Für den Hausbau damals wurden feste, keine brüchigen Steine
ausgewählt, solche, die sich einpassen ließen, damit das Haus
Bestand hat. Bröckelte ein Stein mit der Zeit heraus, entstand
nicht nur eine Lücke, sondern die nächsten brachen allzu leicht
nach. Das gilt genauso für das geistige Haus, von dem Petrus
schreibt. Wir müssen uns einbauen und integrieren lassen; wenn
jede und jeder seine eigenen Wege ginge, könnte keine
Gemeinschaft wachsen. Wir tragen Verantwortung für einan-
der, vor allem für die schwächeren Glieder der Gemeinschaft
(Rö 15,1). Da stellt sich uns die Gewissensfrage, wie viel Halt ich,
in der Verbundenheit mit Jesus als Fundament, dem geistigen
Haus gebe, oder ob ich ein brüchiger, unzuverlässiger Stein in
diesem Gebäude bin.
Christsein ist eine würdevolle Berufung. Papst Johannes Paul II.
hat darum in einem ausführlichen, in Buchform erschienenen
Interview, betont:
Wenn man gut nachdenkt,
so bedeutet es wesentlich mehr, Christ zu sein als Bischof,
selbst dann, wenn es sich um den Bischof von Rom handelt.
(Die Schwelle der Hoffnung überschreiten. Hamburg 1994, 5. 42)
Und noch etwas ist von Bedeutung: das Bindemittel oder der
Mörtel zwischen den Steinen. Wir können dazu gut ein Wort
des Apostels Paulus heranziehen, dass die Liebe das Band sei, das
alles zusammenhält und vollkommen macht (Kol 3,14).
Ein Haus gibt Geborgenheit; «in den eigenen vier Wänden» ist
uns wohl, dorthin kehren wir stets gerne zurück. Dieses Woh-
nen-können gilt auch für das geistige Haus, das wir miteinan-
der sind. Da müssen wir uns wohl fühlen können, auch die junge
Generation muss sich da wohl fühlen können.