Volltext: Liechtensteiner Landeszeitung (1863)

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Zeit» mehrere Tage und Rächte andauern muß. Sobald 
die Witterung umschlägt, verschwindet auch der Schim 
mel. Wahrscheinlich wird er durch regnerische, naßkalte 
Witterung zerstört." Wir sind geneigt, dieser Vermu 
thung beizustimmen. Seit den letzten 8—14 Tagen hat 
die Traubenkrankheit bei uns keine Fortschritte gemacht; 
ja an vielen Beeren, welche vom Schimmel stark über 
zogen waren, sind nur noch kleine Flecken wahrzunehmen. 
Das Wachsthum der Trauben wurde nicht im Gering 
sten behindert. Wahrscheinlich verdanken wir diese Wir 
kung den kühlen Regentagen der letzten Woche. X. 
Verschiedenes. 
Zn Ungarn ist das Räuberwesen fast so schlimm als 
in Italien. Ein beispiellos frecher Doppelmord kam kürz 
lich in der kleinen Ortschaft Bogdasa vor. Der Schul 
lehrer dieses Orts wußte vor einigen Wochen den Räu 
berhauptmann Bergam in seine Wohnung zu locken, und 
da wurde dieser nebst einem seiner Gesellen von den im 
Hinterhalt aufgestellten Panduren erschossen, ein dritter 
wurde gefangen genommen und einige darauf standrecht 
lich gehängt. Dafür erfolgte vor wenigen Wochen ein 
haarsträubender Racheakt. Einige Mitglieder der Bergam - 
schen Räuberbande kamen um 7 Uhr Abends zu einem 
Insassen von Bogdasa, einem 70jährigen Greis Namens 
Josef Papp, der den erwähnten wackern Schullehrer, sei 
lten Schwager Johann DuzS, bei der Gefangennehmung 
BergamS und der zwei andern Strolche unterstützt hatte. 
Zuerst peinigten sie den armen Greis und den Sohn 
desselben, dann schleppten sie die beiden Opfer auf die 
Gasse und erschossen sie in Gegenwart von ungefähr 
dreihundert Zuschauern! Einer der Räuber trieb die Frech 
heit dann noch so weit an das Volk eine Ansprache zu 
halten, in welchem er jedem eine gleiche Strafe androhte 
der eS wagen würde, einen „armen Burschen", 
wie die ungarischen Räuber sich selbst bezeichnen, zu ver 
rathen^ 
Berichtigung. 
Nr. 10 Seite ZA, zweite Spalte, Zeile 6 oben, lies: 
„Sporn gegeben" anstatt „Segen gegeben " — Nr. 1t 
erste Seite, erste Spalte, Zeile 6 unten: „StaatenHaus" 
anstatt „Staatenbund." 
Anzeigen« 
Eilenhutwuyeln, 
trockene, kaust der Unterzeichnete pr. Zentner 19 Frkn., 
gedörrtes Kraut pr. Zentner 13 Frkn. 
F. Lampert 
im Schloß zu Vaduz. 
Ankündigung. 
Mit 1. August 1863 begann auf der Route zwischen 
Feldkirch und Balzers folgende neue Post-Cours-Ordnung,, 
in Verbindung mit den Eisenbahnzügen in Trübbach 
(Schweiz.) 
Abfahrt von Balzers täglich 7 Uhr früh; Ankunft in 
Feldkirch um 9 Uhr 20 M. Vormittag. 
Abfahrt von Feldkirch täglich 2 Uhr Nachmittag; Ankunft 
in BalzerS um ^hr Nachmittag. 
Ankunft in Trübbach um 5 Uhr Abends. 
Pafsagierö-Tare von Feldkirch bis Schaanwald 15 ?r. 
Nendeln 20 „ 
Schaan 40 „ 
Vaduz 50 „ 
Triefen 60 „ 
„ „ „ Balzers „ 
„ „ „ Trübbach 90 „ 
östr. W. inklusive der Ueberschiffungs-Gebühr. 
An Gepäck sind 30 Pfund frei. 
Silberkurs. 
Freitag, den 2!. August IN. 
Mittwoch, den 26. August t 11.25 
Herausgegeben von G. Fischer. 
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler. 
Die nächste Atr. erscheint Samstag den 13. Sept. 


l, 
5/ 

// 
Originalloose des Dad. Eisenbahn - Anlehens. 
wovon die Ziehung am Zl. August I8KZ stattfindet, 
werden von den Unterzeichneten zum Tageskurse abgegeben. 
Diese Loose sind mit Gewinnsten von 
Gulden: 40,000, 35,000, 15,000, 10,000, 5000, 4000, 2000, 100 :c. 
ausgestattet, und der geringste Preis, den mindestens jedes Loos erhalten muß, beträgt A? Gulden. 
Der VerloosungSplan ist gratis zu haben und wird Jedermann franco zugesandt, ebenso Ziehungslisten gleick 
nach der Ziehung. 
Alle Anfragen und Aufträge sind direkt zu richten an 
Jakob Vindheimer, junior. 
Staats-Effekten-Gefchast in Frankfurt a. M. 
^ Diejenigen Auftraggeber, welche sich bei der obigen Ziehung bctheiligen wollen, haben, 
nur fl. S öst. W. für jedes verlangte Loos cin;usmden, Bei Bestellung von 6 Looftn sind nur fi. t5 öft. W. 
jU entrichten. 
Druck von I. Graff's Wittwe in Feldkirch.
	        

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