Volltext: Medien in Liechtenstein

jedoch etwas schärfer. Es wurden wesentliche Funktionen der Medien darin angesprochen, die von der Wochenzeitung erfüllt werden sollten: Informationsvermittlung, politische Sozialisierung, Meinungsbildung, Öffentlichkeit, Diskurs, Gewaltenkontrolle. Im Original liest sich das folgendermassen: «Unter den jetzigen politischen und Verkehrsverhältnissen ist es wahr haftig ein Armutszeugnis für die Bethätigung des öffentlichen Lebens in einem konstitutionellen Lande, wenn selbes nicht einmal ein Presseorgan besitzt. (...) Die Presse ist, richtig behandelt, einerseits ein überaus wichtiges politisches Erziehungsmittel des Volkes und der öffentlichen Meinung, andererseits durch die Zu - stim mung und Widersprüche, die sie weckt, für die Regierung ein Fin gerzeig der sich bildenden oder gebildeten Ansichten und Stimmung.» (LWZ 1. Jg. Probenummer v. 24. Jänner 1873) Wie der Name besagt, erschien die Wochenzeitung wöchentlich. Wie die Vorgängerzeitung fungierte sie als amtliches Publikationsorgan und wurde auf Grund eines Landtagsbeschlusses zusätzlich subventioniert. Die erste Nummer erschien im Januar 1873, die letzte im Dezember 1877. Das Erscheinen wurde eingestellt, weil sich kein Nachfolger für Schädler finden 
liess.31 2.1.1.3 Liechtensteiner Volksblatt seit 1878 Damit begann wieder eine zeitungslose Zeit in Liechtenstein. Diese wur- de allerdings bereits ein knappes Jahr später beendet, indem der Fürst - liche Hofkaplan Johannes Fetz einen weiteren Versuch unternahm und er folgreich ein Blatt auf die Beine stellte, das bis heute existiert: das Liechtensteiner Volksblatt. Im Vergleich zum forschen Ton von Schädler zeigte sich Fetz viel zurückhaltender. Der Sinn der Zeitung lag für ihn vor allem in der Information über das Geschehen in Liechtenstein. Er dis tanzierte sich aber klar vom Anspruch der Vorgängerzeitung und zeigte sich betont 
unpolitisch.23 
Printmedien 31Liechtensteiner Volksblatt Nr. 1 vom 16. August 1878.
	        

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