1993
ee.
Ad
Die Fortschrittliche Bürgerpartei
fordert den von ihr
portierten Regierungschef
Markus Büchel zum Rücktritt
auf (30.8.).
Der Landtag spricht Regierungs-
chef Markus Büchel auf
Antrag der FBP mehrheitlich
das Misstrauen aus (14,9.).
Fürst Hans Adam Il. löst
den Landtag auf, belässt aber
den Regierungschef im Amt
(15.9.).
Die Auseinandersetzungen zwi-
schen der Fortschrittlichen Bür-
gerpartei und dem von ihr por-
tierten Regierungschef Markus
Büchel werden auch in der aus-
ländischen Presse kritisch kom-
mentiert — und geben auch Stoff
für bissige Karikaturen. Hier eine
Karikatur von Nico aus dem «Ta-
ges-Anzeiger» vom 31.8.1993, un-
tertitelt: «Fruchtloser Nachhilfe-
Unterricht der Fortschrittlichen».
EEE
Zur Prestige-Frage wurde wiederum gesagt, dass ein Gegenstück zur bekann
ten Kundmachung vom 30. April 1920 notwendig werde, damit die Volkspartei
rehabilitiert sei. [Seite 14/15)
Im Verlauf der Besprechungen sagte Kabinettsrat Martin auch, dass wahr-
scheinlich die Wiener Gesandtschaft aufgehoben und der Berner Gesandte mit
der hauptsächlichen Vertretung im Auslande betraut werde, bzw. dass unsere
Vertretung in Österreich vom schweizerischen Gesandten in Wien übernommen
würde.
Die Verhandlungen wurden um 4 vor 6 Uhr früh am 12. Sept. (Sonntag) ge-
schlossen mit der Verabredung, dass die nächste Besprechung am Montag den
13. Sept. im Absteigequartier stattfinden werde und dass Dr. Peer und Kabinetts-
rat Martin bis dahin beim Fürsten die Sanktion für die aufgestellten Punkte er-
wirken werden. [Seite 15/16]
Am 13. Sept. nachmittags 2'% Uhr begannen im Absteigequartier die festgesetzten
Verhandlungen. Es waren wieder anwesend Obmann Walser, Dr. Beck und Real-
ehrer Schädler einerseits und Dr. Peer und Kabinettsrat Martin andererseits.
3. Verhandlung
Es wurde den 3 Volksparteilern zunächst mitgeteilt, dass der Fürst sämt-
lichen in der Nachtsitzung vom 11. auf den 12. Sept. aufgestellten Forde-
rungen die Sanktion erteilt habe. Die 3 Volksparteien sind jedoch mit den zwei
Entschliessungen noch nicht vollständig zufrieden, sie verlangen noch eine
Deckung dem Hofrat Peer gegenüber; namentlich muss derselbe unterschrift-
lich erklären, dass er nur 6 Monate an seinem Posten als Leiter der Regierung
verbleibe, da ihm immer wieder das Misstrauen des Volkes gerade in dieser
Hinsicht vor Augen geführt [Seite 16/17] wird. Dr. Peer verspricht, dann, wenn
die Entschliessungen des Fürsten im Landtag nicht angenommen würden, den
Regierungsposten zu verlassen.