Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1864)

daher während des letztverflossenen TrienniumS durch 
schnittlich «. 437 fl., d. 59 fl., 3938 fl., e. 1142fl., 
v. 60 fl. 
Da voraussichtlich im Jahre 1864 die Zahl der Grund 
buchseinlagen geringer als in den Jahren 1860, 1861 
und 1862 sein wird, so erscheinen die in der Spezifika 
tion enthaltenen kleineren Zifferansätze für Taren und 
Stempel auch gerechtfertigt. 
5. Kapitalszinse.' 
Die dem Fürstenthume angehörigen Kapitalien bestehen: 
». in einer östr. Grundentlastungsobligation für abge 
lösten Vogelmolkenzins im Nominalbetrage von 441 
ff. jährlichen Zinserträgniß 22 fl. 5 kr. 
I,. in Privatschuldverschreibungen, Alprechtablösungskapi- 
talien im Nennwerthe von 2768 fl., jährlichen Zinsen 
138 fl. 40 kr. 
e . in dem bei der Gemeinde Triesnerberg aus haftenden 
Alprechtablösungskapital per 351 fl. 50 kr. jährlichen 
Zins 17 fl. 59 kr. 
6. Rückersätze und unterschiedliche Empfänge: 
In diese Rubrik wurden einbezogen 
». der Kanzleikoftenrückersatz aus den f. Renten (für 
Papier, Federn, Drucksorten) mit dem 4. Theil der 
allgemeinen Kanzleikosten per 240 fl. veranschlagt mit 
60 fl. 
I,. die Reisekostenrückersätze von Partheien für von den 
Beamten vorgenommenen Kommissionen mit 40 fl. 
e. die von zahlungsfähigen Verurteilten eingehobenen 
Strafprozeßkosten mit 20 fl. 
<!. die vom Beschälhengsthalter Biedermann zu Ruggell 
zu leistende Rückzahlung der restlichen Hälfte des zum 
Ankaufe von Pferden im Jahre 1863 erhaltenen 
Vorschusses per 400 fl. mit 200 fl. 
e. die von der Gemeinde Gamprin pro 1864 zu leistende 
Zahlung 2. Rare des im Jadre 1863 erhaltenen 
Vorschusses von 300 fl. für den erbauten Rheinfähr 
damm mit 150 fl. 
Vaduz, am 27. Jänner 1864. 
Hausen. 
Land- und Hauswirthschaftliches. 
Die WSlder. 
Im großen Haushalte der Natur sind die Wälder 
von hochwichtiger Bedeutung, indem dieselben das Gleich 
gewicht der Wärme und der Feuchtigkeit in der Tempe 
ratur vermitteln, die Bäche und Flüsse mit Wasser spei 
sen, Schutz gegen verzehrende Sonnenhitze gewähren, 
Stürme brechen, Lawinen, Sand- und Schneetreiben auf 
halten oder unschädlich machen, mehrseitige unentbehrliche 
Holzmaterialien produziren und mithin in Bezug auf die 
Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschheit weit- 
greiftnd günstig einwirken. 
Die Einwirkung größerer zusammenhängender Wälder 
in Bezug auf die Temperatur besteht darin, daß die 
Blätter der Bäume, insbesondere jene von dunkler Farbe 
die Sonnenstrahlen in sich aufnehmen. 
Zudem wird von den Baumblättern eine namhafte 
Menge von Feuchtigkeit ebenfalls aufgenommen, die 
Kraft des Regens gebrochen und zertheilt, wodurch das 
Wasser in den Boden nicht tief dringen und somit leicht 
verdunsten kann. 
Die den Blättern durch den Regen zugeführte Wasser 
masse, wie auch jene wässerigen Stoffe, welche dieselben 
aus dem Boden nach und nach aufnehmen, verdunsten 
allmälig. 
Dies ist die Ursache, warum in den Wäldern die Ver 
dunstung fortdauert, während das unbewaldete Land 
schon ausgetrocknet ist. 
Diese Erscheinungen nehmen weiter zur Folge, daß 
die Temperatur im Allgemeinen ermäßiget wird, weßhalb 
das Waldland kürzere Sommer und längere Winter hat. 
Der Schnee im Walde fällt eher und schmilzt später, 
weil die Sonneneinwirknng auf den beschirmten Boden 
geringer ist, als auf den nicht bewaldeten. 
Im Allgemeinen wird vom Walde, der eine größere 
Ausdehnung besitzt, die Jahrestemperatur herabgedrückt, 
die Hitze des Sommers ermäßiget, die Kälte des Winters 
vermindert, und zwar aus dem Grunde, weil der Wald 
die rauhen Stürme abhält und das Ausstrahlen der 
Bodenwärme in die Lust im größeren Grade verhindert, 
welche Erscheinungen die örtliche Temperatur erhöhen 
und die Fruchtbarkeit vermehren. 
Es ist erörtert worden, daß die Ausdünstung eines 
Baumes mittlerer Größe während eines warmen Som 
mertages 30 Pfund, und jene während der Herbst-, 
Winter-, dann Frühlingszeit täglich im Durchschnitte 12 
Pfund betrage. 
Bei Nadelholz treten alle diese Erscheinungen schärfer 
hervor, als bei Laubholz. 
Daher die Nebelschleier im Walde nach Regentagen 
und die häufigen Nebel im Herbste und Frühjahre. 
Schauer. 
Warmes Wasser zum Begießen in Gärten. 
Wasser aus kalten Brunnen und kalten Quellen soll 
man vor seiner Anwendung erst in kleinen Teichen, Was 
serleitungen oder Bottichen stehen und sich erwärmen las 
sen; warme Quellen aber sind sorgfältig auszunutzen. 
Die belebende Kraft warmer Regen auf alle Pflanzen 
ist ein Beweis für diese Behauptung. Auch verwende 
man vorzugsweise nur Wasser, welches an der Ober 
flache und in geringer Tiefe im Boden fließt, denn sol 
ches Wasser enthält nach Untersuchungen von Boussin- 
gault Salpeter und wirkt daher durch seinen Gehalt 
düngend. 
(Mittheilungen aus Braunschweig.)
	        

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