Volltext: Chronik des Johann Georg Helbert aus Eschen

Anno 1808 wurde dieser Kreuzgang zum ersten Mal unterlassen, es 
wurde von der bayrischen Regierung verboten, etc. ! 
Kreuzgang? herrlich vollzogen worden, ohne die kleinste 
Unruhe oder Getümmel. Davon abgesehen war das schlimmste, 
dass wir aus allen drei Pfarreien keinen Geistlichen mit: 
bringen konnten. Und unterwegs ist man gar nicht ein- 
gekehrt, wie sonst gewöhnlich. Und man rechnet gegen 2000 
Personen, die bei diesem Kreuzgang waren. Und er 
wird noch heute löblich gehalten. 
Am 6. März kam auch von Seiner Durchlaucht aus Wien 
eine Resolution an die Gemeinden Vaduz und Schaan sowie Eschen 
und Gamprin wegen ihrem oft erwähnten Bannriet-Prozess, 
dass die Gemeinden Eschen und Gamprin in ihrem alten 
Besitzstand das Vieh ruhig austreiben sollen, ohne gepfändet zu werden. 
{m vergangenen Winter sind die Weinreben fast alle 
erfroren, auch viele Bäume, Vieh und Leute etc. 
Am 30. April haben die Schaaner wieder gepfändet, und es ist 
ein Bescheid ergangen. Es wird wiederum nach Wien 
geschrieben. Am 4. Mai ist wiederum ein Augenschein 
gewesen. 
Am vergangenen Ostermontag hat man in Bendern 
zwei Diebe gefangen, nämlich den weit berühmten, Hutter 
genannt, mit noch zwölf anderen Personen. Der Hutter 
ist ihnen in die Kirche entwischt und hat dort Asyl“ 
gesucht. Als ihm die Geistlichen Asyl geben wollten 
und dem löblichen Oberamt davon berichtet wurde, ist 
ı Diese Marginalie hat Helbert 
nachträglich hinzugefügt. 
2 Kreuzgang = Prozession. 
3 Asvi = Zuflucht, Freiheit.
	        

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