Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1864)

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des Stammes und der Aeste mittheilt und den Baum 
nach und nach aushöhlt. Daß aber ein Baum, bei 
welchem Stamm und Aeste ausgehöhlt sind, nicht mehr 
völlig gesund ist und keine vollen Ernten mehr bringen 
kann, braucht keines weitern Beweises; axch widersteht 
er in diesem Zustande gewöhnlich nicht meyr lange den 
Stürmen, was besonders in unseren Gegenden wesentlich 
ins Auge zu fassen ist. 
Dadurch hat schon mancher seine Bäume zu Grunde 
gerichtet, daß er deren Wunden gar nicht oder nicht ge 
hörig bedeckte! Gut ist es immer, wenn jede Wunde 
des Baumes sogleich verschlossen wird, damit kein Saft- 
verlust entstehe und die weiter oben berührten Uebelstände 
nicht eintreten. Es können indeß an kräftigen Bäumen 
kleinere Schnittwunden, die voraussichtlich in einem Som- 
mn wieder überwachsen, auch unbedeckt bleiben; größere 
Wunden aber sollen bis zu gänzlicher Ueberwallung stets 
einen Ueberzug erhalten. Es eignen sich hiezu: Baum 
wachs, Baummörtel und Steinkohlentheer. 
Das Baumwachs findet wegen seiner Kostspieligkeil mei 
stens nur an kleinen Wunden Anwendung; der Baum 
mörtel dagegen eignet sich für alle Arten von Wunden 
und kostet gewöhnlich nichts. Man bereitet ihn ar' 
Lehm und streufreiem Rindermist, welche durch beigenr > 
Gülle zu einem dickflüssigen Brei verarbeitet werV- . 
Gut ist es, wenn man diesem Brei noch etwas Asche 
und Kälber- oder Kuhhaar zusetzt, damit er mehr Zu 
sammenhang erhalte. Es wird aber dieser Mörtelüber 
zug vom Regen leicht abgewaschen und muß deshalb 
öfter erneuert werden, wenn man ihn nicht mit Lappen 
bedeckt und diese mit Schnüren umwindet. — Einen viel 
dauerhafteren Ueberzug zur Bedeckung der Schnittwunden 
an Bäumen liefert der wohlfeile Steinkohlentheer, der 
gewöhnlich noch eine Zuthat von Lehm erhält. Das in 
diesem Theer enthaltene Kreosot tödtet das Holz der 
Wundfläche schnell und plötzlich ab, indem es etwa eine 
Linie tief in dasselbe eindringt und verleiht ihm hierdurch 
eine außerordentliche Härte; der Theerüberzug schützt die 
Wunde vollkommen vor dem Eindringen des Lichtes, der 
Luft und Feuchtigkeit und dauert 3—4 Jahre, während 
welcher Zeit bei nicht allzugroßen Wunden die Ueber 
wallung vor sich geht und damit das ganz unschädliche, 
jeder Fäulniß widerstehende abgetödtete Holz mit einschließt. 
Sollte aber in der angedeuteten Zeit die Ueberwallung der 
Wunde noch nicht vollendet sein, so muß der Ueberzug 
erneuert werden. — Bei seitlichen Wunden, wo in Folge 
von Hasen fraß oder anderweiten Beschädigungen nur die 
Rinde am Stamme oder an Aesten des Baumes verletzt 
ist, soll Steinkohlentheer nicht zur Anwendung kommen, 
damit das untenliegende Holz auf seiner Fläche nicht ab- 
getödtet werde; in solchen Fällen streicht man Baum 
wachs oder Baummörtel auf. 
(Fortsetzung folgt.) 
Knochenmehl! Eine Wiese war so sehr verarmt, 
daß man sie kaum zu mähen brauchte. Im vorigen 
Herbste wurden ungefähr ^ Morgen (zwischen 400 bis 
700 Klftr.)mit 2^ Ztr. Knochenmehl gedüngt im Werthe 
von 11 fl. Im heurigen Sommer war der Ertrag 19 
Zentner Heu ohne das Emd. — Und doch hält man es 
an vielen Orten kaum der Mühe werth die Knochen zu 
sammeln! — Auch in Worms am Rhein hat eine land 
wirtschaftliche Lehranstalt Versuche mit Knochenmehl ge 
macht und man hatte auf 700 Klftr. hiesiges Maß 10^ 
Ztr. Heu Mehrertrag als auf ungedüngten Wiesen. 
Anzeigen. 
Spielwerke 
mit 4—24 Stücken, worunter Prachtwerke mit 
Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, mit Flöten 
spiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner: 
Spieldosen 
mit 2—12 Stücken, worunter welche mit Necessai- 
ren, fein geschnitzt oder gemalt, sowie Eigarentempel, 
Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, 
stets das Neueste empfiehlt 
I. H. Heller in Bern. - k>ane0. 
Defekte Werke oder Dosen werden reparirt. 
Unterzeichneter empfiehlt sich für alle in seinem Fache 
vorkommenden Arbeiten. Schnelle und billige Bedienung, 
sowie Garantie für solide Arbeit werden zugesichert. 
Triesen, den 4. November 1864. 
Samuel KinSle, 
Uhrmacher. 
Die rückstandigen Betrage für die 
Aandeö^eitnng sind im Laufe des November zu 
bezahlen, worauf wir die betreffenden Abonnenten hiemit 
aufmerksam machen. 
Die Erpedition der Landeszeitung. 
Curs. 
Für t00 fl. Silber wurden in Wien bezahlt: 
Samstag, den 5. November . . . fl. 116. Banknoten. 
Donnerstag, den 10. November . . fl. 116.25 » 
Herausgeber: Gregor Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. 
Druck von Z. Grafs Wittwe m Feldkirch
	        

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