einer neuen Kriegsnoth, die Zustande andere sein wer
den. Das vielköpfige Regiment daselbst ist unfähig zur
Neubildung der politischen Zustande, und dem Volke
daselbst ist entweder die Kraft oder die Erkenntniß zur
alleinrettenden Selbsthilfe verloren gegangen.
Die schlimmen Tage der letzten Monate hatten auch
ihr Gutes für manche Leute. Bismark zog, scheinbar
unterlegen, den schönsten Gewinn; er brachte seine, al
ler freiheitlichen Grundsätze bar und ledige Bundesver
fassung vor Parlament und Abgeordnetenhaus durch,
und der Absolutismus darf sich eines großen Sieges
freuen. Die Sorge um die materielle Eristenz brachte
Frankreich den Cäsar, Cayenne und Lambessa: sie
treibt Deutschland der Säbelherrschaft, dem absoluten
Einheitsstaat rettungslos in die eisernen Klauen.
Allerhand Neuigkeiten.
Eine Frau. Parker, Gattin eines Quarzminen-Be
sitzers in Anomosa, Iowa, litt seit etwa 5 Jahren an
heftigen Schmerzen im Innern und magerte so auffal
lend ab daß man sie für schwindsüchtig hielt. Vor ei
nigen Wochen wurde ein deutscher Arzt aus Lisbon,
Grafschaft Linn, berufen, der sie mit Aufmerksamkeit
prüfte und bald zu der Gewißheit gelangte, daß sie ein
Thier im Magen haben müsse. Sobald man diese lje-
berzeugung erlangt, versuchte man alle möglichen Mittel,
um diesen unbequemen Gast zu vertreiben. Zuerst wollte
man es durch Hunger erreichen. Fünf Tage lang re-
duzirte man die Nahrung auf das Allern othwendigste,
das eben hinreichte, um das Leben der Kranken zu fri
sten, wahrend dieser Zeit stieg das Thier einigemale bis
in die Kehle hinauf, verursachte dabei aber solche Be
schwerden, daß eine Erstickung zu befürchten war; man
mußte der Frau Salz eingeben, um es wieder hinunter-
Mreiben. Dann stellte man heiße Milch nahe vor ih
ren Mund, so daß die Dämpfe hineinzogen. Das Thier
rührte sich mcht. Dann gab man ihr eine Mischung
von Zwiebel und Knoblauch ein, aber aus Versehen war
die Zwiebel gekocht worden und hatte einen Theil ihrer
Eigenschaften verloren. Die Schlange, denn offenbar ist
e6 eine solche, machte nur einige leichte Bewegungen
und em grünlicher Schleim trat in den Mund der Frau.
Jetzt weiß man nicht mehr, welche Mittel mqn anwen
den soll; man fürchtet, daß das Thier, das jetzt minde-
stenS fünf Jahre alt ist, zu dick geworden, um durch
die Kehle herauszugehen, ohne den Tod durch Erstickung
zu verursachen. Man kann sich kaum einen Begriff von
dem vhysischen und moralischen Leiden der armen Frau
machen, und man erwartet täglich, sie wahnsinnig wer
den zu sehen, wenn sie nicht noch von dem entsetzlichen
Unglück, daß sie peinigt, befreit wird. (Seeschlange oder
Eme?)
Das Ergebniß jahrelanger Studien an der Quelle
soll Graf BiSmarck einst so zusammengefaßt haben:
Napoleon ist ein ganz braver Mann, der als Mensch
häufig unter schätzt, noch öfter aber als Politiker üb er
schaut wird.
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HeranSgeder: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schüdler.
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