370. St. Gallen, 1318 Mai 1. Abt Heinrich und der ganze Konvent von St. Gallen stellen fest, dass die wackeren Männer E gl o If
1 und Marquard- Gebrü- der von Schellenberg, die Ritter («strennui viri Eglolfus et Marquardus fratres de Schellenberch
milites» ihre Besitzungen genannt Tihtelerriet,3 die sie von St. Gallen zu Lehen tru- gen, dem Abt und Konvent in Salem4 aus Frömmigkeit und besonders zum Seelenheil ihres einstigen Oheims, des Ritters Johann von Schellenberg5 («Johannis de
Schellenberch»] seli- gen Angedenkens schenkten, der beim Brande der Burg Bodman6 mit anderen umkam, («qui in exustione castri Bödmen cum aliis interiit».] Sie gaben die Besitzungen urkundlich auf und baten um die Übertra- gung des Eigentumsrechtes durch das Kloster St. Gallen. Diese erfolgte aus besonderer Neigung für Salem, doch unter der Bedingung, dass Salem für immer einen Zins von einem Pfund Pfeffer jährlich am Fest des hl. Gallus an das Kloster St. Gallen entrichte. Original im Generallandesarchiv Karlsruhe, Abteilung 4 Konvolut 369 Ausland. — Pergament 10,2 — 10,6 cm lang X 19,3 — 19,6, Plica 1,7 cm. — Initiale über drei Zeilen. — Plica an einer Stelle aufgerissen, Stück des Perga- mentes steckt in der Plica, Siegel St. Gallens fehlt. Rückseite: «Abbas et Con- ventus sancti Galli nobis conferunt Jus proprietatis possessionum in Tehtler riet in Abbatem et conuentum in
Salem» (14. Jahrh.); «vf vnser fröwen berg Tichtelerriet N.
1318» (15. Jahrh.); «No. 9 B. 7.
Scat.» (17. Jahrh.); «Nro 55» (19. Jahrh.). Druck: Urkundenbuch d. Abteil St. Gallen Bd. III n. 1246. Regest: Weech, Codex Diplomaticus Salemitanus Bd. 3 S. 452 n. 1425; Büchel, Regesten z. Geschichte d. Herren v. Schellenberg 1, Jahrbuch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein 1901 n. 130. Erwähnt: Büchel, Geschichte der Herren von Schellenberg, Jahrbuch d. Hist. Vereins f. d. F. Liechtenstein 1907 S. 50.