Tabelle 4 zeigt, dass in Fragen des Nahen Ostens (Konflikt Israel-Paläs - tina) die EU-Mitglieder seit dem Beginn der 1990er Jahre praktisch iden - tisch abstimmen. Interessanter sind die Daten in Tabelle 5. Hier zei gen sich die Gründe für das uneinheitliche Verhalten in der UNO-General - versammlung. In Fragen der äusseren Sicherheit, soweit sie in der Gene - ral ver sammlung diskutiert werden, gibt es unterschiedliche Positionen unter den EU-Staaten, etwa zu den verschiedenen Themen betreffend (nukleare) Abrüstung. Die zwei grossen nuklearen Mächte der EU, Gross britannien und Frankreich, haben eine deutlich unter schied liche Stellung, verglichen mit dem EU-mainstream. Auch Öster reich und Schwe den, aber vor allem Irland, weichen von der EU-Mehr heit ab. Wie schon Tabelle 3 andeutet, steht Finnland von den neutralen/bündnis - freien Ländern der EU-Mehr heit am nächsten. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass es vor allem mit Blick auf die EU-Staaten in der UNO unterschiedliche Verhaltens wei - sen zwi schen kleinen und grossen Staaten gibt, dass «klein» und «gross» zur Cha rak terisierung des Verhaltens aber nicht ausreicht. So muss bei den EU-Staaten etwa der Status einer Nuklearmacht bzw. der neutrale/ bünd nisfreie Status beachtet
werden.263
Kleinstaaten in der UNO Distanz Index für alle Abstimmungen (Maximum Distanz von der EU Mehrheit = 100, Minimum = 0)
19921993199419951996*199719981999200020012002 ** 68525412223 F55142411111 67516424244 S77323111223 21012111114 8824n/a111112 I57526534455 D32002211021 109101377109998 F691287610131398 I00101001232 D11022112112 N01153211112 L00011211111 01011111101