Volltext: Beiträge zur liechtensteinischen Identität

«kulturelle Identität» zur Publikation in der Reihe «Liechtenstein Poli - ti sche Schriften» zu verfassen, unter anderem mit der Begründung, dass ich so viel Material bereits herumliegen habe. Neben einigen Bü chern, die zu gegebener Zeit zitiert werden, liegen nun 43 A4-Blätter vor mir, auf denen ich über die Monate und Jahre irgendwelche Notizen gemacht habe.2Seit die Besprechung von Kellenbergers Buch erschien, habe ich mich also mindestens 43 Mal mit dem Thema Identität befasst, oder zu- mindest Gedanken, Zitate, Fragen, Hinweise auf weitere Bücher etc. no- tiert. Was folgt ist im Wesentlichen eine Anneinanderreihung dieser Notizen, etwas kommentiert und ausgeweitet. Die Methode ist eher as- soziativ als systematisch, der Text kommt zu keinem richtigen Schluss. Das ist ein Mangel, kommt mir aber gelegen: Je mehr ich mich mit der (liechtensteinischen) Identität beschäftige, umso schwieriger scheint es mir, sie bündig und überzeugend in Worte zu fassen. Die Identität scheint zu weichen, je mehr man sich ihr nähern will. Am sichersten ist man sich der Identität – das sehe ich heute noch so – wenn man ihr nicht verkrampft nachrennt. (Auf einem meiner Zettel steht die «Identität ist gewiss eine Liech - ten steinerin», wobei das -in kräftig unterstrichen ist. Was ging mir bloss damals durch den Kopf, als ich mir das notierte?) In der Regel handelt es sich bei Untersuchungen oder Feststellun - gen zur kulturellen oder nationalen Identität um Aussagen von – sagen wir mal Institutionen. Entweder Politiker beschwören die Identität oder Aka demiker hinterfragen sie oder der Tourismus bedient sich ihrer, um «Liechtenstein zu verkaufen». Ralph Kellenberger3verweist in seiner Studie auf Begriffe, die als «Plastikwörter» entlarvt worden sind. In Liechtenstein ist die Idee vom «Füüfer-und-’s Weggli» (z.B. EWR und Zollvertrag mit der Schweiz) so ein Plastikbegriff, der immer wieder auftaucht, wenn mit schwierigen Entscheidungen zu kämpfen ist. Das Wort «Identität» hat mehr als nur Plas tik-Charakter. Es ist geradezu promisk, taucht an jedem Anlass auf, wo sich Akademiker, Politiker oder «gehobene Gesellschaft» ein Stell - 129 
Wovon wir reden, wenn wir von Identität reden 2Auf den Blättern steht viel Erlesenes und Gehörtes, gewiss nicht nur selbst Aus ge - dachtes oder Originelles. Den am Schluss angeführten Autoren und auch anderen ver- danke ich wohl mehr Hinweise und Ideen, als nur diejenigen, die ich konkret zitiere. 3Kellenberger, Ralph: Kultur und Identität im kleinen Staat. das Beispiel Liechten - stein. Bonn: ARCult Media, 1996.
	        

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