Die Lösung dieser Frage kann durch die Beantwor
tung folgender besonderen Fragen geschehen:
Ob die hierländigen Boden- und Klimaverhaltnisse
zur Anzucht der betreffenden Weidenorte als geeignet
anzusehen knd,
2. ob der erforderliche Boden der Lage nach, zu einer
weitgreifenden Weidenanpflanzung vorhanden ist, und
endlich
3. die Frage: Wer probirts?
Unter den mehr als 40 bekannten Weidenarten eignet
sich zur fraglichen Flechtarbeit besonders die Korbweide
(Lslix vimmAlis), die Bachweide (Sulix kelix), und zu
mehr feineren Korbarbeiten auf das vorzüglichste, die
Dotter- oder gelbe Bandweide, (8s!ix vitellina). Die
erste Benennung wurde dieser Weidenart aus dem Grunde
gegeben, weil sie eine goldgelbe, dotterfärbige Rinde
hat, und als Bandweide wird sie deshalb bezeichnet, in
dem selbe auffallend zähe Aeste und Lohden hat, die
gleichfalls als Bänder benützt werden können.
Die Anzucht dieser Weiden im allgemeinen ist auf
feuchtem, wenn auch armen und magern Boden, selbst
noch in nassen Brüchen zuläßig. Der beste Standort
für dieselben ist feuchter Sand.
Ufer von Bächen und Flüssen, vorzugsweise aber
nasse Stellen derAugründe, Sandbänke, wenig erhabene
Inseln sind die besten Standorte für diese Weidenarten.
In klimatischer Beziehung sind diese Weiden den Hier
lands befindlichen Aubäumen gleich zu stellen.
Hiemit wäre die erste Frage als günstig gelöst zu be
trachten.
Die zweite Frage, ob die zu dieser Holzanzucht geeig
nete Bodenfläche in der erforderlichen Ausdehnung Hier
lands vorhanden ist, läßt sich ebenfalls bejahend beant
worten, denn unter jenen Flächen, die dem Rheknstrome
in Folge der bereits erstellten Wuhrbauten abgetrotzt
wurden, und noch ferner abgenommen werden, würde
man zu dieser Weidenayzucht zum größten Theile voll
kommen passende Stellen vorfinden.
Es läßt sich mit gutem Grund behaupten, daß die
Gelände zwischen Wuhr und Damm eine ganz ausge
zeichnete Beschaffenheit für Weidenkultur haben. Wer
sich davon überzeugen will, der betrachte nur das Wachs
thum der Erlen und sonstigen Weidengesträuche am
Rheinufer.
Aus dem Chiemgau (Bayern) wird bitter über das
Dienstbotenunwesen geklagt. Ein Bauer, der sei
nen Knecht am Montag um 10 Uhr aus dem Bette
aufzustehen mahnte, wurde mit Schimpf- und Fluch
worten überhäuft; ein anderer Knecht, dem sein Bauer
sagte, er solle nicht die ganze Nacht herumlausen, damit
er Morgens aufstehen könne, fragte, ob es dem Bauern
nicht recht sei, und griff nach dem Messer. Gerichtlich
eingewiesene Dienstboten ruiniren. was sie nur ruiniren
können, mißhandeln Pferde und Vieh. Man könne sich
keinen Begriff von der Rohheit und Zügellosigkeit der
Dienstboten machen. Man hört jetzt auch von der Ju
gend nichts anderes mehr, als: „wir passen auf Nie
mand auf und am allerwenigsten auf einen Bauern;
wenn ihm etwas nicht recht ist, so soll er's mir sagen,
dann gehen wir" u. s. w.
Berichtigung. Nr. 7, erste Seite, 2. Spalte, Zeile 4
von unten lies Säen anstatt Päen.
Anzeigen.
Kundmachung
der k. k. Finanzlandes-Direktion für Tirol
und Vorarlberg.
Das k. k. öfter, und sürstl. liechtenst. Nebenzollamt
II. Klasse zu Schaan ist aus dem Dorfe Schaan in das
am Rheinufer neuerbaute Amtsgebäude verlegt und da
selbst eine neue Zollstraße hergestellt worden, welche an
der Rheinüberfahrt Schaan-Buchs beginnt, zum neuen
Zollgebäude führt, von dort in gerader Richtung über
die Felder nach Schaan fortläuft, nächst dem Dorfe
in die Benderer Riedstraße und mit dieser in die Land
straße einmündet.
Dies wird mit dem Beifügen zur öffentlichen Kennt
niß gebracht, daß von nun an die in der Kundmachung
vom 24. September 1864 Z. 10819/1473 beschriebene
vormalige Zollstraße als Nebenweg zu betrachten ist.
Innsbruck, am 3. März 1865.
Mitis m. p.
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Samstag, den 11. März . . . . fl. N0.25 Banknoten.
Donnerstag, den 16. März . . . fl. ios.75 »
Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: Dr. Schädler.
Nächste Nr. in 8 Tagen.
Druck von I. Graff's Wittwe in Feldkirch.