Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1863)

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stäblichen Sinn mit einem Dolchmesser das daselbst eben 
mit der Bereitung des Frühstückes beschäftigte Dienstmäd 
chen ab. Das arme Mädchen hat eine Menge Schnitt- 
und Stichwunden an den Händen, Armen, im Gesicht, 
auf der Brust, die tödtliche Wunde im Hals. Nachdem 
der Mörder sein Opfer getödtet, schnitt er sich selber mit 
Einem Schnitt die Kehle ab und als die Hausbewohner 
erschienen, lagen beide Personen -— todt in ihrem Blut. 
Das Motiv zu der schauderhaften That des Mörders 
scheint Eifersucht gewesen zu sein. 
Waadt. Ein englischer Lord verlor auf einem von 
Genf kommenden Dampfer ein Portefeuille mit einem 
Inhalt von 50,000 Fr. Werth. Erst in Lausanne ver 
mißte er seinen Schatz, kehrte um und erhielt das Ver 
lorene wieder aus der Hand einer jungen Zuckerbäckerin 
aus Bourg. Der Engländer empfiehlt den Zuckerladen 
der Finderin allen seinen Landsleuten. 
Aargau. Dem Schloßer Steger in Villmergen 
brachte man am 20. Sept. das 21. Kind zur Taufe. 
Bis übers Jahr hofft er für jeden Schweizerkanton ei 
nen Repräsentanten zu haben. O. A. 
Zürich. In Zürich und Umgebung mehrt sich die 
Zahl der wuthkranken Hunde. Montags hat ein in der 
Gemeinde Enge entlausener Hund in Hottingen und 
Riesbach Menschen und Hunde gebissen. Der Hunde 
bann ist nun zu strenger Ausführung gelangt. Es wer 
den einige Hundejäger angestellt und der Bann bis auf 
12 Wochen hinaus in Aussicht gestellt. 
Bolkswirthschaftliches. 
selbst geschieht hoch in der Lust. Ist die Königin ein 
mal befruchtet, so bleibt sie es ihr ganzes Leben lang, 
und verläßt ihre Wohnung nicht mehr, außer wenn sie 
mit einem Vorschwärme auszieht. Gewöhnlich am 2. 
oder Z. Tage noch ihrer Befruchtung sängt sie jene Eier 
zu legen an, aus denen die Arbeiterbienen, die Drohnen 
und jungen Königinnen entstehen. Eine längere Ver 
tagung würde für die Wohlfahrt des Bienenvolkes höchst 
verderblich werden, indem eine unbefruchtete Königin 
auch nur unbefruchtete Eier legen kann, aus denen die 
sogenannte Buckelbrut (kleine Drohnen in Arbeiterbienen- 
zellen erzeugt) entsteht, die weiter nichts als unnütze 
Fresser sind. Deshalb werden die Drohnen von den 
Arbeiterbienen, sofern sie eine normale, befruchtete Köni 
gin in ihrer Mitte haben, aus dem Stocke vertrieben, 
was manchmal schon in der 2. Halste des Monats Juni 
geschieht, besonders wenn die Honigtracht eine spärliche 
ist, oder die Bienen nicht schwärmen wollen. 
Die Arbeiterbienen werden für unvollkommene, un 
fruchtbare Weibchen gehalten, deren Zahl in den ver 
schiedenen Stöcken sehr ungleich ist. Mancher Stock 
zählt 12,000, mancher 20,000, mancher bis 60,000. 
Die Arbeiterbienen haben einen besonders geformten 
Saugrüssel und Füße von ganz eigenthümlicher Struktur. 
(Fortsetzung folgt.) 
Die Biene. 
Fortsetzung (siehe Landesztg. Nr. 8). 
Die Königin ist das einzige vollkommene Weibchen 
im Stocke, sie allein befruchtungsfähig. Sie beginnt 
ihre Befruchtungs-Ausflüge etwa vom dritten Tage an, 
nachdem sie die Wiege verlassen hat. Die Befruchtung 
Ein Bienenwirth in Flawyl hat in einem einzigen 
seiner Bienenstöcke am 17. Juni d. I. zwei Aufsätze, 
zusammen 40 Pfund schwer, abgenommen. Das gleiche 
einzige Bienenvolk hat nach seinen Notizen in den letz 
ten drei Jahren 100 Pfd. bedeckte Honigwaben geliefert. 
Silberkurs. 
Samstag, den 3. Oktober . in.35 
Mittwoch, den 7. » 111.50 
Herausgegeben von G. Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. 
Die nächste Str. erscheint Sonntag den 18. Oktober. 
Festprogramm 
zu der am 15. Oktober zu Vaduz stattfindenden Ausstellung und Prämirung von Pferden, Vieh, 
landwirthschaftlichen Erzeugnißen und Geräthschaften. 
Um 9 Uhr Morgens Beginn des Festes. 
Um 9^ Uhr Beschauung der ausgestellten Thiere, Erzeugniße und Geräthschaften; hierauf Preisverthei- 
ung auf dem Festplatze. 
Sodann findet ein Festzug statt. Voraus geht die Musik, dieser folgen die prämirten und bekränzten 
Thiere, geführt von den Preisträgern. Hierauf folgen die Preisrichter, der Vereinsvorstand mit den Ehrengästen 
,md Ausschußmitgliedern. Der Zug geht vom Festplatz, neben dem neuen Schulhause, in der sogenannten „Adler- 
tafernbünd", durch das Dorf. 
Hierauf werden sich die Festtheilnehmer zu einem Essen in geselliger Weise vereinen., 
Die Preise welche am 15. Oktober zur Vertheilung kommen, sind folgende: 
, m Pferde: ^ z je 5 fl für 1-/2—2MH«ge Stutenfüllen, 
1 Preis von 20 fl, für die schönste Stute im Alter v. 
4—8 Jahren, trächtig oder mit Füllen; 
3 Preise, je 15 fl., für Stuten von gleichem Alter, 
trächtig oder mit Füllen; 
5 Preise, je 10 fl., für Stuten im Alter von 3—8 I. 
wenn auch nicht trächtig oder auch ohne Füllen; 
Anmerkung. 3—8jährige Stuten, welche mit Preisen 
gekrönt werden, müssen wenigstens 1 Jahr lang im Lande 
gehalten werden; beim Verkauf außer Landes fällt der 
Preis an den Verein zurück. — Eine Prämirung der 
Füllen findet nicht mehr statt.
	        

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