etwas dickflüssige Kalkmilch, die aber niemals warm
aufgetragen werden dürste.
Die Anwendung beider angegebenen Mittel ist billiger
und weniger zeitraubend, als das Einbinden mit Stroh
zc. Nur ist darauf Rücksicht zu nehmen, daß der An
strich am Stamme des Baumes stets so hoch hinauf geschehe,
daß nie ein Hase die darüber befindlichen unbeürichenen
Rindenstellen erreichen kann. Diese Vorsicht ist beson
ders geboten wegen des Schneefalles im Winter und
namentlich bei Bäumen an solchen Stellen, wo der Wind
hohe Schneemassen hinzuwehen pflegt; denn der aufge
häufte Schnee macht es den Hasen möglich, die Rinde
weiter oben an dem Stamme und selbst an den Aesten
der Bäume zu benagen.
Beschädigte Bäume wären auf folgende Art zu be
handeln :
Man schneidet die beschädigte Stelle glatt aus, so daß
Rinde und Holz keine Fasern mehr zeigen, und überzieht
sie mit kaltflüssigem Baumwachs oder umbindet sie mit
einer Salbe aus Lehm, Rindsmist und etwas Asche,
welchen Theilen noch eine kleine Partie Kälberhaare
beigemischt werden kann, damit die Salbe mehr Zusam
menhang bekommt. Je schneller nach der Verwundung
das Beschneiden und Verstreichen der Wunden geschieht,
desto besser ist es, um das Austrocknen der blos liegen
den Gefässe zu verhüten. Unter der Bedeckung bildet
sich dann bald wieder eine neue Rinde, und nicht allzu
starke Verletzungen verheilen öfters wieder in einem
Sommer.
Ist die Rinde um den Stamm über die Hälfte
benagt, so schneide man denselben bei noch jüngeren
Bäumchen bis unter die Wundstelle zurück und erziehe
aus dem stärksten der folgenden Sommertriebe einen
neuen Stamm. Auch bei schon größeren Bäumen wird
man bei starken Verwundungen öfters zu letzterem Mit
tel seine Zuflucht nehmen müssen, wenn Beschneiden und
Verstreichen der Wunde nicht mehr helfen wollen. Uebri-
gens sind gewöhnlich die Triebe aus abgeschnittenen
Stämmen so stark, daß bei kleinen Bäumchen dadurch
gar kein Zeitverlust entsteht und größere höchstens einige
Jahre hinter ihren unbeschädigten Kameraden zurückbleiben.
Die Zwiebeln als Hühnerfutter. In einer
englischen Zeitschrift werden die Zwiebeln als ganz vor
zügliches Hühnerfutter, sowie als Präservativ- und Heil
mittel gegen verschiedene Hühnerkrankheiten, namentlich
bei Verwundungen und Entzündungen des Schlundes,
der Augen und des Kopfes empfohlen (.der wirksame
Bestandtheil der Zwiebeln besteht in einem scharfen flüch
tigen Oele). Man gebe den Hühnern, und besonders
den jungen, kleingehackte Zwiebeln mit Mehl vermengt
wöchentlich 2 —3 mal, so viel als sie verzehren wollen.
(Fr. Bl.)
In Böhmen kam unlängst ein Bauer mit seinem
Sohne vor eine Kanzlei, aus deren Thür ziemlich unle
serlich geschrieben war: „Alle Freitag ist hier Amtstag."
Der Bauer, der nicht lesen konnte, ließ sich von seinem
Sohne die Inschrift erklären und dieser brachte endlich
heraus: „Alle Freitag ist hier Samstag." — „Schau,
schau," sagte der Bauer kopfschüttelnd, „schon wieder
eine neue Einrichtung!"
Merkwürdige Erstarrung der Lebenskraft.
In New-Orleans wurde im vorigen Sommer ein Mann
vom Blitze getroffen; die Leichenschau ergab, daß sein
Leben erloschen. Tags darauf traf man Vorbereitungen
zum Begräbnisse, die Bekannten der Familie hatten sich
eingefunden, die Verwandten Trauer angelegt, der Lei
chenwagen war bereit, die Leiche abzuholen. Man wollte
eben den Deckel auf den Sarg legen, flehe, da bewegten
sich des Todten Arme und bald saß derselbe aufrecht im
Sarge, erstaunt sich umblickend, und fri-g nach der Ur
sache aller dieser traurigen Vorbereitungen. Die elektri
sche Erschütterung hatte die Lebenskrqst 24 Stunden lang
so vollkommen in Unthätigkeit versetzt, daß selbst der Lei
chenbeschauer sich täuschen ließ und ihn für todt hielt.
' Warum sich die Russen berauschen. Ein Kor
respondent des „Wanderer" gibt die Aufklärung, warum
die russischen Soldatenhorden so sehr dem Trunke erge
ben sind. Diese Aufklärung soll jüngst ein Russe selbst
gegeben haben, welcher meinte: „Wenn wir siegen, trin
ken wir aus Freude, verlieren wir aber eine Schlacht so
trinken wir aus Herzeleid. Sonst aber trinken wir nie,
außer aus Langweile."
Anzeigen.
Holzverkauf.
Die Gemeinde Triesen versteigert den 26. d. M. Nach
mittags im Adler zu Triesen 290 Klafter buchenes
Scheitholz und eine Partie Werkholz, und ladet hiemit
die allfälligen Kauflustigen dazu ein.
Ueber die Zahlungsbedingungen gibt der Unterzeichnete
Aufschluß.
Triesen, den 9. Dezember 1863.
Jos. Walser, Richter.
Silberkurs.
Samstag, den is. Dezember It8.75
Mittwoch, den 16. Dez. li7.
Herausgegeven von G. Fischer.
Verantwortlicher Redaktor: vr. Schädler.
Druck von Z. Graff'S
Wittwe in Feldkivch,