Institutionell choice als Rahmen für die Fallstudien von Einsichten über die konkrete Aufgabenerfüllung im Kleinstaat Liechtenstein abzuleiten. Da in diesem Kapitel immer wieder die Aufgaben-, Ausgaben- und Einnahmenteilung zwischen Land und Gemeinden angesprochen ist, wird abschliessend auch der
Finanzausgleich in Liechtenstein Gegen stand einer vertieften Analyse sein (Abschnitt 4.6). Abschnitt 4.7 prä sentiert eine Zusammenfassung der Schlussfolgerungen aus den Fall studien. 4.1 Institutional choice als Rahmen für die Fallstudien Vorerst muss allerdings in Abschnitt 4.1 der Rahmen abgesteckt werden, der als Grundlage für die angesprochenen Fallstudien in diesem Teil er kenntnisleitend sein soll. Damit erfährt der Leser, mit welchem Instru mentarium die Autoren an die Analyse gehen, in welche Denkschemata sie die Sachverhalte und Informationen der Realität einordnen und ver arbeiten. Die Finanzwissenschaft leitet die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe aus dem Auftreten von Marktversagen ab. Dies bildet einen ersten Schritt der Analyse (Punkt 4.1.1). In einem zweiten Schritt wird jeweils die tatsächliche Aufgabenwahrnehmung in Liechtenstein erhoben. Diese Erfassung erfolgt mit dem Instrumentarium der Neuen Institutionen ökonomik (Punkt 4.1.2). Schliesslich ergeben sich aus der Analyse An sätze für Verbesserungen. Die Kriterien, die in diesem Zusammenhang herangezogen werden, sind in Punkt 4.1.3 aufbereitet. 4.1.1 Inwieweit lassen sich staatliche Eingriffe rechtfertigen? Die finanzwissenschaftliche Allokationstheorie erhebt, inwieweit in ei nem bestimmten Markt die Voraussetzungen, die einen funktionsfähigen Wettbewerb gewährleisten, verletzt sind. Aus diesen Kategorien des Marktversagens (öffentliche Güter, externe Effekte, natürliche Mono pole etc.) wird in der Folge die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe ab geleitet. In den Fallstudien werden einleitend jeweils wesentliche Ergebnisse der Teildisziplinen (Sozial- und Versicherungsökonomik, Bildungsöko 193