Anno 1604 ist in Feldkirch das Kapuzinerkloster
gebaut worden.!
Anno 1622, am 24. April, ist der selige Pater Fidelis
als Missionar gegen die calvinische Lehre zum Predigen
ins Prättigau gesandt, aber mit Prügeln erschlagen worden.
Sein Leichnam ruht in der Domkirche Chur,
das Haupt in der Kapuzinerkirche in Feldkirch.?
Anno 1648, am 15. Juni, ist eine löbliche Bürgerschaft zu
Feldkirch, ungefähr 150 Menschen, mit aufrechtem
Kreuz und Fahnen nach Einsiedeln zu U. L. Frau wall-
fahrten gegangen, weil der Feind das ganze Land einge
nommen.? Im folgenden Jahr sind die Pater Jesuiten
in Feldkirch angenommen worden. In der grossen
Kirche zu Feldkirch ist ein grosses, silbernes Kreuz.
Anno 1682 wurde es geöffnet. Es befinden sich darin
drei spitzige Dornen von der Krone Christi, von den heiligen Aposteln
etliche Gebeine, ein Partikel des Heiligen Kreuzes.
Das Gericht Rankweil und Sulz umfasst elf Pfarreien,
es sind Götzis, Klaus, Fraxern, Röthis, Laterns, Rankweil St. Peter,
Meiningen, Altenstadt, Göfis und Tisis,
Sankt Viktorsberg ob Klaus. Dort hat der Heilige
Eusebius anno 880 als Einsiedler 30 Jahre seine Wohnung ge-
habt. Er ist aber von seinen Verfolgern auf den Wiesen von Brederis
mit eine Sense enthauptet worden. Danach hat er sein Haupt selbst auf den
Berg hinauf getragen, in den Händen.*
ı Aus Prugger-Chronik (Ausgabe 1891),
S. 54,
2 Prugger-Chronik (Ausgabe 1891), S. 54.
3 Das und das Folgende aus der
Prugger-Chronik (Ausgabe 1891),
S. 56. Bei Prugger sind es jedoch
350 Personen.
4 Prugger-Chronik (Ausgabe 1891),
S. 104; Eusebius, ein irischer Mönch,
lebte zuerst im Kloster St. Gallen
dann 30 Jahre lang als Einsiedler
auf dem Viktorsberg. Eine Legende
berichtet, dass Eusebius einen am
Sonntag arbeitenden Bauern rügte
und dieser ihm deshalb mit der Sense
den Kopf abschlug. Eusebius nahm
seinen Kopf unter den Arm und ging
damit auf den Viktorsberg zurück.
Er starb am 31. Januar 884. Eusebius
Reliquien ruhen seit 1786 in St. Gallen
Bei Brederis steht die kleine Anna-
Kapelle, die laut der Sage dort errichte*
wurde, wo Eusebius den Märtyrertod
erlitt. Das 1785 aufgehobene Kloster
auf dem Viktorsberg ist das älteste
Vorarlberger Kloster und seit 1985 ein
Kulturzentrum.