Die Edition der Schlossabmachungen kann dank mehrerer Glücksfälle vorgelegt
werden. Dazu zählen zum einen die grosszügige Haltung von Dr. Mario Schädler,
der die Dokumente zur Verfügung stellte, zum zweiten der verantwortungsbe:
wusste Entscheid der Vaterländischen Union, eine solche Publikation zu fördern
Es ist für eine Bürgerin und einen Bürger grundsätzlich ein gutes und ermutigen-
des Zeichen, wenn eine politische Gruppierung sich kritisch mit der eigenen
Geschichte und den erbrachten Leistungen auseinandersetzt und für diese Aus-
ajnandersetzung auch etwas tut.
Eine liechtensteinische Identität, von der heute allerwärts gesprochen wird,
ja der Bestand des Fürstentums Liechtenstein überhaupt, sind in erster Linie
geschichtlich begründbar. Politische Arbeit setzt deshalb auch — und in
3inem so kleinen Staatswesen wie Liechtenstein in besonderem Masse
die Kenntnis historischer Entwicklungen und geschichtlicher Bedingungen
voraus. Sie ist notwendig für eine differenzierte politische Arbeit für das
Staatswesen, in dem wir gegenwärtig leben, und sie ist ebenso eine Grund-
voraussetzung für die Schaffung staatspolitischer Leitlinien auf dem Weg in
die Zukunft. Die Vaterländische Union hat eines ihrer Neujahrstreffen (1993)
in das Rahmenthema «Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte»
Jestellt. Im Rahmen von Referaten wurde die Geschichte der Christlich-
sozialen Volkspartei, des Liechtensteiner Heimatdienstes und der aus ihner
antstandenen Vaterländischen Union dargestellt. In einem zweiten Schritt nun
arfolgt diese Edition.
Als dritter Glücksfall ist der Umstand zu bezeichnen, dass für die Publikation
ausgewiesene Fachleute gewonnen werden konnten. Lic. phil. Roland Hilti, der
3ich eingehend mit dem Fürstentum Liechtenstein um die Jahrhundertwende
befasst hat, skizziert einleitend das wirtschaftliche sowie das innen- und aussen-
FA