Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

6. Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick 6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 6.1.1 Die Wahltheorien Soziostrukturelle Wahltheorie Wie erwartet unterscheidet sich die Wählerbasis der VU und der FBPL in soziodemografischer Hinsicht praktisch nicht. Die FBPL ist im älte­ ren, konservativeren bzw. stärker integrierten Segment leicht überreprä­ sentiert. Als Indikatoren dieses Segmentes dienen das Gemeindebürger­ recht in der Wohngemeinde, der häufigere Kirchgang und Wohneigen­ tum anstatt eines Mietverhältnisses. Die VU hat 1997 bei den Jüngeren überdurchschnittlich gut, bei den Wählerinnen mit höherer Bildung unterdurchschnittlich gut abgeschnitten. Insgesamt bewegen sich diese Differenzen jedoch in einem sehr engen Rahmen. Überraschend ist, dass sich auch die Wählerschaft der FL soziodemografisch nicht eklatant von der Wählerschaft der beiden Volksparteien unterscheidet. Der stärkste Unterschied zeigt sich nicht wie erwartet beim Alter, sondern bei der Bildung und beim Kirchgang. Die FL weist ein Elektorat auf, das sich durch besonders hohe Bildung und durch seltenen Kirchgang hervor­ hebt. Diese beiden Merkmale erweisen sich beim Wahlentscheid für die FL als weit einflussreicher als das Alter. Die klassische soziostrukturelle Wahltheorie mit dem postulierten Determinismus zwischen der soziologischen Einbettung und der Ausrichtung auf bestimmte Parteien trifft in Liechtenstein nicht zu. Auch die im erweiterten soziologischen Ansatz festgestellten gesell­ schaftlichen Hauptkonfliktlinien mit den Gegensätzen zwischen Stadt und Land, Kapital und Arbeit, sowie religiösen oder ethnischen Gegen­ sätzen treffen auf Liechtenstein nicht zu. Von den Anfängen bis zur Konsolidierung des Parteiensystems Ende der 30er Jahre können noch 361
	        

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