Herauslösung eines einzelnen Steines un-
möglich ist. Wo Steine fehlen oder nur mit sehr großen'Kosten
herbeigeschafft werden könnten, ist Holz zu verwenden. Die ein-
zelnen Theile solcher Bauten sind so stark zu machen und so mit
einander zu verbinden, daß sie dem auf sie wirkenden Stoß und
Druck zu widerstehen vermögen. Soweit die Holzbauten fort«
während unter Wasser stehen, sind sie von langer Dauer^ wo sie
häufig trocken liegen von kurzer.
. Auf die Konstruktion der einzelnen Bauten einzutreten, würde
viel zu weit führen, es folgen daher nur einige Andeutungen.
Für die Erstellung von Thalsperren Mv der Solidität und
der Kosteyersparniß wegen Stellen zu wählen, an denen sich das
Bachbeit verengt und an seinen Usern feste Anlehnungspunkte
bietet. Ist oberhalb einer solchen Stelle das Gefäll gering und das
Bachbett ziemlich weit, so gewinnt man, ohne hohe Sperren er-
stellen zu müssen, große Schuttablagerungsplätze, was selbstver-