Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

In Tabelle A (im Anhang) zeigt sich die Schwierigkeit, die Mitglie - der der UNO nach der Bevölkerungsgrösse in «grosse» und «kleine» Staaten einzuteilen, denn die Übergänge, vor allem in einer Grössenord - nung unter 30 Millionen Einwohnern, sind fliessend. Die oft aus prag - ma tischen Gründen genommene Trenn-Grösse der Niederlande, welche in der EU der grösste von den «kleinen» Staaten ist, und jeder EU-Staat mit mehr Einwohnern als den Niederlanden zu den «grossen» Staaten zählt, erweist sich bei der Einteilung der Staaten in der UNO proble ma - tisch. 3. Die Struktur der Generalversammlung Am UNO-Hauptsitz in New York sind Generalversammlung wie Sicher heitsrat lokalisiert. New York ist auch der Ort, wo praktisch alle Staaten der Welt eine Vertretung haben. Auch die kleinsten und schwächs ten Staaten, die kaum sonst wo diplomatische Vertretungen ha- ben, sind hier repräsentiert. Die Resolutionen der UNO-Generalversammlung sind nicht bin- dend, sie kann nur Empfehlungen abgeben. Eine Ausnahme bilden die Entscheidungen betreffend das UNO-Budget. Im Gegensatz zu den sonstigen Resolutionen werden die Beschlüsse zum UNO-Haushalt seit längerem nur im Konsens gefasst. Bei der Entscheidungsfindung in der Generalversammlung stehen nicht die einzelnen Mitgliedstaaten im Zentrum, sondern verschiedene Staatengruppen.7Die fünf «Regionalgruppen» sind vor allem für Wahlen zu verschiedenen Positionen bedeutsam. Damit wird eine gerechte regio nale Verteilung dieser Posten angepeilt. Die einzigen Staaten, die keiner Regionalgruppe angehören, sind die USA und Estland. Bei der Wahl der Posten sind die USA jedoch Teil der WEOG, der «Western Europe and Other States Group». Die Staaten Mittel- und Osteuropas sind weiterhin Mitglieder der Osteuropa-Gruppe, welche früher prak - tisch den gesamten «Ostblock» einschloss. 256Paul 
Luif 7Siehe dazu etwa Morphet, States Groups at the United Nations and Growth of Mem ber States at the United Nations, in: Taylor/Groom (eds.), The United Nations at the Millennium. The Principle Organs, 2000, S. 224–270.
	        

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