Lasten auf Schlitten von Bregenz bis Kostanz auf
dem Eis fahren konnte. Man hielt Fasnacht auf dem Eis, zündet
grosse Funken an und die jungen Burschen haben Steine gestossen auf dem
Eis. Am 19. Februar hat man den See mit einer Schnur gemessen
und gefunden, dass er vom Zollhaus zu Rorschach bis an das Rat-
haus zu Langenargen 7144 Klafter oder 16114 Schritt, das sind
2% Wegstunden, breit sei. Als das Eis gebrochen ist, hat es so schrecklich
gekracht, dass man es auf etliche Wegstunden weit hören konnte.
Vom Sommer überhaupt
Dieser Sommer war überhaupt sehr nass und spät. Man
erinnert sich 60 Jahre zurück an keinen so späten Sommer, dass die Kirschen
erst im August reif, auch die Trauben im Juli kaum er-
blüht waren. Korn zu schneiden hatte man bis über Mitte August,
der Türken und die Trauben haben ausgesehen, als wollten
sie nicht reif werden. Am 16. Juli war ein Rheinhochwasser,
wie seit 40 Jahren keines gewesen war. Schliesslich hat man
bis über Michaelstag! das meiste Heu eingebracht.
Vom Herbst
Die Witterung war immer nass, anfangs Herbst sah man
noch keinen Türkenkolben, keine rote Traubenbeere. Daher
hat das Korn gleich wieder aufgeschlagen, sodass das Mass Korn 22 fa.
der Türken 16 f. gilt. Man befürchtet auch ziemlich, dass der Wein
und der Türken nicht reif werden könnten.
{m vergangenen Sommer sind auch die gerodeten Flächen
der Landschaft überlassen worden.
| 29. September.