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Befrein von Schuldenlasten!"
Und gräbt die nöth'gen Locker gleich,
Gar schön und proper Streich um Streich.
Und legt in jedes Loch hinein
Ein Pfand bot, schön entfaltet,
Die Knollen d'rauf gar hübsch und fein,
Damit sich'S schön gestaltet,
Deckt alles rasch mit Erde zu —
— Nun habt ihr bis zum Herbste Ruh!
Und — Wunder! — Als im Herbst es ging
Nun an'S Erdapfelgraben,
Wie voll es an den Stauden hing
In sauste großen Gaben.
„Ein Pfandbot", ruft er hocherfreut.
„Vor allem Dung am stärksten treibt!"
* (Eingesandt.) Mauren am 20. Dezember. Un
glücksfall. Heute Vormittags begab sich Meinrad Kle
ber, 16 I. alt, mit seinem Bruder und noch zwei Nach
barn in den Maurer Wald, um Tannaste vom Berge
an'S Land herabzuziehen. Um 42 Uhr war der Zug be
reit, um die verhängnißvolle Fahrt nach unten zu ma
chen. Meinrad, der jüngste unter der Begleitschaft, ließ
es sich nicht nehmen, er wollte mit seiner Ladung voran.
Rasch gieng'S über den harten Boden abwärts. Sein
Bruder folgte ihm in kleiner Entfernung. Aber ach,
bald sah dieser, daß mit dem ersten Zuge etwas pasßrt
sein müsse; denn eS gieng eben nicht mehr, wie es ge
hen sollte. Und nur zu bald überzegte er sich von dem,
was geschehen. Er fand den unglücklichen Meinrad in
vollständiger Bewußtlosigkeit am Boden liegend und am
Kopfe stark zerschlagen. Die Ladung war über ihn hin
aus. Bald waren auch die zwei Anderen an der Un
glücksstätte. Keinen Athem und durchaus keine Bewe
gung mehr an ihm verspürend hielten sie ihn für todt
und beteten für dessen Seele einige Vaterunser. Indes
sen'machten sie doch noch einige Belebungsversuche, ihn
an Kopf, Brust, und Gliedern mit Schnee einreibend
Und o Freude! bald fieng er an zu athmen und einige
Lebenszeichen von sich zu geben. Jedoch die vollständige
Bewußtlosigkeit dauerte fort bis zu seinem Hinscheiden,
das um ^9 Nachts erfolgte. Herr Dr. Beck von Feld-
kirch kam Nachmittags 3 Uhr zu dem Schwerverwunde
ten, der indessen mit größter Vorsicht nach Haus getra
gen wurde. Herr Dr. fand bei der Untersuchung eine
circa fünf Zoll lange Wunde an der linken Kopfseite
mit Knocheneindruck, starke Blutung aus dem linken
Ohre und der llnkseitigen Nasenöffnung, vollständige Be
wußtlosigkeit und Trachealrasseln. —
Merkwürdig sind die Umstände, die diesem Unglücke
als bezeichnende Vorboten vorangingen.
Nach der Erzählung der Eltern Meinrad'S vollführten
gewisse Vögel einige Tage vor dem Unglücksfalle emen
tragischen Lärm über dem Hause und um das Haus
berumschwirrend und sich oft sogar auf den Vortritt der
Hausthüre herablassend. — Auch bekennen Eltern und
Geschwister, daß Meinrad ein gewaltiges Drängen und
Treiben an den Tag legte, um in den Wald zu kom
men — Ich will nicht untersuchen, was bei diesen An
gaben wahr oder falsch ist; aber das ist unläugbar, daß
solchen und ähnlichen Ereignissen oft gewisse Ahnungen
und Vorbedeutungen vorangehen. Der Gwube an die
selben ist im Volke so fest begründet, daß er sich nich;
leicht wegdisputiren läßt. Fantasie und Aberglaube mö-
gen zwar oft eine große Rolle dabei spielen; aber ich
getraue mir nicht, alle Vorbedeutungen und Ahnungen,
die oft durch bestimmte und unläugbare Thatsachen sich
kundgeben, als Aberglauben zu bezeichnen, zu belächeln,
und zu verwerfen. —
Anzeigen.
Anzeige.
Dienstag, 15. Januar, werden auf Rechnung hiesiger
Gemeinde
tvv rothtannene Saghölzer
von 18—28 Zoll Durchmesser und 18 Fuß Länge öf
fentlich versteigert. Zusammenkunft Nachmittag 2 Uhr
im Gasthaus zum Löwen.
Vaduz, 3. Januar 1867.
Der Ortsvorsteher.
pielwerke
mit 4 bis 48 Stücken» worunter Pracht
werke mit Glockenspiel, Trommel und
Glockenspiel, mit Himmelsstimmen, mit
Mandolinen, mit Expression:c. ferner
«Spieldosen
mit 2 bis 12 Stücken, worunter welche mit
Necessaires, Cigarrentempel, Schweizer
häuschen, Photographiealbums, Schreib
zeuge, Cigarrenetuis, Tabaksdosen, Näh
tischchen, tanzende Puppen, cches mit
Musik. Stets das Neueste empfiehlt
I. H. Heller in Bern, kraneo.
Diese Werke, die mit ihren lieblichen Tönen
jedes Gemüth erheitern, sollten in keinem Sa
lon, und an keinem Krankenbette fehlen. La
ger von fertigen Stücken. — Reparaturen. '
Curs.
Für 100 fl Silber wurden in Wien bezahlt:
Samstag, den 29. Dezember . . fl. 129. 50 Banknoten.
Donerstag, den 3. Januar . . fl. 129. 50 »
Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor': vr. Schädler.
Druck von Heinrich Grast in Feldkirch.