Volltext: Wahlverhalten und Wahlmotive im Fürstentum Liechtenstein

Empirische Analysen Tab. 80: Prozentdifferenz der einzelnen Parteiwählerinnen zum Total aller Parteiwähler bei lssue-Fragen und Signifikanz481 der Abweichung Prozentdifferenz zum Total Issue 
VU FBPL 
FL Erhöhung der Sozialausgaben 
+ 0.4 n.s. 
-2.7 n.s. 
+ 7.8 n.s. Stärkere Aussenpolitik 
+ 5.8 
-7.6 ** - 1.6 
n.s. Härtere Drogenpolitik 
+ 3.1 n.s. 
+ 2.3 n.s. - 16.7 Umweltschutz vor Wirtschaft 
-1.3 n.s. -4.7 n.s. 
+ 15.9 Steuererhöhung auf hohe Einkommen 
-0.1 n.s. 
- 3.7 n.s. 
+ 9.2 n.s. Weniger Kompetenzen für Landesfürst 
-3.7 n.s. 
- 1.7 n.s. 
+ 17.2 Unterstützung von Bischof Haas 
+ 5.8 
-1.4 * - 16.5 vom Total abweichen, sind die Fragen nach dem aussenpolitischen Engagement und der Haltung zu Bischof Wolfgang Haas. Würden wir die FL ausser Betracht lassen, wäre auch die Haltung zu Bischof Haas nicht mehr signifikant unterschiedlich. In der Frage der Aussenpolitik spielt vermutlich eher die Konstellation in der Regierungsverantwortung eine Rolle als ideologische Differenzen in der Wählerbasis der beiden Grossparteien. Die Aussenpolitik wurde in den vergangenen Jahren massgeblich von politischen Exponenten der VU geprägt,482 sodass es naheliegend ist, dass die Anhängerinnen der FBPL dem aussenpoliti­ schen Engagement gegenüber eher skeptisch eingestellt sein können. Deutlich grössere Abweichungen zeigen sich bei der FL. Die FL hebt sich in 4 von 7 Issue-Fragen stark signifikant vom Total ab. Dabei ist es 481 Während sich die Prozentabweichung auf das Gesamttotal aller Parteiwählerlnnen be­ zieht, wird die Signifikanz jeweils aufgrund einer Dichotomisierung der Parteiwahl­ variable in VU vs. FBPL/FL, FBPL vs. VU/FL und FL vs. VU/FBPL erhoben, da die Frage im Zentrum steht, ob sich die Wählerschaft einer Partei von der Wählerschaft der anderen Parteien unterscheidet. Die lssuevariablen mit der Dreiteilung «Zustimmung», «Weder/Noch» und «Ablehnung» sind die unabhängigen Variablen. Aufgrund der klei­ neren Fallzahl muss die Prozentdifferenz bei der FL erheblich grösser sein als bei den grösseren Parteien, um ein signifikantes Resultat zu zeigen. 482 Seit Beginn der Regierungszeit von Hans Brunhart war das Ressort Äusseres mit Aus­ nahme des kurzen Intermezzos mit FBPL-Regierungschef Markus Büchel im Jahr 1993 jeweils in den Händen der VU. Der Regierungschef war bis 1993 jeweils auch Aussen- minister. In die jüngere Zeit fällt dabei vor allem die Auseinandersetzung um den Beitritt zum EWR, die stark polarisierende Züge aufweist. Die FBPL als Ko-Oppo- sitionspartei konnte sich in diesen Auseinandersetzungen eher europakritisch - und insofern auch skeptisch gegenüber dem aussenpolitischen Engagement - äussern. 262
	        

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