7 Medienschaffende Was ist der Journalist? Diese Frage beschäftigte schon die Vor fahren. In den Oberrheinischen Nachrichten vom 15. November 1919 wurde das folgende Gedicht des damals bereits verstorbenen Oskar Blu men thal veröffentlicht. Ein Tröpfchen Geist, ein Tröpfchen Witz Und eine Feder, keck und spitz – Ein heller Blick, ein leichtes Blut, Ein Körnchen Trotz und Uebermut – Ein spitzer Mund, der Honiggeist Aus allen Blumen nascht Und eine Hand, die flink und dreist, Den Schaum des Tags erhascht. Begeisterung für das Echte, Verachtung für das Schlechte – Nie mit dem Wind sich drehen Stramm für die Wahrheit stehen Und – kann kein Sträuben nützen – Stramm für die Wahrheit sitzen ... Ein warmes Herz, ein kluger Kopf Zwei Scheren und ein Gummitopf Und dass man alles gern geniesse Ein kleiner Zusatz von Malice – Und fertig ist der Journalist Dem alle Beifall spenden Sein Degen ficht für Freiheit, Licht Und für die Abonnenten! Aus den Oberrheinischen Nachrichten v. 15. November
1919. 246