Volltext: Staat und Kirche

Liechtenstein im Bistum Chur Arnold Britschgi, aus Schwendi in Obwalden, arbeitete von 1965-1972 als Kaplan in Balzers. Der Somvixer Paul Deplazes war von 1972-1975 Pfarrer in Bendern und seither ist er Pfarrer von Eschen. Dominik Schorno aus Steinen war von 1975-1989 Pfarrer in Bendern. 1977-1981 war Anton Alig aus Vrin Kaplan in Eschen, unmittelbar anschliessend bis 1991 Alfred Schütz aus dem zürcherischen Bachs. Georg Schuster von Oberauerbach (Bayern), aber in Chur inkardiniert, war von 1976- 1994 Pfarrer in Triesen. Theophil Schnider aus Vals betreute von 1979-1995 die Pfarrei Trie- senberg. Christoph Casetti aus Zürich war von 1983-1993 Pfarrvikar von Planken. Der Urner Hans Baumann aus Wassen steht der Pfarrei Schaan seit 1986 vor und war von 1991-1994 Dekan. Nach dieser Vorstellung von Seelsorgern aus Liechtenstein und dem Schweizer Bistumsgebiet drängt sich als Ergebnis auf, dass es einen dich­ ten und reichhaltigen und alles in allem geglückten und fruchtbaren Austausch gab. Die Freizügigkeit in der Pastoration war eine Selbstver­ ständlichkeit. Es war eine kleine, vorbildliche, übernationale kirchliche Union. Und ausdrücklich sei festgehalten, dass im vergangenen Churer Bistumskonflikt die liechtensteinische Herkunft von Bischof Wolfgang Haas (1990-1997) in der Schweizer Provinz des Bistums Chur kein Thema war. Liechtenstein als möglicher Ersatz für den Kirchenstaat: eine diplomatische Offensive im Jahr 1916 Die folgende Episode illustriert auf skurrile Weise anschaulich, wie schwer sich die römische Kurie noch fast fünfzig Jahre später mit der nationalen Einigung Italiens und dem damit verbundenen Untergang des Kirchenstaates tat, wie lang und mühsam der Weg vom Verlust zum Ver­ zicht war und wie eine Instrumentalisierung Liechtensteins zur Lösung der «Römischen Frage» ins Auge gefasst wurde. Die Einnahme Roms durch die Truppen des Risorgimento im Som­ mer 1870 brach nicht bloss das Erste Vatikanische Konzil abrupt ab, sie führte auch zum Ende des Kirchenstaates. Der Papst hatte sich nach der grossen Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts als einziger Kir­ chenfürst auch als politische Grösse behaupten können. Die weltliche Position des Heiligen Stuhles entwickelte sich aber zunehmend zu einem 187
	        

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