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ist die beschränkte Einsicht des Königs Wilhelm. Nichts,
nutzige Schmeichler gemahnen ihn die Thaten tes alten
Fritz, und König Wilhelm ist am Ende eitel genug in
sich ein Stück Heldennatur zu vermuthen. Zudem er
fährt der König nichts von der wahren Sachlage, alle
Nachrichten und Neuigkeiten werden durch die bismark-
schen Köche erst sachgemäß zubereitet, ehe sie des Königs
Ohr treffen. So glaubt er sich und seine Krone von
Gottes Gnaden wirklich ernsthast bedroht, während doch
alle Welt vom Gegentheil überzeugt ist. .
Schweiz. Am Himmelfahrtstage wurde die neue
Kirche in Glarus bezogen — es ist dies der 6. Jah
restag nach dem Brande. — Auch im Canton Glarus
war das Stimmrecht für Niedergelassene in
Aussicht genommen und zwar in Schul- und Kirchensa
chen, dagegen wollte man absehen vom Stimmrecht in
Sachen des Gemeindevermögens. Man wird durch den
Zeitlauf allmählig gezwungen den Niedergelassenen dieses
Stimmrecht einzuräumen, der Mensch klebt nicht mehr
an der Scholle wie ehedem, das beweist die 1860er
Volkszählung, wo die Schweiz auf 2,510,494 Seelen
1,473,275 Bürger zählte; 692,765 Bürger lebten au
ßerhalb der Heimatsgemeinde — nahe an die Hälfte
aller Bürger. — Die Landsgemeinde hat den Antrag
verworfen. -— Bei uns in Liechtenstein ist diese Frage
durch die Gemeindeordnung v. I. 1864 zu Gunsten der
Niedergelassenen entschieden. —Die Nationalraths
wahl aus der Nachbarschaft wurde im 1. Wahlgang
nicht entschieden, es ist nicht Hr. Suter gewählt, wie
wir jüngst mittheilten. — In der abgelegenen Kirche St.
Placi bei Dissentis wurde der Opferstock geplündert
von Dieben. — Die Tessiner sollen nun auch für eine
Lukmanier-Eisenbahn gewounen sein.
— In Obervaz (Graubünden) ist am-letz
ten Sonntag ein lljähriger Knabe, der in Gesellschaft
mehrerer anderer Knaben südöstlich der Kapelle das Vieh
hütete, und etwas über einen dortigen Felsen an der Al-
bula langen wollte, 60—70 Schuh hoch mitten in den
Fluß gefallen. Die Wellen verschlangen ihn und am
Montag hatte man die Leiche noch nirgends gefunden.
— Peter Kamm von Filzbach (Glarus) hat am 4. d.
auf der Jagd den Tod gefunden. Er stellte das gela
dene Gewehr an einem Tannenbäumchen an, es fiel um,
der Schuß ging los und die Ladung 'drang in den Jä
ger. Augenblicklich war er eine Leiche. Kamm hinter
läßt eine Frau mit zwei Kindern.
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Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler.
Druck von Heinrich Graff in Feldkirch.