Volltext: Der Kleinstaat als Akteur in den Internationalen Beziehungen

aber die Hoffnung aufkommen, dass mit der Zeit die Ansichten der Mit - gliedstaaten zunehmend konvergieren werden, auch wenn weiterhin das Prinzip der Intergouvernementalität die Zusammenarbeit in diesem Be - reich der Integration prägen wird.8 Ohnehin sollten europäische Kleinstaaten angesichts der heutigen Bedrohungslage nicht primär gemeinsame militärische Verteidigungsdis - po sitive anstreben, sondern im Bereich ihrer Friedens- und Sicherheits - po litik kollektive Antworten auf die neuen Bedrohungen vorantreiben. Sie haben ein eminentes Interesse an der Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger. Diese lässt sich jedoch nicht durch Abschottungslogiken, son dern vielmehr durch thematisch umfassende und hinsichtlich ihres Teil neh merkreises einschliessende Lösungsansätze 
gewährleisten. 6.2. Menschliche Sicherheit und internationale Netzwerke Damit befinden wir uns im Bereich der dritten, früher marginalen Op - tion für die Ausrichtung der Sicherheitspolitik von Kleinstaaten: derje - ni gen der kollektiven Sicherheit. Kleinstaaten haben ein ausgespro - chenes Interesse daran, zur weiteren Verregelung des internationalen Umfeldes beizutragen. Neben den geschilderten Entwicklungen im Be - reich der Technologie, der Kriegsführung und der Bedrohungsfaktoren sind es vor allem die Bestrebungen zur Konsolidierung der normativen Basis des internationalen Umfeldes, die zur Behebung der traditionellen kleinstaatlichen Verwundbarkeit geführt haben. In Organisationen ge - sprochen ist damit in erster Linie die UNO gemeint. Auch wenn die kol- lektive Sicherheit nicht als einziger Orientierungspunkt für die Ver tei - digungs- und Sicherheitspolitik von Staaten dienen kann, so stellen die Grundsätze, die den Vereinten Nationen zugrunde liegen, im heutigen internationalen Umfeld wichtigere Orientierungspunkte dar, als dies die herkömmlichen Konzepte der Neutralität und der Verteidigungsbünd - nisse 
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Sicherheits- und Verteidigungspolitik von Kleinstaaten 8Müller-Brandeck-Bocquet, Das neue Entscheidungssystem in der Gemeinsamen Aussen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union, in: Dies. (Hrsg.) Euro päi - sche Aussenpolitik. GASP- und ESVP-Konzeptionen ausgewählter EU-Mitglied - staaten, 2002, S. 9–27.
	        

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