Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

Kleinststaatliche Aussenpolitik hat demnach nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn die wichtigsten innerstaatlichen Akteure «am selben Strick ziehen». Die bescheidenen Möglichkeiten der kleinsten Akteure in der in ter nationalen Politik bedürfen des konzertierten Einsatzes der knap - pen 
Mittel. Aussage 4 Den Beitritten der untersuchten Kleinststaaten zum Europarat liegen ver schiedene Haupt-Motive zugrunde: – Der Wille zur europäischen Integration bei Luxemburg. – Die Dokumentation der Zugehörigkeit zu Europa und des Willens zur Zusammenarbeit mit Europa bei Island und Malta. – Die Bestätigung der staatlichen Souveränität bei Liechtenstein und San Marino. Der eigentliche Zweck der Gründung des Europarates – die Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten – war für Luxemburg das ausschlaggebende Motiv für einen Beitritt: Das zwei - ma lige Scheitern der Neutralitätspolitik im Ersten und im Zweiten Welt - krieg war für die Vertreter des Grossherzogtums Anlass, in der Nach - kriegs zeit auf die europäische Integration zu setzen. Das Grossherzog - tum gehörte 1945 auch zu den Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen und unterzeichnete 1948 den Brüsseler Pakt, aus dem später die NATO und die Westeuropäische Union hervorgehen sollten. Eine weitere Möglichkeit, seine Politik der europäischen Inte gra - tion fortzusetzen und zu vertiefen, bot sich den luxemburgischen Diplo - ma ten 1948 und im darauffolgenden Jahr anlässlich der Gründungs ver - handlungen zur Schaffung eines Europarates. Diesen dominierenden Willen zur europäischen Integration zeigen exemplarisch die Reden der luxemburgischen Vertreter an der Grün - dungs feier und später vor der Parlamentarischen Versammlung der Strass burger Organisation.17Auf den starken Integrationswillen lässt auch die Enttäuschung der Luxemburger nach den ersten Jahren der 300Markus 
R. Seiler 17Seiler, S. 60 ff. und 82 ff.
	        

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