Parteiidentifikation Wir können somit die Entwicklung der Häufigkeit der Parteiidentifi kation nur schätzen. Vermutlich wiesen bis in die 70er Jahre rund 85 bis 90 Prozent der Wähler - die männliche Form ist hier erlaubt - eine Par teiidentifikation auf. Bis zu den Nachwahlerhebungen 1997, die eine Parteiidentifikation von 70 bis 80 Prozent ergeben haben, wäre somit ein Rückgang von rund 10 Prozent eingetreten. Dies würde bedeuten, dass die Häufigkeit der Parteiidentifikation zurückgegangen ist, allerdings nicht in dramatischem Ausmass. Wenn uns schon die Entwicklung der Häufigkeit der Parteiidentifika tion zu Spekulationen getrieben hat, dann erweist sich erst recht eine Aussage über die Entwicklung der Intensität der Parteiidentifikation als ein unmögliches Unterfangen. Wir verzichten daher auf entsprechende Überlegungen. Bezüglich der Entwicklung der Effektivität der Parteiidentifikation auf den Wahlentscheid können wir zumindest feststellen, dass in der Umfrage 1997 eine weitgehende Übereinstimmung zwischen der Partei identifikation und dem Wahlentscheid besteht. Die Effektivität der Par teiidentifikation auf den Wahlentscheid kann daher bei früheren Wahl gängen nicht viel grösser gewesen sein. Sie ist aber vermutlich auch nicht kleiner gewesen. Zur Stabilität der Parteiidentifikation können wir ebenfalls keine Trendaussagen machen - nicht einmal spekulative. Wir können nur noch einmal darauf hinweisen, dass immer wieder Parteien gegen die beiden grossen Volksparteien angetreten sind und teilweise respektable Ergeb nisse erzielen konnten. Insofern war immer ein Potential an Wechsel wählerinnen vorhanden. Wechsel zwischen den beiden Volksparteien sind ebenfalls immer wieder vorgekommen, teilweise von ganzen Fami lien, teilweise quer durch die Familien. Diese Wechsel sind aber mangels Umfragedaten nicht dokumentiert und lassen sich im Rückblick auch nicht quantifizieren. 60er Jahren erreichte die CSP einen Stimmenanteil von über 10 %. Auch die FL ver bucht einen Stimmenanteil von über 10 %. Die FL deckt aber eher das linke Spektrum ausserhalb der beiden Volksparteien ab. Auch auf dem rechten Spektrum ist mit einem schlummernden Potential zu rechnen, das keine starken Parteibindungen zu VU und FBPL aufweist. 247