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Demselben kann von feinem Standpunkte aus durchaus
nicht Unrecht gegeben werden; denn wie für jedes Ge
werbe, so ist für den rationellen Betrieb der Alpenwirth
schaft erstes Gesetz, mit dem kleinmöglichsten Materials
den größtmöglichsten Nutzen zu erzielen, umsomehr in
unserm conereten Falle, wo das Materiale, nämlich der
Boden schon gegeben; aber bei der stets wachsenden Be
völkerung nach dem in demselben Grade steigenden Be
dürfnisse keiner weitern Ausdehnung mehr fähig ist.
Es ist nun a priori klar, und bedarf keines Beweises,
daß ein schweres Stück Vieh bedeutend mehr Futter
bedarf, als ein solches mittlerer Gattung, und daß dieses
zur Erzielung resp. Instandhaltung der Korpulenz ver
wendet wird, somit dem eigentlichen Nutzen entfällt; ja
der Gefertigte wagt es zu behaupten, daß drei Stück
mittleren Schlages kein größeres Quantum Nah
rung consumiren, als zwei schweren Schlages.
Dieser Umstand fällt besonders schwer in die Wagschaale
in jenen Gemeinden, wo der größere Theil der Viehzucht-
treibenden derjenigen Klasse angehört, bei der der Man
gel sich schon in der Stube, umsomehr also im Heuraume
fühlbar macht, und wo das Futter an und für sich schon
so schlechter Qualität ist, daß es nur durch den Fleiß des
Landmannes annäherungsweise entsprechend zubereitet
werden kann. Wird aber vielleicht dieser größere Fut
terverbrauch durch einen um so reichlicheren Nutzen, fei
es nun in Beziehung auf die Schlachtbank oder auf die
Milch- und Käsekammer aufgewogen?
Diese Frage muß in beiden Beziehungen entschieden
mit Nein beantwortet werden, und zwar ist aä 1 zu be
merken :
sä 1.
Um beim Kalbe zu beginnen, zeigt das vom schweren
Schlage gefallene nur große Knochen, und nimmt —
um die Sache kurz zu machen — gewöhnlich die Gestalt
und Form der Mutter an.
In Bezirken — man kann behaupten in den meisten
Vorarlbergs — werden weit mehr Kälber geschlachtet
und zur Schlachtung verführt, als nachgezogen; liefert
ja einzig der Bregenzerwald einige tausend Stücke nach
allen Richtungen des Auslandes, hauptsächlich aber nach
München, Nürnberg und Umgebungen.
Wer nun bei diesen Lieferungen Augenzeuge gewesen,
wird nicht behaupten wollen, daß ein vom schweren
Schlage gefallenes in der Regel auch recht fett und
wohlgefällig war, trotzdem es vielleicht im Tage minde
stens zwei Maß Milch mehr bedürfte, als ein solches
vom Mittel-Schlage.
Das Rind betreffend, so ist es ein Umstand von hoher
Wichtigkeit, daß dem Mittelschlage eine gefälligere Form
und schönerer Wuchs eigen ist, während der schwere,
wenn er nicht außerordentlich gut gefüttert worden, den
Anblick eines Gerippes mit übergroßen Hörnern und
Beinen bietet.
Weiter ist es eine durch die Erfahrung hinreichend kon-
statirte Thatsache, daß eine Kuh schweren Schlages durch
schnittlich nicht mehr, wenn nicht gar weniger Milch liefert,
als eine mittlerer Gattung, wie schon oben darauf hin
gewiesen j wurde.
Von hoher Wichtigkeit ist endlich der Umstand, daß
die Alpen gewöhnlich steile Terrains einnehmen, und da
her Stücke schweren Schlages weit mehr Gras und
Boden untertreiben, als solche mittleren Schlages.
Ein deutlicher Beweis des Vorzuges, den der Alpen-
wirthschaftSbesitzer dem Mittekschlage gibt, ist die That
sache, daß bei dem am 21. und 22. September jeden
Jahres abzuhaltenden Schrunser Markte Rinder dieses
Schlages schon längst verkauft sind, ehe etwa von oft
in großer Zahl anwesenden Herrschaftsbesttzern nach sol
chen schweren Schlages Miene gemacht wird. Ja nicht
selten bleiben letztere Ueberlinge bis zum darauf folgenden
Winter, wo sie dann meistens als Kühe von Schweizer-
Händlern angekauft und nach Italien transportirt werden.
(Schluß folgt.)
Curs.
Für 100 sl. Silber wurden in Wien bezahlt:
Samstag, den 27. August ... . fl. 112.25 Banknoten.
Donnerstag, den 1. Sept. . . . fl. 115.65 »
Herausgeber: Gregor Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler.
27.
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Schwachezustanden:c. w.
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27.
Im Umschlag versiegelt.
Druck von Z. Gtaß'i Wittw« m Zeldkirch