Volltext: Medien in Liechtenstein

stand zu verdanken, dass es sich bei beiden Zeitungen um Partei zei tun - gen handelt. Auf Seiten der Zeitungsmacher ergibt sich daraus ein star- ker politischer Wille, die Eigenständigkeit der Zeitung zu retten. Gleich - zeitig erlaubt die hohe Zahl von Doppelabonnements beider Zeitungen eine Auflagenhöhe, die das Überleben bisher ermöglicht hat. In der Region hat sich dagegen analog zur Entwicklung in anderen Schweizer Landesteilen mit der «Südostschweiz» ein starkes Medienunternehmen etabliert, dessen Leiter, Hanspeter Lebrument, im September 2003 sogar zum Präsidenten des Verbands Schweizer Presse gekürt wurde. Zu die- sem regionalen Verlagsimperium gehören neben der Südostschweiz un- ter anderem weitere Zeitungen, Tele Südostschweiz, Radio Grischa und ein Druckzentrum. Auf Vorarlberger Seite hat sich ebenfalls ein regio- naler Medienmogul mit dem Vorarlberger Verlagshaus unter der Leitung von Eugen A. Russ entwickelt, zu welchem neben den Vorarlberger Nach richten unter anderem weitere Zeitungen, Antenne Vorarlberg, eine Druckerei und Buchverlage gehören. Beide liechtensteinischen Tages zeitungen sind bereits eine Kooperation mit der Südostschweiz eingegangen, die im Falle des Liechtensteiner Vaterlandes auch eine Part - ner schaft in einer gemeinsamen Druckerei mit einschliesst. Das Liech - ten steiner Volksblatt beginnt sich auf der Ebene des Zeitungsdrucks in Richtung Vorarlberger Medienhaus zu orientieren. Bei beiden Zeitungen bleibt abzuwarten, was sich aus diesen Kooperationen in Zukunft weiter entwickelt, ob die Unabhängigkeit erhalten bleibt, oder ob eventuell noch engere Zusammenschlüsse erfolgen. Dies würde möglicherweise auch den Status der Zeitungen als Parteizeitung ins Wanken 
bringen. 9.4 Liberalisierung, Handlungsspielräume, Alternativen Trotz aller festgestellten Mängel und Schwächen der liechtensteinischen Medienszene sind die einheimischen Medien für die politische Kommu - ni kation, die lokale Information, vielleicht auch für die Heraus bildung einer nationalen Identität unverzichtbar. Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren eher gebessert, indem mehr Medien entstanden sind, die Medien professioneller geführt und gestaltet werden, eine Teil - öffnung der Medien für kritische Beiträge stattgefunden hat und inso- fern auch die Spielräume der Redaktion und der Freischaffenden etwas grösser geworden sind. Das System der Parteimedien erzeugt auf der ne- 303 
Liberalisierung, Handlungsspielräume, Alternativen
	        

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