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welche größtWM Äuf hem Mette zugebtacht werden
und mit allen Nebenausgaben auf 5000 fl. zu stehen
kommen soll,
Berlin. Die Abgeordnetenversammlung ist Gf-
getöst. "
— Fran kfurt, 2. Sept. Gestern besuchte der Kai
ser die Kasernen. Diesem Besuche folgte die' Weisung
an den östreichischen Theil der Besatzung: W der
Kaiser heute jenen Soldaten Audienz geben werde, wel
che ihm ein Anliegen vorzubringen hätten. So stellten
sich denn heute eine ziemliche Anzahl von Bittstellern des
Kontingentes ein, welche Gesuche vorbrachten — Eine
Frau aus dem Nassauischen erfreute sich am Geburts
tage des Kaisers der Genesung eines Knaben, Der Kai
ser wurde zum Pathen ausgeboten und derselbe nahni
die Pathenschast an. Der neugeborne Rassauer erhielt
ein Pathengeschenk in Dukaten. — Photograph Albert
aus München hat nach der letzten Konferenz die sämmt
lichen Fürsten photographirt. Das erste der Bilder wird
die Königin von England erhalten, welche der Kaiset
von Frankfurt aus besucht. Mg. Ztg.
Anhalt-Bernburg. Durch den Tod des Herzogs
ist Deutschland wieder um einen Bundesstaat armer und
der Einheit näher. Das Herzogthum wird mit Anhalt-
Dessau-Köthen vereinigt. Der Herzog Leopold von An-
haltt-Dessau-Köthen erbt zugleich eine Rente von 300,000
Thlrn. aus Gütern in Ostpreußen und der Rheinprovinz,
sowie die Nutznießung der Herrschast Nova Askania auf
der Halbinsel Krim. HZ
Schweiz. Rorfchach. Die Versteigerung des „Lud
wig", welche am 25. August Vormittags abgehalten
wurde, erzweckte lange nicht das Resultat, wie es Herr
Bauer hoffen durfte, daher derselbe das Schiff um 16,700
Fr. selbst wieder erstand. Der bloße Eisenwerth der Vier
telszoll dicken Schiffsschaale, die gute, solide Maschine,
wenn auch nach älterer Konstruktion, ist ein höherer.
Es wurde eine zweite Versteigerung vorgenommen,
wobei die Hrn. Gebr. Helfenberger den „Ludwig" er
worben haben. Derselbe soll wieder Dienste thun, und
wird in nächster Zeit mit der Reparatur desselben be
gonnen werden. Als stete Erinnerung an „Wilhelm
Bauers Hebung" wird das Boot nunmehr „Bauers
Ludwig" getaust werden.
Aargau. Bei Laufenbürg spielten drei Knaben mit
Gewehren. Eines derselben ging los und traf einen der
Jungen so schwer, daß er wahrscheinlich sterben muß.. .
Die Maul-und Klauenseuche ist hier plötzlich und
gleichzeitig in zwölf verschiedenen Gemeinden aufgetreten.
In Folge davon sind bis auf Weiteres, die Viehmärlte
in den Bezitken Bremgarten, Brugg und Lenzburg un
tersagt,
Graubunden. Ein Unglück, sagt das „Bündner
Tagbl.kommt nie allein. Dieser alte ErfahrüngSsäh
hat sich wieder einmal bewährt und zwax an einem Ie-
ninser, der, nachdem ihm unlängst ein schönes Äind um-'
gestanden und gleich darauf die „Rüfe" ein schönes Stück'
Gut arg mitgenommen hat, noch dazu letzter Tage sein
Tochterlein verlieretl müßte / indem dasselbe beim 'Hijn?,
beerenfammeln an einer gefährlichen Stelle ausglitt tnid
auf jämmerliche Weise verunglückte.
FmlikeM Paris^ 30. August. (Muttetmord!)
Ein 16jähriger Knabe, Karl Aubry, der Ermordung sei
ner Mutter angeklagt, sein Vater wegen Mitwissenschaft
und Beihilfe, stehen vor den Geschwornen der Seine.
Frau Aubry war in den letzten Monaten krank und bett
lägerig; sie erschien ihrem Mann und dessen beiden Söh
nen Kart und IM eine unnütze Last, deren man
sich um jeden Preis entledigen müsse. Schott jahrelang
war die unglückliche Frau von ihren Angehörigen aufs
schändlichste mißhandelt , worden; sogar der 14jährige
Alphons warf ihr einmal einen eisernen Leuchter an den
Kopf. Am i6. Mai kam der Vater mit dem Sohn,
letzterer schwer betrunken, nach Hause' Ersterer lud ei
nen alten Karabiner, zeigte aus die daliegende Frau und
rief: „Jetzt muß sie oder ich sterben!" Der Sohn nahm
ihm das Gewehr ab und jagte mit den Worten. „Das
muß ein Ende nehmen!" seiner Mutter die Kugel in die
Brust. Das Vertheidigungssystem beider Angeklagten
besteht darin, die Ermordete der Trunksucht zu beschuldi
gen, was jedoch durch die Aussage vieler Zeugen sich
als gänzlich grundlos ergibt. Die Geschworenen bewil
ligten mildernde Umstände, und wurden Vater und Sohn
zu lebenswieriger Zwangsarbeit verurtheilt Mit 16
Jahren lebenslänglich auf die Galeeren!
Italien. In Alessandria wurden fünf in einem Hau
se versammelte Personen bei einem ungewöhnlich heftigen
Gewitter, während welchem, wie dies in fast ganz Ita
lien noch immer zu geschehen pflegt, alle Glocken der
Stadt ohne Unterbrechung geläutet wurden, vom Blitz
schlage getroffen, wobei zwei der Getroffenen augenblick
lich todt blieben und die anderen mehr oder weniger ver
wundet worden sind.
— Der Baumwollenbau verspricht wunderbare Resul
tate. Die Anpflanzungen sind dieses Jahr viermal be
deutender als im vorigen Jahre. Am besten eignen sich
dazu die Provinzen Sizilien, Apulien, Salerno und
Catanzaro. Außerdem hat man auch Versuche in an
dern südlichen Provinzen, in Ascoli-Piceno, und auf den
Inseln Sardinien und Elga angestellt. Man bedient
sich dabei amerikanischen, ägyptischen und indischen Sa
mens.
Polen. Murawieff hat bekanntlich die schwarze Farbe
für Damen außer Mode gesetzt. Daß diese Anordnung
sich mit Unterstützung von Bajonetten bis in die klein
ste Kleinigkeit Bahn bricht, zeigt folgender Fall, den die
„Brest. Ztg." mittheilt.' „Eine mir bekannte, sehr an
ständige Dame ging neulich in Brisc in zwar hellen
Kleidern, aber mit einem schwarzledernen Gürtel aus/
Sie wurde zum Kommandanten gebracht, beleidigt und
ihr dann befohlen, sofort 25 Rubel Strafe zu erlegen.
Auf ihre Versicherung, dä^ sich Habe,
ließ sie der Herr Kommandant von Kosäken reviditen,
und diese verfuhren däbej so ^-unanständig bäß die Sacke
in Ohnmächt M" '
— Litauen ist so ziemlich beMtgt/ so daß i0,00y
Mann Truppen von da W Mnigreich Polen gesaM
werben -MnM' - Doch-'läßt 'die'- Etxenge> wöM'-der.AW
stattd bewältigt wurde noch nicht' nach ; am -17.' August
wurden auf Murawieffs Befehl die Edelleute Josef und