Volltext: Die Schlossabmachungen vom September 1920

1993 
Dr. Peer soll sich verpflichten, den Weihnachtswunsch zu erfüllen, noch in 
diesem Jahre die Verfassung durchzubringen. Er tut das nicht, übernimmt 
aber die Garantie, die Verfassung so zeitig zur Verabschiedung zu bringen, 
dass im Februar die Neuwahlen stattfinden können. Nachher sind alle Be- 
hörden und Kommissionen, die der Landtag überhaupt zu bestellen hat, neu 
zu wählen. Die Hofkanzlei als Zwischenglied zwischen Fürst und Volk hat zu 
verschwinden. Weiter soll der Fürst in seinem Dienste mehr Liechtensteiner 
anstellen. Sodann soll die Arbeit [Seite 17/18] im Lande fürderhin ohne 
zücksicht auf eine Partei vergeben werden. Der Schweizer Fachmann muss 
„on Peer in ausgiebigster Weise beigezogen werden, also nicht nur zur Ver- 
fassungsrevision, sondern auch zur Ausarbeitung anderer Gesetze. Die Volks- 
Darteivertreter betonen mehrmals, dass sie nur dem Frieden zuliebe zu dieser 
_Ösung sich einverstanden erklären. Dr. Emil Beck in Bern soll zum Gesandten 
Jefördert werden. Besonders erwarten die Volkspartei-Vertreter eine der Zeit 
antsprechende und lovale Auslegung aller Abmachungen. Die Beamten- 
Eröffnung der Liechtensteinischen 
Botschaft in Brüssel und der 
Gesandtschaft bei der EU (17.9.) 
Die Landtagswahlen bringen 
die absolute Mehrheit für die 
Vaterländische Union und einen 
Sitzverlust der Freien Liste 
(22./24.10.). 
Fürst Hans Adam Il. eröffnet den 
Landtag zum zweitenmal (6.11.) 
Die Regierung Markus Büchel 
erklärt in Gesamtheit den 
Rücktritt (14.12.). 
Anstellung soll künftighin im Einvernehmen mit dem Landtage geschehen. 
‘Seite 18/19] 
Die 3 Vertreter der Volkspartei äussern den Wunsch, dass der Fürst zur Hebung 
des Verdienstes im Lande u.s.w. durch Privatmittel helfe. Die Verfassungskommis- 
sion soll neu bestellt werden. Das Sparsamkeitsprinzip soll im Staat gelten. 
Es wird sodann der Übelstand hinsichtlich Jagdverpachtung eingehend 
jeleuchtet und von den 3 Vertretern vorgeschlagen, die Jagd vom Forstamt zu 
rennen. Der Fürst sei, sagt Martin, über die Jagdverhältnisse unrichtig orientiert 
Jewesen; denn er habe geglaubt, es gebe im Lande wenig Interessenten. 
nsbesondere sei er bereit, soviel Pacht zu bezahlen wie jeder andere Bewerber. 
Kabinettsrat Martin verspricht Abhilfe, Forstinspektor Pittmann wird [Seite 
19/20] nach Liechtenstein kommen, um die Sache zu untersuchen und Vor- 
Schläge auszuarbeiten. 
Fürstlicher Justizrat Dr. Karlheinz 
Ritter, Landtagspräsident 1970 - 
1974 und 1978-1993, gehörte 
während 27 Jahren ununterbro- 
chen dem Liechtensteinischen 
Landtag an.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.