Volltext: Beiträge zur liechtensteinischen Identität

da rität in der Übernahme von regionaler und internationaler Verant wor - tung. Welche inhaltlichen Aspekte für Liechtenstein von besonderer Be - deu tung sind, hängt abgesehen von den eigenen vitalen Interessen auch von den erwähnten Identitätsüberlegungen ab. Dabei stellt sich einer- seits die Frage, in welchen Bereichen sich Liechtenstein mit seinen spe- zifischen Merkmalen oder Eigenschaften, aber auch mit seinen be- schränkten Ressourcen und Kapazitäten, engagieren kann. Andererseits gilt es festzulegen, mit welchen Themen sich Liechtenstein identifizieren und von aussen identifiziert werden will. Drei Gebiete sind in den vergangenen Jahren als Prioritäten der Aussenpolitik festgelegt worden: Die Förderung der 
Menschenrechte, das Engagement im Bereich der 
humanitären Hilfeund die 
Respektie rung des Völkerrechts. Für die Schaffung eines aussenpolitischen Profils bieten alle drei Prioritäten eine gute Grundlage, da sie stark vom Solida ri täts - gedanken getragen sind, auf den gerade ein Kleinstaat wie Liechten stein in der Wahrung seiner Rechte und seiner Souveränität angewiesen ist. Die 
Respektierung des Völkerrechtsist für Liechtenstein die einzige Garantie für den Schutz seiner Interessen, da es im Gegensatz zu ande- ren Staaten über keine politischen bzw. militärischen Machtmittel zu de- ren Durchsetzung verfügt. In diesem Zusammenhang konzentriert Liech tenstein beispielsweise sein Engagement auf die Errichtung eines Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Dieser markiert zusam- men mit den bereits bestehenden Kriegsverbrechertribunalen für Ruanda und Ex-Jugoslawien den wohl grössten Sprung in der Ent wick - lung des Völkerrechts seit dem Nürnberger Tribunal von 1945 und wird die Aufgabe haben, Völkermord, Aggressions- und Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit international zu verfolgen. Das liechtensteinische Engagement in den Verhandlungen um das Statut des Gerichtshofs hat deswegen für Liechtenstein identitätsstiftendes Poten zial, weil es sich einerseits beim Gerichtshof um ein einmaliges und vielbeachtetes Projekt handelt (Kriterium der Markanz) und sich Liech - ten stein andererseits inhaltlich vollständig hinter dieses Projekt stellen kann und das Statut bereits ratifiziert hat (Kriterium der Kohärenz). Das Engagement Liechtensteins im Bereich der 
humanitären Hilfe und des Menschenrechtsschutzesbasiert auf dem Prinzip der Solidarität sowie der grundlegenden Achtung menschlicher Würde. Auch in diesem Bereich müssen die Bemühungen auf bestimmte Themen beschränkt werden. Auf Initiative von Fürst Hans-Adam II. wurde an der Wood - 66Alicia Längle
	        

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