Volltext: Flexible Integration für Kleinstaaten?

Nutzen die Kosten des Kontrollverlusts übersteigt, wenn die Verant wor - tung für unpopuläre Entscheide übertragen oder die Beschluss fas sung von innenpolitischem Druck isoliert werden soll.110In diesem Sinne scheint auch Flexibilität als Prinzip «gerade kleineren Staaten die Mög - lichkeit zu bieten, sich auf diejenigen Anliegen und Verpflichtungen zu konzentrieren, die wichtig sind, und sich von denjenigen fernzu halten, die mehr Kosten als Nutzen mit sich bringen» (vgl. Kap. 3 und Kap. 
4).111 2.3 Regimetransformationen Eine Regimetransformation kann durch Änderungen in der Mitglied - schaft des Regimes (z.B. eine Erweiterungsrunde) oder in seinen Kom - po nen ten (z.B. eine Vertiefung der Integration) ausgelöst werden. Die Aus wirkungen eines Mitgliederwechsels werden insbesondere von der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung dieser Staaten für den Klein - staat bestimmt. Die Regimekomponenten (Prinzipien, Normen, Regeln, Entscheidungsverfahren) umschreiben im allgemeinen das Integrations - ni veau, welches gemessen werden kann durch den Umfang der betroffe- nen Politikbereiche und den Grad der Institutionalisierung (im Sinne zwischen- oder überstaatlicher Institutionen und Entscheidungsver fah - ren).112 Eine weitere Transformationsquelle besteht in der Übertragung von Veränderungen aus anderen Regimen, welche mit dem untersuchten Regime institutionell verflochten sind (z.B. EU-EFTA-EWR), ähnlich dem neofunktionalistischen Konzept des «Spillovers». Internationale Regime können sachlich oder auf der Akteursebene miteinander ver- knüpft sein. Sie können sich überlappen oder ein Regime kann in ein übergeordnetes Regime eingebettet sein (sog. «nesting»).113Direkte 50Analytischer 
Rahmen 110Marks/Hooghe/Blank 1996, 348–349. 111 Wallace 1999, 21. 112 Aggarwal spricht vom Umfang (Anzahl Politikfelder und Mitglieder), von der Stärke (Strenge mit welcher die Vorschriften das nationale Verhalten regulieren) und von der (auf die Ziele bezogenen) Natur internationaler Regime. Aggarwal 1985, 20–33. Für eine andere Einteilung von Regimeeigenschaften siehe Kohler-Koch 1989, 65–68. 113 Für das Konzept des «institutional nesting» siehe Aggarwal 1998. Entweder kann ein neues Regime innerhalb eines bestehenden übergeordneten Regimes oder parallel da - zu geschaffen werden.
	        

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