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Gesellschaft wiederherzustellen, energisch die Herrschast deS %
fetzeS zu sichern, die Wohlfahrt im Innern wiederherstellen zu
lassen, dauerhafte Bündnisse abzuschließen, und vor allem sich
nicht zu fürchten die „Gewalt im" Dienste der Ordnung und
Gerechtigkeit anzuwenden." Graf Chambord bemerkt: der Graf
von Paris habe ihm keine Bedingungen gemacht, man habe
von Mac Mahon keine Bürgschaft verlangt. „Ich habe vaS
Recht auf dasselbe Vertrauen zu zählen und muß dieselbe Sicher
feit einflößen; meine Person ist nichts, das Prinzip alles. Sle,
mein Herr, Sie vermögen viele Mißverständnisse zu zerstreuen,
Schwächen, zu beseitigen. Frankreich kann nicht untergehen,
ChrjstuS liebt noch die Franzosen, und wenn Gott beschlossen
hat ein Volk zu retten, so macht er, daß daS Scepter der Ge
rechtigkeit nur in die Hände komme, welche, fest genug, eS zu
führen verstehen."
Darüber herrscht natürlich in Frankreich die größte Ver
wirrung. Außer sich sind daS rechte Zentrum, die Orleanisten.
Die Orleans könnten zwar aus dieser Entwicklung Vortheil
ziehen, aber sie lehnen ausdrücklich jede Prätendentschaft ab,
um nicht den Verdacht einer Jntrigue zu bewirken. Die Rechte
ist getheilt, eine Hälfte ist im höchsten Grade erzürnt, nennt
Chambord einen Narren und will nichts mehr von ihm wissen.
DaS Linke Zentrum will die konservative Republik proklamiren,
die Linke steuert auf die Auflösung der Nationalversammlung
loS. Die Bonapartisten lachen inS Fäustchen.
Italien. Eine römische Korrespondenz der Londoner „Times"
schattirt die Aussichten Italiens auf den nächsten Winter sehr
trübe und ist dabei zu bemerken, daß italienische Blätter diese
düstere Schilderung als richtig und der Wahrheit entsprechend
betrachten.
DaS Elend — sagt jener Korrespondent — tritt an daS
Volk und an die Regierung heran, und es muß das Haupt-
sächliche Bestreben Aller sein, die Größe des UebelS genau
zu erkennen und die Mittel zu suchen, um ihm Schranken zu
setzen Das Land seufzt noch unter der Last vielfacher Plagen,
von welchen eS in der letzten Zeit heimgesucht wurde, Haupt-
sächlich der Ueberschwemmungen, die nach und nach periodisch
wiederkehrend geworden stnd (Folge der AbHolzungen). Die
Preise der gemeinsten Lebensbedürfnisse haben eine fast fabel-
hafte Hohe , erreicht und drohen noch höher zu steigen. Die
Mne haben seit langer Zeit nicht mehr Schritt gehalten mit
den Dedürfnissen der Arbeiter, und die in 'Aussicht gDÄme
Löhne deö Heeres von 90,000 öffentlicher» Krp
MtzW D, erst hie ersten Stadien der dilatorisch^.
.AHivven. ES- ist unabweisbar eine NDpendigket^
-W^DttW^Theil der Bevölkerung im heranrückenden Winter
DaS Volk fordert Bryd; man muß Hm hel-
ftz^Wem may ihm Arbeit gibt. Man muß Arbeit M^en f^r
bk^m«ffen->- «etche -leide«, mag der Anlaß dazu gegeben fein
oder nicht. In fünf oder fechS Monaten wird daS Land, um
mich deS Ausdruckes zu bedienen, in ein nationales AMitS-
hüuS verwandelt sein.
^ Der Korrespondent würde, wenn daS Geld ausreichte llnd
MÄN einer betriebsamen und verständigen Verwendung sicher
wäre, die Theuerung selbst, wie viele andere Uebel, als'-etwas
GuteS betrachten können. Es wäre in Italien, sagt er, viel zu
arbeiten, und die'Roth erwecke möglicherweise däS Volk und
seine Regenten auS dem Schlafe, der viele Theile Italiens
hinter der heutigen'Kultur Europa'S habe zurückbleiben lassen.
ES seien Straßen tfi bauen; für große und kleine Städte
seien Kloakek und Kanäle eine Anforderung der Zeit; große
Lebensmittelpunkte, z. B. wie Floren^ und Neapel, feien mit
gesundem und genügendem Trinkwasser zu versehen ; vWeichen
Stadttheilen, besonders in Neapel, fehlen Luft und Acht. Wenn
ihrer 75 Millionen Italiener wären, wie e6 nur 25 feien, unv
wenn alle Sommer und Winter arbeiten würden mehrere Jahre
lang mit dem größten Fleiße, wären sie nicht im Stande, ihr
Land aus dem Schiffbruch und dem Ruin zu heben, in welchen
es eine hundertjährige Sorglosigkeit gestürzt habe.
Verschiedenes.
Ein Apfelbaum zu Stolpe auf der Insel Usedom (Pom-
mern) hat nicht weniger als 47 Scheffel (MäS) Aepfel, gute
SommerbirSdorfer, gebracht. Freilich ist der Baum von solcher
Größe, daß jeder einzelne Hauptzweig einen stattlichen Baum
bilden würde; selbst Alexander von Humboldt hielt ihn seiner
besonderen Beachtung und einer Zeichnung werth. DaS Alter
deS BaumeS, der noch vollständig gesund ist, läßt sich nicht an-
geben, doch beträgt eS jedenfalls über 200 Jahre, ein Alter,
das bei Obstbäumen selten ist.
Berichtigung. In dem Lettartikel über „Steuerkataster"
(in der vorigen Nummer) lieS:
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Kornpreise vom Fruchtmarkt t'n Bregenz vom 31. Okt.
Der halbe Metzen
beste
r mittlere
geringe
st.
kr.
Ist
kr.
st.
kr.
Korn ..... !
1 4
50
1 4
40
1 4
30
Roggen . . . .
3
50
I 3
40
1 3
30
Gerste . . . . .
2
90
2
80
1 2
70
Tüxken . . . .
3
—
2
W
2
90
Hafer . . . . . |
1
80
i
70
; 1
HO
Thermometerstand nach Reaumur in Bäduz.
Monat
Morgens! Mittags
7 Uhr | 12 Uhr
Abends
6 Uhr
Witter ung
i.. . ■ ■ 0 - '." ■
! Okt.
29
*+ IVi
+
+ 4
halb hell.
V
30
+ 3
+ s
+ 4
trüb ; Nebel.
w
31.
+ 4
+ 7
+ 4%
trüb; etw. Reg.
Rov.
1.
+ 4
+ 63/ 4
+ 354
fast hell.
-■*
2
+ 4
+ H
+ 10
fast trüb; Föhnw.
' b
3
+ 4
+ 101/ 2
+ 9
fast hell; Föhnw.
1 rf
4.
+ 8
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halb bell; do
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