waren, 44 Pfd.; 8 Pfund Mais oder Türken lieferten
nach dem Quellen 26 Pfund; 8 Pfd. Roggen 30 Pfd.
und 8 Pfd. Buchweizen 28 Pfund gequellte Frucht. Bei
Hafer, Roggen und Buchweizen (Haidekorn) war die
Ersparniß an Futter unbedeutend, dagegen außeror
dentlich günstig beim Türken. Eine Anzahl Hüh
ner fraß täglich 4 Pfd. rohen, trockenen Türken, sie ver
zehrten aber blos 7 Pfd. im gekochten Zustand. Diese
7 Pfd. sind aber nach obiger Rechnung nur 2 Pfd. 5
Loth roh oder trockner. Also spart man die Hälfte
am Futter, wenn man die Hühner mit gekochtem Türken
füttert; und es stellt sich heraus, daß der Mais über
haupt das vortheilhafteste Hühnerfutter ist. Eine bedeu
tende Futterersparniß wird auch gemacht, wenn man den
Mais schroten (grobmahlen) läßt, mit Wasser anrührt
und eine Art Mus oder Teig daraus bildet.
Diese Notizen entnehmen wir einem sehr empsehlens-
werthen Büchlein von Dr. Hamm in Leipzig: „Die
kleine Viehzucht. Enthaltend: Der Federviehhof und
das Bienenhaus, sowie die Seidenraupen- und künstliche
Fischzucht. Leipzig 1861." — Der Name des Verfassers
bürgt für die Richtigkeit der angegebenen Vorschriften.
Ueber Saatgetreide.
Fast jedes Jahr werden neue Sorten Saatgetreide an
empfohlen und mit guten Preisen bezahlt. Die Erzeu
gung von Saatgetreide gehört jedenfalls zu den einträg
lichsten Geschäften und es dürfte deßhalb manchem un
serer bäuerlichen Freunde erwünscht sein, die Kunst zu
erlernen, wie sich solche Saatfrüchte erzeugen lassen.
Ein Engländer, Namens Hallet, der Erfinder des so
genannten „genealogischen" Weizens, verfuhr folgender
maßen: Er nahm im Jahre 1857 zwei besonders schöne
Weizenähren und säete an einem abgesonderten Orte die
Körner derselben. Bei der Ernte machte er eine neue
Auswahl unter den Aehren und säete die so gewonnenen
Körner aufs Neue aus; durch dieses Mittel ist es ihm
gelungen, die Länge der Aehren und die Anzahl der
Körner in denselben zu verdoppeln. Herr Hattet verkauft
den Büschel dieses Getreides um 30 Franken oder nach
unserem Maas das Viertel Wiener Metzen) um 10
sl, Oe. W., während 1 Hectoliter (3^ Viertel) des von
diesem englischen Saatgetreide in Frankreich erzeugten
Weizens um 36 Franken oder 14 st. 20 kr. Oe. W. zu
haben ist. Trotzdem behält das englische Produkt den
Vorzug, weil der englische Samenzüchter die Auswahl
der Aehren und Körner jedes Jahr fortgesetzt und das
scheint sehr wesentlich zur Erhaltung der ausgezeichneten
Eigenschaften dieses Weizens: große Aehren, große und
viele Körner zu erzeugen, denn es erfordert wahrschein
lich die nämliche Sorgfalt, derartige Eigenschaften zu er
halten, als neu hervorzubringen. Unsere Landwirthe
geben sich diese Mühe bis jetzt noch nicht und darum
gehen die Eigenschaften, welche diesem Getreide den Vor
zug vor dem gewöhnlichen Saatweizen sichern, nach Ver
lauf von 4—5 Jahren vollständig wieder verloren, wäh
rend es so leicht wäre, sie zu erhalten. Es bedarf zu
diesem Zwecke weiter nichts als dünn oder schütter zu
säen, das Feld wohl vorzubereiten und das Getreide auf
dem Halm vollständig ausreisen zu lassen, die schönsten
Aehren auszuwählen und von diesen, nachdem sie sorg
fältig gedroschen sind, nur die vollkommensten Körner
zum Saatgetreide zu bestimmen. Dieses Verfahren, wel
ches jedes Jahr wiederholt werden muß, mag etwa um
ständlich sein, die Mühe lohnt sich aber so reichlich, daß
von dem genealogischen Weizen Hallet's 42 Hectoliter
per Hectare gewonnen wurden, d. i. auf 2779 Klafter
136 A Viertel, oder auf 100 Klafter nahezu 5 Viertel.
Aus dem landw. Anzeiger.
D i e B i e n e.
Wir haben bisher die Verrichtungen der Biene außer
halb des Stockes besprochen, wir wollen nun ihre Ar
beiten im Innern desselben zum Gegenstande unserer
Betrachtungen wählen.
Die wichtigste derselben besteht im Baue der verschie
denen Zellen. Es gibt nur drei Figuren, die, in einander
gepaßt, gar keinen Raum zwischen sich lassen, es sind
dies: das gleichseitige Dreieck, das Quadrat und das
reguläre Sechseck. Da der Stoff zum Baue der Zellen
nur in geringer Menge von der Biene ausgeschieden wird,
so kommt Alles darauf an, mit den möglichst kleinen
Mitteln das möglichst große Resultat zu erzielen. Der
kleine Ingenieur hat dieses Problem auf das Vollstän
digste gelöst. Die Form und die Größe der Zellen müssen
nothwendig auch der Form und der Größe der Bienen
angepaßt sein, für deren Aufnahme sie bestimmt sind.
Nun ist aber die Biene von länglicher Gestalt, man sollte
also glauben, daß cylindrische Röhren für ihre Aufnahme
am zweckdienlichsten wären, aber diese Röhren, nebenein
ander gestellt, würden nicht in einander greifen, es ginge
daher viel Raum verloren. Blieben diese Räume leer,
so würde der Bau an Festigkeit verlieren, würden sie mit
Wachs ausgefüllt, so entstünden daraus zwei Nachtheile,
die Zellen wären zu schwer, und von dem spärlichen,
kostbaren Baumaterials würde zu viel vergeudet werden.
Es blieb also nur noch die Wahl zwischen dreiseitigen
Dreiecken, Quadraten und regulären Sechsecken. Erstere
würden dem Uebelstand einer großen Raumverschwendung
mit sich führen, denn die Ecken blieben unbenützt, das
selbe gälte von den Quadraten.
Die Biene wählte daher den Sechsbau, als den, al
len Bedingungen am besten entsprechenden. Die Honig
wabe ist also eine Verbindung von sechseckigen Zellen
röhren, welche aneinander gereiht sind, wie die Steine
einer Mosaikarbeit, und besteht aus zwei Reihen Zel
len, die an den Grundflächen zusammenhängen, und die
Mündungen nach auswärts kehren. Auch bei Anferti
gung dieser Waben beurkunden die Bienen eine bewun
derungswürdige Oekonomie; würden diese nur aus einer
Reihe von Zellen bestehen, so ginge die Basis einer je
den dieser Zellen für die Industrie der Bienen verloren,
sie lassen aber die Basis der einen Reihe auch zugleich
die Basis einer zweiten Reihe von Zellen sein, und er
sparen dabei abermals Zeit, Raum und Material. Wenn
man nach Durchschneidung einer Wabe die Grundfläche
betrachtet, so sieht man, daß sie die Gestalt von Pyrami
den haben, deren jede aus drei Rauten zusammengesetzt